Der senegalesische Diplomat Abdulla Beqali soll neuer UN-Sondergesandter für Libyen werden / Ermittlungen gegen geschassten NOC-Chef Sanella eingeleitet / Hohe Beamte der Dabaiba-Regierung wegen Korruption angeklagt / Haftar-Familie veräußert Immobilien in USA / Parlament und Hoher Staatsrat (Moslembruderschaft) werfen sich gegenseitig vor, die Abhaltung der Wahlen im Dezember 2021 verhindert zu haben

 

+ 11.08.: UN-Sondergesandter für Libyen. UN-Generalsekretär António Guterres nominierte Abdulla Beqali zum neuen UN-Sondergesandten für Libyen und zum Leiter der UN-Sondermission für Libyen (UNSMIL) vor. Der senegalesische Diplomat war zuvor als UN-Sondergesandter in Afrika tätig. Die Nominierung Beqalis soll im UN-Sicherheitsrat auch von Russland und China unterstützt werden und die Wahl bei der nächsten Sitzung des UN-Sicherheitsrats erfolgen.
Seit dem Rücktritt des slowakischen Diplomaten Jan Kubis im November ist kein Gesandter für Libyen mehr ernannt worden. Die Vorschläge der Afrikanischen Union nach Nominierung eines afrikanischen Gesandten wurden von den USA stets abgelehnt. Da Russland nicht der Nominierung der US-Amerikanerin Stephanie Williams zustimmte, erfolgte überhaupt keine Ernennung eines neuen UN-Sondergesandten, sondern dessen Aufgaben übernahm Stephanie Williams, die von Guterres zu seiner persönlichen Beraterin ernannt worden war – ein Posten, den es gar nicht gibt. [Williams war in Libyen mehr als unbeliebt und verabschiedete sich Ende Juli nach acht Monaten aus dem Amt, mischt sich aber via Interviews immer noch in die Innenpolitik Libyens ein.]
https://libyareview.com/26112/un-to-nominate-new-special-envoy-to-libya/

+ 09.08.: Williams/Norland. Der Parlamentarier Milud al-Aswad ist der Meinung, dass die Einmischung der USA in die Politik in Libyen durch die UN-Beraterin Stephanie Williams und den US-Botschafter Richard Norland die Lage verkompliziert und eine Lösung verzögert habe. Sie hätten nur die Beteiligung enger Verbündeter bei der Suche nach Lösungen zugelassen. Williams habe darüber hinaus ihre diplomatischen Befugnisse überschritten. Entweder müssten alle umstrittenen Personen zur Präsidentschaftswahl zugelassen werden oder der Rückzug dieser Personen verkündet werden.
https://libyareview.com/26006/libyan-mp-williams-norland-complicated-libyan-crisis/

+ 07.08.: Militärtreffen/Dabaiba-Lager. Der Präsidialratsvorsitzende, Muhammad al-Menfi, und seine beiden Vizepräsidenten trafen  in ihrer Eigenschaft als Oberbefehlshaber der westlichen Militäreinheiten (sprich Milizen) mit Dabaiba in seiner Funktion als Verteidigungsminister der GNU-Regierung, und mit dem Generalstabschef der Dabaiba-Regierung, Generalleutnant Muhammad al-Haddad, sowie Stabschefs und Mitgliedern des 5+5-Militärkommitees und anderen hochrangigen Befehlshaber der militärischen Bereiche und des Nachrichtendienstes zusammen.
Der Präsidialrat hatte erst vor Kurzem die Auflösung von 15 Militärbefehlszentren im westlichen Libyen beschlossen.
http://alwasat.ly/news/libya/367775
Es wird angestrebt, die Militärs aus dem Westen und dem Osten Libyens zusammenzuführen.

+ 10.08.: Militär. US-Botschafter Norland und Africom begrüßen einen Zusammenschluss von LNA mit westlichen Militärstrukturen.
https://libyareview.com/26030/us-embassy-africom-to-support-reunification-of-libyan-army/
Den Zusammenschluss begrüßen sie nur dann, wenn sie selber bestimmen, was das libysche Militär macht.

+09.08.: Erdöl/NOC (National Oil Company). Erdölminister Aoun ließ Ermittlungen gegen den geschassten NOC-Chef Sanella einleiten, da Lizenzgebühren von ausländischen Unternehmen in Milliardenhöhe (LYD) nicht wie vorgeschrieben an die Libyan Foreign Bank (LFB) überwiesen wurden. Dies sei aus dem Geschäftsbericht der CBL des Jahres 2021 ersichtlich.
https://libyareview.com/26008/libyan-oil-minister-accuses-sanalla-of-economic-crisis/

+ 10.08.: Haftar/USA. Nachdem ein US-amerikanischer Richter befand, dass der Oberbefehlshaber der LNA, Khalifa Haftar, für Kriegsverbrechen verantwortlich sei und somit Entschädigungszahlungen zu tätigen habe, veräußert Haftars Familie noch während des Gerichtsverfahrens Immobilien in den USA, darunter ein mehrere Millionen USD teures Haus in Virginia sowie ein Stadthaus und andere Immobilien. Nach Angaben eines Familienmitglieds verfügen die Haftars auch noch über ein umfangreiches internationales Immobilienportfolio, darunter mindestens eine Villa in einem gehobenen Vorort von Amman (Jordanien), sowie Immobilien in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
In den USA besitzt Khalifa Haftar Gerichtsdokumenten zufolge persönlich nur zwei US-Immobilien, eine Eigentumswohnung in einem Vorort von Falls Church, Virginia, und eine Ranch mit drei Schlafzimmern im ländlichen Virginia. Die anderen Immobilien in Virginia werden von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung gehalten, die seinem Sohn Okba Haftar untersteht.
Khalifa Haftar ist ein ehemaliger CIA-Agent, der die militärische Opposition gegen die Regierung von Muammar Gaddafi anführte. Er kam 1991 vom Tschad aus in die USA. Nach dem Sturz Gaddafis kehrte er 2011 nach Libyen zurück. In den USA wurde er beschuldigt, beim Angriff auf die Hauptstadt Tripolis zwischen 2019 und 2020 für den Beschuss von Zivilisten sowie der Folterung und Hinrichtung von Gefangenen verantwortlich zu sein.
Nach Angaben einer mit dem Haftar-Clan vertrauten Quelle hat Okba Haftar ein Angebot der Vereinigten Arabischen Emirate erhalten, in die Emirate umzusiedeln, da die Unterstützung seines Vaters durch die USA nachlässt.
https://www.middleeasteye.net/news/libya-khalifa-haftar-family-us-properties-legal-woes

+ 12.08.: Gasförderung. Die Arbeiten im Mellitah-Erdgaskomplex mussten nach Angaben der NOC infolge eines Stromausfalls komplett eingestellt werden. Doch bereits einen Tag später habe die Arbeit schrittweise wieder aufgenommen werden können.
https://libyareview.com/26163/libyas-noc-restores-gas-production/

+ 08.08.: Nafusa-Berge. Die Bürgermeister aus Berber-Orten in den Nafusa-Bergen (Nalut, Zuwara, Dschado, Yefren, ar-Rahibat, al-Qalaa und Wazen) kamen zu einem Treffen mit Dabaiba nach Tripolis.
http://en.alwasat.ly/news/libya/367803

+ 08.08.: IS/Gericht. Das Verfahren gegen 56 Libyer, die beschuldigt werden, dem IS anzugehören, wurde in Misrata auf den 25. September vertagt. Die Libyer waren bereits vor einigen Jahren während des Kampfes um Sirte gefangengenommen worden.
Im Juni dieses Jahres hatte sich ein bekannter IS-Kommandeur, Mustafa Abdelhamid bin Dallahden, den libyschen Behörden gestellt.
https://libyareview.com/25997/libyan-court-adjourns-trial-of-islamic-state-suspects/

+ 11.08.: Korruption. Die Generalstaatsanwaltschaft hat die Inhaftierung von fünf Krankenhausdirektoren, sieben Beamten des Gesundheitsministeriums und zweier Direktoren von Unternehmen wegen Korruption und Veruntreuung angeordnet.
https://www.libyaherald.com/2022/08/attorney-general-orders-detention-of-14-hospital-directors-health-ministry-officials-and-businessmen-for-corruption/

+ 11.08.: Korruption. Die Staatsanwaltschaft eröffnete in Tripolis das Verfahren gegen die Kultusministerin der Dabaiba-Regierung, Mabrouka Touki, und andere Angeklagte wegen Korruption. Touki wird unter anderem vorgeworfen, Dokumente gefälscht zu haben, um eine Prüfung der öffentlichen Ausgaben zu vereiteln.
https://libyareview.com/26106/libyas-minister-of-culture-accused-of-corruption/

+ 10.08.: UN-Waffenembargo. IRINI gab bekannt, dass ein Schiff mit Waffen aus Jordanien vor der libyschen Küste gestoppt wurde. Das Schiff wurde nach Marseille gebracht.
https://libyareview.com/26033/irini-halts-weapons-shipment-to-libya/
Irini ist eine reine Alibiveranstaltung, denn Libyen ist ein vor Waffen starrendes Land.

+ 12.08.: Afrikanische Libyen-Konferenz. Neben Russland unterstützt auch US-Außenminister Blinken die Abhaltung einer afrikanischen Libyen-Konferenz – laut eines Telefongesprächs, das er mit dem kongolesischen Präsidenten Denis Sassou Nguesso führte.
https://libyareview.com/26103/us-welcomes-african-reconciliation-conference-on-libya/
Die USA befürchten, ihren Einfluss nicht nur in Libyen, sondern in ganz Afrika zu verlieren.

+ 11.08.: Waffenschmuggel. Das Institut für Sicherheitsstudien (ISS) warnt, dass der Waffenschmuggel über Libyen in die Sahelzone und die Länder südlich der Sahara, insbesondere über das Dreiländereck Libyen-Niger-Algerien, zunimmt. Die Situation in Südlibyen hat Kämpfer aus der gesamten Region angezogen und Schmugglern den Zugang zu der unkontrollierten Grenze zwischen Niger und Libyen erleichtert.
https://libyareview.com/26075/arms-flow-from-libya-major-security-risk-for-region/
Inzwischen dürften auch Waffen, die der Westen an die Ukraine liefert, diesen Weg nach Afrika gefunden haben. Etwa 60 Prozent der an die Ukraine gelieferten Waffen sollen in den illegalen Waffenhandel gehen.

+ 12.08.: Nigeria. Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari machte die instabile politische Lage  in Libyen als Hauptursache für die Unsicherheit in Nigeria und der Sahelzone verantwortlich: „Die politische Instabilität in Libyen schürt weiterhin den Terrorismus in der Sahelzone und gefährdet die demokratische Entwicklung in den west- und zentralafrikanischen Regionen“.
https://libyareview.com/26109/nigerian-president-blames-libya-for-insecurity-in-africa/

+ 09.08.: Abdullah as-Senussi. Der al-Magarha-Stamm, dem as-Senussi (72) angehört, nahm die UN für das weitere Schicksal von as-Senussi, dem ehemaligen Geheimdienstchef der Dschamahirija-Regierung, in die Verantwortung.
Senussi wird trotz einer schweren Herz- und Krebserkrankung immer noch im Mitiga-Gefängnis in Tripolis gefangen gehalten. Sein Stamm erklärte, es werde ihm eine medizinische Betreuung vorenthalten. Außerdem werde seinen Kindern nicht erlaubt, ihn zu besuchen.
https://libyareview.com/26024/libyan-tribe-holds-un-responsible-for-fate-of-abdullah-al-senussi/

+ 10.08.: Suizide. Anstieg der Selbstmordrate in Libyen. Viele, die es nicht geschafft haben, sich an die seit 2011 enorm verschlechterte soziale und gesellschaftliche Situation anzupassen, verzweifeln. Eine Studie führt die psychischen Belastungen auf die sich verschlechternden Sicherheits- und Wirtschaftsbedingungen sowie die Verbreitung von Drogen zurück. Seit dem Sturz der Dschamahirija-Regierung hat Libyen eine der höchsten Arbeitslosenquoten der Welt. Viele Jugendliche schließen sich den Milizen an oder versuchen, das Land zu verlassen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1557334090298400768/photo/1

+ 11.08.: Migration. Die libysche Küstenwache „rettete“ 340 Migranten, die in Seenot geraten waren, und brachte sie zurück nach Tripolis.
https://libyareview.com/26057/libyan-coast-guard-rescue-340-migrants/

+ 13.08.: Migration. Eine Patrouille aus libyschen und sudanesischen Sicherheitskräften hat an der Grenze zwischen der Region Nord-Darfur und Libyen zwanzig Leichen gefunden. Die Menschen waren verdurstet. Acht Migranten konnten lebend gerettet werden.
https://libyareview.com/26136/20-migrants-found-dead-near-libyan-sudanese-border/

+ 12.08.: Erdbeben. Die Küstenstadt Bengasi wurde von einem mehrere Sekunden andauernden Erdbeben der Stärke 5,9 erschüttert. Über größere Schäden ist nichts bekannt.
https://libyareview.com/26149/5-9-magnitude-earthquake-felt-in-libyas-benghazi/

+ 09.08.: Buch-Schiff/Covid-19. Ein Schiff, die Logos Hope, das eine schwimmende Buchmesse beherbergt und von einer gemeinnützigen Institution mit Sitz in Deutschland betrieben wird, lässt in Bengasi nur Geimpfte an Bord. [Es wird berichtet, auf der Buchmesse würden auch Bücher ausgestellt, die Kinder zum christlichen Glauben bekehren sollen.]
https://libyareview.com/26000/floating-book-fair-docks-at-benghazi-port/
Auch hier wird die Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte gespalten, wobei letztere ausgeschlossen werden. Nicht vergessen werden sollte auch, dass Libyen bis zum Sturz der Dschamahirija 2011 keine Schiffsbuchmessen benötigte, weil genügend Bibliotheken im Land zur Verfügung standen.

+ 09.08.: Flugverkehr. EgyptAir hat eine Flugverbindung zwischen Sharm el-Sheikh und dem Mitiga-Flughafen in Tripolis eingerichtet. Diese soll bis zum 11. Oktober aufrechterhalten werden.
https://libyareview.com/25971/egyptair-to-operate-flights-between-tripoli-sharm-el-sheikh/

 Aus anderen Ländern

+ Ägypten. 14.08.: „Bei einem Brand in einer koptischen Kirche im Großraum Kairo sind mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer löste eine Massenpanik unter den etwa 5000 Besuchern aus. […] Die Polizei gab an, ersten Untersuchungen zufolge könnte ein Kurzschluss den Brand ausgelöst haben.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/aegypten-kairo-brand-feuer-kirche-massenpanik-tote-101.html

+ Israel/Palästina. Meldung am 07.08.: „Die Zahl der Todesopfer der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen ist auf 32, die der Verletzten auf 253 gestiegen. Dies geht aus Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums hervor. Das israelische Verteidigungsministerium meldete auf Twitter, dass unter den Toten auch Kinder seien.“
https://rtde.live/kurzclips/video/145529-mindestens-32-tote-und-253-verletzte/

+ Israel/Palästina. „Israels jüngste Aggression gegen den Gazastreifen verursachte den Tod von mindestens 45 palästinensischen Zivilisten, darunter 15 Kinder, einen totalen Stromausfall und die Zerstörung von Dutzenden von Häusern und Gebäuden in den palästinensischen Gebieten. […] Die neue Eskalation in Gaza soll in erster Linie im Kontext der neuen geopolitischen Entwicklungen seit dem Ukraine-Krieg in der Region verstanden werden. Nachdem Iran Russlands Operation in der Ukraine bei Putins Besuch in Teheran ausdrücklich unterstützte und die Golfstaaten Forderungen aus dem Westen wiederholt zurückwiesen, mehr Rohöl in den Markt zu pumpen, um die Preise zu drücken, versuchen Israel und die Türkei, die beim Ukraine-Krieg zwischen dem Westen und Russland pendeln, durch neue Eskalationen deren Position in der Region wieder zu stärken. Während die Türkei mit einer vierten Invasion in Nordsyrien liebäugelt, versuchte Israel durch seine jüngste Aggression gegen die Palästinenser, seine Muskeln in der Region nach dem jüngsten Streit zwischen der Hisbollah und Israel um das Karisch-Gasfeld im Mittelmeer spielen zu lassen. […] Wenn eine wackelige israelische Regierung oder ein Premierminister bevorstehende Wahlen fürchtet, besteht nun die kurzfristige Option, um ihre Position in den Augen der Wähler zu stärken, darin, Gaza zu bombardieren. Die jüngste Aggressionsrunde war zudem Teil eines israelischen Versuchs, die Einheitsfront der palästinensischen Widerstandsfraktionen zu spalten.“
https://rtde.live/der-nahe-osten/145729-wahltaktik-hamas-und-geopolitik-warum/

+ Israel/Palästina. „In Jerusalem ist ein Bus mit jüdischen Gläubigen angegriffen worden, acht Menschen wurden verletzt. Sie waren offenbar auf dem Weg von der Klagemauer in die Stadt. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. […] Das Attentat ereignete sich eine Woche nach der jüngsten Gaza-Krise und einer israelischen Militäraktion in Nablus im Westjordanland, bei der einer der führenden Köpfe der Al-Aksa-Brigaden von Israel getötet wurde.“
https://www.tagesschau.de/ausland/jerusalem-schuesse-101.html

+ Tschad. „Nach Vermittlung von Katar haben militärische Übergangsregierung und Rebellengruppen aus dem Tschad in Doha ein Friedensabkommen unterzeichnet. Der Außenminister des Tschads, Mahamat Zene Cherif, sagte, er erwarte, dass der Schritt zu einem dauerhaften Frieden in dem zentralafrikanischen Land führen werde. 42 von 47 Rebellengruppen haben das Abkommen unterzeichnet. Sie hätten sich zu einem dauerhaften Waffenstillstand und zur Entwaffnung der Zivilbevölkerung verpflichtet. […] Abgelehnt wurde das Abkommen etwa von der „Front für Wandel und Eintracht im Tschad“ (FACT).
[…] Im April vergangenen Jahres wurde der Langzeitpräsident des Tschad, Idriss Déby, bei Kämpfen mit Rebellen getötet. Danach übernahm ein Militärrat unter Führung seines Sohnes Mahamat Idriss Déby Itno die Macht. Dieser versprach einen Übergang zur Demokratie binnen eineinhalb Jahren – diese Frist läuft bald ab.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/friedensabkommen-tschad-101.html

+ Kenia. Wahl am 09.08.: „Kenia wählt heute einen neuen Präsidenten – und das ist politisch brisant. Denn der scheidende Amtsinhaber unterstützt nicht seinen Vizepräsidenten, sondern den Oppositionskandidat. Viele Kenianer fürchten nun Auseinandersetzungen.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/kenia-praesidentschaftswahl-101.html

+ Mali. 07.08.: „Bei einem Terroranschlag in Mali sind am Sonntagnachmittag 21 Menschen ums Leben gekommen, darunter 17 Soldaten der malischen Streitkräfte. Weitere 22 Personen wurden verletzt. Die Regierung in Bamako macht Islamisten für das Attentat verantwortlich.“ Mindestens sieben Terroristen seien getötet worden.
https://rtde.live/afrika/145641-mali-21-tote-bei-terroranschlag/

+ Mali. „Bundeswehr-Einsatz in Mali wird ausgesetzt. […] Grund sind Unstimmigkeiten mit der malischen Militärregierung. Erneut seien Überflugrechte verweigert worden.“
https://www.tagesschau.de/ausland/mali-einsatz-ausgesetzt-101.html

+ Syrien. Dagmar Henn: „Den Krieg in Syrien hat der Westen verloren, aber den Wiederaufbau blockiert er immer noch mit seinen Sanktionen. Ein neuer UN-Bericht schildert ausführlich, welche Folgen es hat, dass die Sanktionen den Wiederaufbau der Stromversorgung behindern.“
https://rtde.team/meinung/145674-wenn-strom-fehlt-sanktionsfolgen-in/

+ Syrien. „Das syrische Ministerium für Erdöl und Bodenschätze hat am Montag auf einer Sitzung erklärt, dass das meiste geförderte syrische Öl von den USA gestohlen werde. Demnach belaufe sich >die Ölproduktion in der ersten Hälfte des Jahres 2022 auf etwa 14,5 Millionen Barrel, mit einer durchschnittlichen Tagesproduktion von 80,3 Tausend Barrel<. Weiter heißt es dort, dass von diesem täglich rund 80.000 Barrel geförderten Öl rund 14.000 Barrel an Raffinerien geliefert werden, >während die US-Besatzungstruppen und ihre Söldner bis zu 66.000 Barrel pro Tag von den besetzten Feldern in der Ostprovinz stehlen<.“
https://rtde.live/kurzclips/video/145773-volkerrecht-usa-stehlen-syrisches-oel/

+ Irak. „Karin Leukefeld die aktuelle Situation im Irak.“
Video: https://www.youtube.com/watch?v=Y6RFE5QINvY

+ Kongo. „Bei einem Angriff auf ein Gefängnis in der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 800 Häftlinge geflohen. Die Regierung in Kinshasa vermutet hinter dem Überfall eine Rebellengruppierung. Nach Angaben der Behörden sind inzwischen mehr als 100 Geflohene wieder gefasst.“
https://rtde.live/afrika/145815-ueberfall-auf-gefaengnis-im-kongo/

+ Südafrika/USA. „Diese Woche tourt der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken durch den afrikanischen Kontinent, mit dem erklärten Ziel, die Länder Afrikas im Ukraine-Konflikt auf die Seite des Westens zu ziehen. Viele Beobachter sehen dies als direkte Reaktion auf die zuvor erfolgte Afrika-Reise des russischen Außenministers Sergej Lawrow. Doch schon bei seiner ersten Station in Südafrika bekam Blinken ungewohnten Gegenwind. Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor stellte selbstbewusst klar, dass ihr Land alle Einschüchterungsversuche durch Washington und Brüssel in Afrika ablehne und Pretoria souverän über die eigene Außenpolitik entscheide.“
Naledi Pandor: „Wir sind der Meinung, dass die Grundlagen von Multilateralismus und der UN-Charta für alle Länder gelten müssen, nicht nur für bestimmte. Ebenso wie das ukrainische Volk hat auch das palästinensische Volk Anspruch auf sein Land und seine Freiheit. Wir sollten ebenso besorgt darüber sein, was mit den Menschen in Palästina geschieht, wie was mit den Menschen in der Ukraine passiert. Wir sehen hier derzeit keinen ausgewogenen völkerrechtlichen Ansatz. Wir sind besorgt über die Lage in Gaza auch eingedenk unserer eigenen Vergangenheit, da wir auch selbst Apartheid durchlitten haben.“
Pandor zeigte sich auch besorgt, „über einen aktuellen Gesetzentwurf, der bereits vom US-Repräsentantenhaus mit großer Mehrheit abgesegnet wurde unter dem Titel: Countering Malign Russian Activities in Africa Act (Gesetz zur Bekämpfung bösartiger russischer Aktivitäten in Afrika). Dort wird afrikanischen Staaten & Politikern, die mit Russland zusammenarbeiten, unverhohlen mit Konsequenzen gedroht.“
Man könne den Besuch Blinkens auf allen Ebenen als gescheitert bezeichnen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=86833#more-86833

+ Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) für „Nicht weniger als zehn Länder haben sich um die Aufnahme in die SOZ beworben. Darunter sind auch Vertreter der arabischen Welt: Syrien, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Emirate haben darum gebeten, der Organisation sofort beizutreten. Aus Südostasien wollen Myanmar, Kambodscha und Nepal Mitglied werden. Armenien und Aserbaidschan aus dem nahen Ausland.“ Aserbaidschan und Armenien bekommen Beobachterstatus, Belarus den Beitritt. „Der Führung der EU und den Regierungen der Mitgliedsländer sind die Konsequenzen dieser Veränderungen entweder nicht klar, oder sie haben noch gar nie darüber nachgedacht. […] Wirtschaftlich entsteht ein Bündnis, das über den überwiegenden Großteil der Rohstoffe und der fossilen Energie verfügt.“
https://tkp.at/2022/08/07/neue-allianzen-veraendern-geopolitische-kraefteverhaeltnisse-die-shanghaier-organisation-fuer-zusammenarbeit/

+ Globaler Süden. „Schätzungsweise 6,7 Milliarden Menschen leben in den Staaten des Globalen Südens. Das entspricht ungefähr 85 % der Weltbevölkerung. Dass der Globale Süden im Gegensatz hierzu in den Nachrichten konsequent und eklatant vernachlässigt wird, gehört zu den Konstanten der deutschen, aber auch ausländischen Berichterstattung. Eine im Jahr 2020 publizierte Langzeitstudie mit dem Titel „Vergessene Welten und blinde Flecken“, in der über 5.000 Sendungen der „Tagesschau“ aus den Jahren 2007 bis 2019 sowie andere in- und ausländische Medien ausgewertet wurden, gelangte zu dem Schluss, dass die Länder des Globalen Südens weit unterrepräsentiert sind.“
https://www.isw-muenchen.de/2022/08/das-verschwinden-der-85-mediales-desinteresse-an-hungernden/

+ Jemen. „Anhaltender Starkregen hat am Mittwoch [10.08.] in der Altstadt von Sanaa im Jemen zehn historische Gebäude, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, zum Einsturz gebracht. Den örtlichen Behörden zufolge wurden etwa 80 weitere Gebäude schwer beschädigt und müssen dringend repariert werden. Angaben zu möglichen Toten oder Verletzten machten die Behörden nicht.“
https://rtde.team/kurzclips/video/146103-jemen-starkregen-zerstort-zehn-historische/

+ Marokko/Deutschland. „Gaskrise: Deutschland liefert Gas nach Marokko, indes in Europa Einschnitte drohen? Über Spanien wird Marokko mit Gas beliefert. Algerien ist erzürnt und erhöht den Druck, begründet mit >technischen Problemen< an der Pipeline. […] Gas wird über die Pipeline Maghreb-Europa von Spanien nach Marokko geleitet. Jedoch: Über die Röhre sollte und könnte eigentlich Gas aus Algerien nach Europa fließen, wenn sich Spanien und Marokko nicht völkerrechtswidrig in der Frage der Westsahara verhalten würden.“
Es handelt sich dabei um Flüssiggas aus den USA, das in Spanien regasifiziert wird.
https://www.heise.de/tp/features/Gaskrise-Deutschland-liefert-Gas-nach-Marokko-indes-in-Europa-Einschnitte-drohen-7205996.html