Nach fast elfjähriger Haft gab die libanesische Justiz die Freilassung von Hannibal Gaddafi, die Aufhebung seiner Reisebeschränkung und die Reduzierung der Kaution von elf auf knapp eine Million US-Dollar bekannt. Sein Anwalt Laurent Bayon bestätigte, dass Gaddafi das Land verlassen wird, sobald die rechtlichen Verfahren abgeschlossen sind. Bayon betonte, dass die Details der Weiterreise seines Mandanten aus Sicherheits- und Rechtsgründen vertraulich bleiben. Die Ausreise erfolgt in ein arabisches Land; Südafrika erklärte, die Niederlassung von Hannibal Gaddafi auf seinem Territorium offiziell genehmigt zu haben.
Dringend gefordert wird auch die Freilassung von Abdullah as-Senussi, Achmed Ibrahim und Mansur Dau aus libyscher Haft.
Der von libanesischer Seite angegebene Grund für Hannibals jahrlange Inhaftierung, Informationen über das Verschwinden des libanesischen Imams Musa as-Sadr und seiner beiden Begleiter im Jahr 1978 – also zu einem Zeitpunkt, als Hannibal zwei Jahre alt war – zurückzuhalten, ist lächerlich. Bei aller Freude über die Beendigung dieser himmelschreienden Ungerechtigkeit stellt sich dennoch die Frage, wieso gerade jetzt und wieso so schnell? Ein Blick in die Vergangenheit von Iran und Libanon sowie auf die heutigen politischen Konstellationen ist hilfreich.
Delegation der Dababai-‚Regierung‘ im Libanon, um Untersuchungsprotokolle zum Fall as-Sadr zu übergeben / Verstrickungen von Amal-Bewegung, Iran und ehemaliger syrischer Assad-Regierung in Sadr-Fall wieder aufgewirbelt / Mit baldiger Freilassung von Hannibal Gaddafi wird gerechnet / Angriffe auf Tuaregfamilien in der Region Ghat durch Haftar-Militär / Gewalt gegen Tibu in der Region Kufra durch Haftar-Militär / Schulbuchskandal: Bildungsminister Ali al-Abed der Dabaiba-‚Regierung‘ wegen Korruption verhaftet / Gemeinden beschweren sich über Marginalisierung / Forderung, Personen, die 2011 mit Nato kooperierten, vor Gericht zu stellen / Details zur Ermordung von Oberst Gaddafi 2011 / Ibrahim Moussa: Gaddafi wurde gestürzt, weil er die globale Finanzordnung in Frage stellte
Rezension. Das neue Buch von Egon W. Kreutzer ‚Spätlese‘ hält, was der Untertitel ‚Hart am Rande des Selbst‘ verspricht. So führt der Autor in seinem Alterswerk als Ich-Erzähler das Gespräch mit dem eigenen Selbst, dem ‚Er‘. Das ‚Ich‘ und das ‚Er‘ wiederum ergeben das ‚Wir‘ – eine fast kafkaeske Reflektion über Bewusstes und Unbewusstes.
Anlässlich des Jahrestags der Ermordung seines Vaters Muammar al-Gaddafi dokumentiert Saif al-Islam die Verschwörung der libyschen Verräter, die mit den Kolonialmächten gegen das eigene Volk konspirierten. Verräter waren es auch, die den libyschen Volkshelden Omar al-Mukhtar und andere libysche Widerstandskämpfer an die italienische Besatzungsmacht auslieferten. Und auch in Algerien kämpften sogenannte Harkis als algerische Hilfstruppen für das französische Besatzungsregime.
Am 20. Oktober 2025 jährt sich zum 14. Mal der Tag der Ermordung von Muammar al-Gaddafi.
Die Autoren Wolfram Elsner und Wolfgang Krieger zeigen in dem Heft „Vom Industrie- zum Finanzkapital“ in einem historischen Abriss den Aufstieg, Zenit und Abstieg des Finanzkapitals auf.




