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Kategorie: Kultur (Seite 1 von 2)

Kunst/Reisen/Philosophie

Wohin führt uns Künstliche Intelligenz? – Ein Science-Fiction-Roman des Jahres 1907 auf Antwortsuche

Rezension. Bereits 1907 erschien der erste Science-Fiction-Roman über Künstliche Intelligenz, die phantastische Satire „Seine Exzellenz der Android“ von Leo Gilbert. Darin führt der gesellschaftliche Aufstieg eines Androiden die Welt ins Verderben. Sein Schöpfer muss ihn stoppen.

Der Roman „Seine Exzellenz der Android“, den der Ingenieur und Wissenschaftsjournalist Leo Silberstein 1907 unter dem Pseudonym Leo Gilbert veröffentlichte, wurde vom Autor als „phantastisch-satirisch“ bezeichnet. Das überraschend witzig und amüsant geschriebene Buch, das man heute mit dem Begriff Sience Fiction belegen würde, nimmt ein Thema voraus, das aktueller ist denn je: Der Mensch als Erfinder einer Apparatur, die ihm außer Kontrolle gerät, die aber so perfekt konstruiert ist, dass sie von anderen Menschen nicht als Maschine erkannt werden kann, nicht mehr zu steuern und zu stoppen ist, eine unglaubliche gesellschaftliche Karriere zum erfolgreichen Industriellen hinlegt und zu guter Letzt vom Kaiser zum Minister ernannt wird.

Der Held des Romans, der Physiker und Ingenieur Frithjof Andersen, erleidet durch das erwachte Eigenleben seines Androiden nicht nur einen wirtschaftlichen und sozialen Abstieg und ist beängstigt durch die von seinem Android-Minister ausgelöste Kriegsgefahr, sondern er muss auch noch Liebeswirren erdulden, als ihm der von ihm geschaffene Android seine Liebste ausspannt.

Als bei einem Aufenthalt im damals österreichischen Südtirol der Konstrukteur auf das in der Sommerfrische Erholung suchende Bürgertum trifft, gelingen dem Autor Leo Gilbert launig-witzige Charakterstudien, ein illustres Gesellschaftsporträt der damaligen Zeit, in der die Welt dabei ist, in den Ersten Weltkrieg zu taumeln.

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Pressemitteilung der Neuen Gesellschaft für Psychologie zur Hausdurchsuchung bei Prof. Bauer

Die Neue Gesellschaft für Psychologie hat mit Erschrecken von der empörenden Tatsache erfahren, dass gegen einen ihrer Freunde und Kollegen, Prof. Dr. Rudolph Bauer, am 10. August 2023 eine Hausdurchsuchung durch teils bewaffnete und mit Schutzmasken ausgestattete Durchsuchungsbedienstete durchgeführt worden ist.

Die empörende Begründung lautet: „durch die faktische Gleichsetzung von demokratisch legitimierten Maßnahmen mit dem menschenverachtenden Vorgehen im Nationalsozialismus hat er in besonders verachtenswerter Weise die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlungen verharmlost.“

Bauers Vergehen ist es, in Wort und Bild vor der Gefahr der Faschisierung der Gesellschaft zu warnen. Mit „Verharmlosung des Nationalsozialismus“ aber will man ihm einen Straftatbestand anlasten – ein Vorgehen, was häufig angewandt wird, um die Verletzung der Rechtsstaatlichkeit zu verdecken. Vor allem in diesem Fall ist dieser Vorwurf an Unsachlichkeit und Unverschämtheit kaum zu überbieten.

Rudolph Bauer, emeritierter Professor und Künstler, zu unterstellen, er habe – „die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlungen verharmlost“, grenzt an die Fantasie eines Unberechenbaren; ihm, den man als Antifaschisten der ersten Stunde bezeichnen könnte, lange bevor der Antifaschismus Staatsräson wurde – um damit zu einer Totschlagswaffe gegen jegliche Form von Kritik am staatlichen Handeln gewendet zu werden.

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Der Staat gegen Bauer

Ein Kunstprojekt gegen Corona-Maßnahmen und Krieg wird zum Anlass von Hausdurchsuchung und Strafzahlungen.

Dazu die von Rudolph Bauer verfasste Pressemitteilung:

Hausdurchsuchung wegen politischer Kunst

In den frühen Morgenstunden des 10. August 2023 (Donnerstag der 32. Kalenderwoche) wurde in der Wohnung des Bremer Künstlers und Politikwissenschaftlers Rudolph Bauer eine fünfköpfige Hausdurchsuchung durchgeführt. Die Durchsuchungsbediensteten waren teils bewaffnet und mit Schutzwesten ausgestattet. Gegen Professor Dr. Bauer wurde auf Beschluss des Amtsgerichts Bremen ein Ermittlungsverfahren des Kommissariats Staatsschutz bei der Direktion Kriminalpolizei des Landeskriminalamts Bremen eingeleitet.

Die Hausdurchsuchung erfolgte „wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen u. a.“. Anlass sind vier von über tausendfünfhundert Bildmontagen, die der Künstler unter dem Hashtag #bauerrudolph auf Instagram als politische Kunst mit der Kennzeichnung #politicalart veröffentlicht hat.

Bei der Hausdurchsuchung wurden als „Beweismaterial“ Bauers Smartphon und fünf Kunsthefte der Edition Kunst des Bergkamener pad-Verlags sichergestellt. Durchsucht wurden sämtliche Räume, Nebenräume, Schränke und Schubladen, auch die der Frau des Künstlers, sowie Dokumente und persönliche Unterlagen. Die 120 Regalmeter der umfangreichen Bibliothek des Wissenschaftlers wurden fotografisch festgehalten.

Bauer war bis zu seiner Emeritierung Professor für Wohlfahrtspolitik und Soziale Dienstleistungen an der Universität Bremen. Als Fellow in Philanthropy war er an der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität in Baltimore tätig, ferner als Wissenschaftlicher Berater für das Chinesisch-Deutsche Wörterbuch an der Universität Beijing in der Volksrepublik China.

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Lauterbach gegen Bauer oder Die Freiheit der Kunst

Rudolph Bauer, Karl Lauterbach, Michael Ballweg und die Übergriffigkeit der Stammheimer Beamtenschaft

Der kleine pad-Verlag hat in seiner Reihe „Edition Kunst“ inzwischen fünf Kunsthefte von Rudolph Bauer veröffentlicht, unter anderen 2023 die pad-Edition Kunst #2 mit dem Titel „Charakter-Masken“. Der Autor wurde nun vom Gesundheitsminister Karl Lauterbach wegen Beleidung angezeigt, woraufhin das Amtsgericht Stuttgart Rudolph Bauer umgehend einen Strafbefehl in Höhe von Euro 3.000 zustellen ließ. Und auch die Verfahrenskosten in nicht angegebener Höhe seien vom Autor zu tragen.
Die Broschüre, die an Michael Ballweg adressiert war, wurde von der JVA Stuttgart-Stammheim an Karl Lauterbach weitergeleitet.

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Symbole, Zeichnungen, System und Schrift – Ein Ausflug in die prähistorische Welt

Die Autorin Silvia Ferrara lehrt Ägäische Kulturen an der Universität Bologna und leitet das Projekt INSCRIBE, das sich mit frühen Phasen der Entstehung der Schrift befasst. Im Rahmen dieses Projekts entstand ihr Buch „Der Sprung. Eine Reise zu den Anfängen des Denkens in der Steinzeit“.  Darin nimmt sie den Leser mittels ihres italienisch-leichten und eleganten Schreibstils mit auf eine spannende Reise in die Welt der prähistorischen Funde, Zeichen und Symbole, die in Höhlen, Felsspalten und auch in Wüsten, in denen sich vor 12.000 Jahren noch sattes Grün mit Flüssen und Seen erstreckte, führt.

Silvia Ferrara legt den Schwerpunkt ihrer Betrachtungen in das durch die schöpferischen Akte ausgedrückte Kommunikationsgeschehen und durchschreitet dabei die Zeitstufen vom Paläolithikum (Altsteinzeit/etwa von vor 2,5 Millionen Jahren bis vor 12.000 Jahren) über das Neolithikum (Neusteinzeit/etwa vor 11.500 Jahren bis vor 5.500 Jahren) bis zur Bronzezeit (je nach geographischer Lage: in Mitteleuropa etwa vor 5.500 bis 2.800 Jahren). Die Autorin folgt in ihrem Buch jedoch weder der chronologischen Abfolge noch einer geographischen Ordnung, sondern sie springt von französischen Kalksteinhöhlen und den dort entdeckten Felszeichnungen in die saharische Wüste – von Felsgravuren im Niger führt der Weg nach Ägypten in die „Höhle der Schwimmer“, bekannt aus dem Film „Der englische Patient“. In der Schwarzen Wüste Jordaniens bestaunt man neben Flugdrachen aus neolithischer Zeit auch riesige, nur von oben aus großer Entfernung auszumachende, exakt in den Boden gearbeitete Speichenräder, die 8.500 Jahre alt sind. Und über prähistorische Fundorte in Asien, Amerika und Australien finden wir uns zuletzt in prähistorischen Stätten Europas wieder.

Abstraktion und Information: Zeichen und Bilder

Die Menschheit hat laut Ferrara in vorgeschichtlichen Zeiten eine Idee, das Bild, die Abstraktion von etwas seh- und damit erfahrbar gemacht. Mit diesem Anfang der Vermittlung von Information, die in Zeichen und Bildern noch dem heutigen Menschen Erkenntnis über die Welt in prähistorischen Zeiten ermöglicht – beispielsweise über das Aussehen ausgestorbener Urrinder oder Pferdearten – habe die Menschheit zum großen Sprung, sich schriftlich auszudrücken, angesetzt. Ferrara schreibt: „Unser roter Faden sind die spärlichen Reste, die Handabdrücke, die Tierzeichnungen, die Graffiti auf Fels, die Kreise, Linien, Punkte und die Gestalten von Männern, Frauen, Kindern und Tieren sowie die Abbildungen der Mischwesen aus allem, hineinkatapultiert in die physische Welt durch die Kraft einer Idee, durch das Trampolin der Fantasie“. All dies drücke aus: „Ich bin hier“.

Nur zu gerne lässt man sich von Silvia Ferrara in die Welt der prähistorischen Bilder und Zeichen entführen, zunächst in die in Frankreich entdeckten Höhlen wie jene von Lascaux mit Zeichnungen und Symbolen, die in der Zeit zwischen 36.000 und 19.000 v.Chr. entstanden zu sein scheinen. Liebevoll werden Details beschrieben und anhand von Fototafeln vorgestellt, die der ungeübte Betrachter kaum selbst entdeckt hätte, wobei sich die Faszination unmittelbar auf den Leser überträgt. So finden sich in den französischen Höhlen Versuche, bei der Abbildung von Nashörnern und Löwen durch Übermalen und Mehrfachzeichnen bewegte Bilder entstehen zu lassen, die zusätzliche „Perspektive, Flucht und räumliche Tiefe“ durch das Lichtspiel lodernder Fackeln erhalten haben.

Weiter geht es zu amerikanischen Gewässern, auch solchen, die schon längst ausgetrocknet sind, wie der Winnemucca Lake im US-Bundesstaat Nevada. Dort finden sich die ältesten Felszeichnungen Nordamerikas, die mindestens 10.500 Jahre alt sind, was wohl bedeutet, dass die Menschen der indigenen Bevölkerung Amerikas bereits mit „mit abstrakten Formen experimentierten, mit Geometrien, und zwar im großen Stil“. Der Homo sapiens soll in Amerika erst vor etwa 35.000 Jahren eingetroffen sein – oder vielleicht doch schon vor 40.000 Jahren über die Beringstraße? Ferrara folgert: „In unserer kulturellen Entwicklung gibt es keinen Determinismus und keine lineare Progression. Es gibt keine höhere oder niederere Kultur, keine Vorhut und keine Nachzügler. Es gibt nur verschiedene Kontexte, Präferenzen, Traditionen und Symbole, die ihre besondere Bedeutung haben und in der Entwicklung ihrer eigenen Bahn folgen, von äußeren Bedingungen begünstigt oder auch nicht.“

Malereien, Gravuren und Bauwerke

Zurück in Europa wird Ferrara insbesondere im italienischen Apulien und dessen Kalksteinhöhlen fündig, wo in einer einzigen Höhle über 3.000 neolithische Zeichen zu bestaunen sind, abstrakte Zeichen und Jagdszenen, gezeichnet mit Fledermausguano. Und natürlich dürfen auch hier Handabdrücke nicht fehlen, wie wir sie schon aus den französischen Höhlen kennen. Wie spannend ist es, in den unterschiedlichen Weltregionen und aus verschiedenen Zeiten, immer wieder die Abdrücke von Händen, Fingern und Füßen zu finden, ausgeführt mit Ockerpigmenten oder anderen Techniken, und daraus vorsichtig zu schlussfolgern, es könnte sich um eine Frühform des Ausdrucks von Zahlen handeln, um „die tatsächlichen Anfänge, die Versuche und Irrtümer, das große Labor zur Schöpfung schriftlicher Texte“.

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Benin-Bronzen und die leidige Restitutionsdiskussion: Europa – Bewahrer oder Zerstörer?

Angesichts der Restitution von zwanzig Benin-Bronzen an Nigeria und der dortigen Übertragung der Eigentümerrechte an den Oba von Benin – bei der die Benin-Bronzen also anstatt an ein Museum in Privateigentum übergingen – erregte die leidige Restitutionsdiskussion erneut öffentliches Interesse.

Aus diesem Anlass hat das Werk von Bénédicte Savoy, „Afrikas Kampf um seine Kunst. Geschichte einer postkolonialen Niederlage“ (erschienen 2021 im C.H.Beck Verlag) einen höchst aktuellen Bezug.

Bénédicte Savoy gibt in ihrem Buch einen Abriss über die Geschichte der Restitution, richtigerweise der abgewehrten und nicht erfolgten Restitution, von 1965 bis 1985. Von welchem Tiefpunkt aus die damaligen Debatten starteten, mag ein von Savoy zitierter Spiegel-Artikel  des Jahres 1956 belegen, in dem anlässlich des „Ersten Weltkongresses schwarzer Künstler und Schriftsteller“ in Paris zu lesen war: „Alle Teilnehmer der Tagung vereinte […] der Glaube an die Existenz einer >schwarzen Kultur<. Die Existenz einer solchen >schwarzen Kultur< war für die dunkelfarbigen Geistesarbeiter und Künstler aus Senegal und Madagaskar, Kamerun und Martinique, aus den Vereinigten Staaten und Nordafrika so sehr ein Faktum, dass die Kongress-Teilnehmer sogar, ganz nach weißem Muster, eine >Krise der schwarzen Kultur< diagnostizierten. Die Schuld an der Unterentwicklung einer eigenständigen Negerkultur schoben die Delegierten aber ziemlich einmütig der jahrhunderte langen Weißenherrschaft in den Siedlungsräumen der Neger zu.“ Die Überschrift des Artikels lautete: „Neger Kongress. Der erste Zahn“. Anzumerken bleibt, dass in diesen Jahren in Deutschland das Wort „Neger“ kein Schimpfwort war, sondern in einem neutralen Sinne von „schwarzhäutig“ allgebräuchlich.

Während der Spiegel also einerseits den Glauben an eine schwarze Kultur bespöttelte, zeigt die Autorin sehr genau auf, welche Furcht in den europäischen Museen und nicht zuletzt auf dem internationalen Kunstmarkt bestand, eben dieser Kunst verlustig zu gehen, auch durch das größer werdende Selbstbewusstsein der Völker auf dem afrikanischen Kontinent. Dieses fand seinen Ausdruck in einem Manifest, das im Rahmen der ersten panafrikanischen Kulturfestspiele 1969 in Algier veröffentlicht wurde. Darin heißt es: „Die Erhaltung der Kultur hat die afrikanischen Völker davor bewahrt, zu Völkern ohne Seele und ohne Geschichte zu werden. Die Kultur schützte sie. Es ist daher einleuchtend, dass sie nunmehr den Wunsch haben, dass die Kultur ihnen dabei hilft, den Weg zu Fortschritt und Entwicklung einzuschlagen […] Darum verwendet Afrika soviel Sorgfalt und legt soviel Wert auf die Wiedererlangung seines kulturellen Erbes, auf die Verteidigung seiner Persönlichkeit und auf das Aufblühen neuer Zweige seiner Kultur“.

Der jahrzehntelange, zähe Kampf beginnt

Es begann ein jahrzehntelanger Kampf um die Rückgabe geraubter Kunst an die ehemals kolonialisierten Länder, bei dem sich die Europäer und Amerikaner sogar anmaßten bestimmen zu können, was als Meisterwerke afrikanischer Kunst zu gelten habe, während gleichzeitig Massen an Kulturgütern in den Museumsdepots ein verstecktes Dasein fristeten. Savoy zeigt auf, wie Museumsdirektoren und Regierungen sich dagegen sträubten, die gebunkerten Kunstgegenstände auch nur in Listen zu erfassen, geschweige denn, dass die Bitten von afrikanischen Regierungen um Leihgaben für Museen und Ausstellungen Gehör fanden.

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Roger Waters in München

Die Münchner Lokalpresse wartet mit einer Berichterstattung auf, die unterirdisch daneben liegt

Als Besucherin des bombastisch guten Roger-Waters-Konzerts am 21. Mai 2023 habe ich mir über die anschließende Berichterstattung verwundert die Augen gerieben. Die paar Hansel, die zu der zu einem Großprotest aufgeblasenen Gegendemonstration kamen, es sollen hundert (!) gewesen sein, musste man mit der Lupe suchen, als geschätzt 12.000 Menschen in die Olympiahalle strömten und begeistert beim Roger-Waters-Konzert mitgingen. Es war eine Abstimmung mit den Füßen – und Roger Waters hat sie eindeutig gewonnen.

Und wie bitte, Roger Waters ist in München nicht willkommen? Wer maßt sich denn da an, für München zu sprechen? Was Medien und Politik betreiben, ist Gesinnungsterror. Wo bleiben Meinungs- und Kunstfreiheit? Sonst doch immer so beschworen, wird nun gegen Künstler angeschrieben, die sich für Frieden und Abrüstung und gegen Krieg, Apartheit, Unterdrückung, Rüstungsfirmen, Gewalt einsetzen.

Es ist alles noch viel schlimmer, als man es sich vorstellt.
Roger Waters hat Recht: Widerstand!

Übrigens: Aus Protest gegen das Konzert beleuchtete die Stadt München den Olympiaturm in den Regenbogenfarben. Das sah sehr schön aus! Wie sich die neuen, medial fabrizierten „Bewegungen“ die Regenbogenfahne geklaut und angeeignet haben, die einst als Symbol für die Friedensbewegung stand, ist nur eines der vielen Symptome einer aus dem Ruder laufenden, erschreckenden gesellschaftlichen Entwicklung.

Beispiel: https://www.abendzeitung-muenchen.de/kultur/musik/az-kritik-zu-roger-waters-in-der-olympiahalle-muenchen-plumpe-provokation-art-902993

 

Mit Bildmontagen und Textzitaten gegen die herrschende Kriegspolitik

Der kleine pad-Verlag hat in seiner Reihe „Edition Kunst“ zwei neue Hefte veröffentlicht, beide gestaltet von Rudolph Bauer. Pad-Edition Kunst #4 ist betitelt „Todessüchtig. Schlafwandler, Flintenweiber und andere Zivilversager“, pad-Edition Kunst #5 mit „Olivgrün und scholzvergesslich. Der unaufhaltsame Abstieg der Waffenbrüder“.

Beide Hefte sind ein Protest und eine Abrechnung mit der Kriegstrunkenheit und den „Zivilversagern“ der momentanen Regierung unter dem Diktat der Grünen Partei, die sich gegen die Interessen der breiten Bevölkerung und künftiger Generationen richten.

Auf jeder der jeweils knapp 80 Seiten umfassenden Broschüre gestaltet Rudolph Bauer zu einem Textzitat die passende Bildmontage und präsentiert dazu ausgewählte Hashtags; jede Seite ein schmerzender Stich mitten ins politische Empfinden. In seinen Bildmontagen verbindet Bauer das, was zusammengehört, entblößt Politik und Politiker in ihrem wahren Kontext. So illustriert er das Habeck-Zitat „Herzlich willkommen im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz und Unterstützung für die Ukraine“, so gesprochen am 13.05.2022 zum ukrainischen Außenminister, mit einer geöffneten Zigarettenschachtel, deren Inhalt aus Maschinenpistolen besteht und die mit dem Aufdruck versehen ist: „Rüstungsexporte können tödlich sein“. Die Marke heißt „Bundesrepublik Deutschland“ und vertrieben wird sie von Robert Habeck. Die dazugehörigen Hashtags lauten: #rüstungsexportekönnentödlichsein und #rüstungsexportestoppen

Auf den Heftseiten verschieben und überlagern sich Zeitebenen, Zitate aus dem aktuellen politischen Geschehen werden zeitlos warnende und prophetische Zitate von Bertolt Brecht, Klaus Mann, Carl von Ossietzky, Victor Klemperer, Kurt Tucholsky gegenübergestellt. So schrieb Robert Musil: „Die Politik gar, wie sie heute verstanden wird, ist die reinste Gegnerschaft gegen den Idealismus, fast Perversion. Der mit den Menschen à la baisse spekulierende Mensch, der sich Realpolitiker nennt, hält für real nur die Niedrigkeit des Menschen, das heißt, nur sie betrachtet er als verlässlich; er baut nicht auf Überzeugung, sondern stets nur auf Zwang und List. Was davon sich aber während des Krieges und nachher in der scheußlichen Fratze gezeigt hat, ist im Grunde kein anderer Geist als der, in welchem auch Ministerien eines und desselben Staats untereinander verkehren, sobald sie in einer Frage nicht die gleichen Interessen haben, und der, in welchem der smarte Kaufmann stets mit seinesgleichen umgeht.“ Zu den Sätzen von Klaus Mann „Die Horizonte unseres Daseins sind verfinstert. Die drohend geballten Wolken künden schon lange das Gewitter an. Es könnte ein Gewitter ohnegleichen werden.“ zeigt die Collage einen Selenskyj in schusssicherer Weste, dem ein Klaus Schwab zufrieden auf die Schulter klopft. Hashtag: #davos2023 : #wolodymyrselenskyj bei #klausschwab & dem #wef

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Leuchtturm im Mediennebel

Eine Initiative begehrt gegen die zunehmende Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit auf.

In populären Presseerzeugnissen findet man überall die gleichen Meinungen zu den gleichen Themen, kampagnenartig gebündelt und aggressiv gegenüber Abweichlern. Und wie ist es mit anspruchsvollen Medien wie arte oder Süddeutsche Zeitung? Da findet im Grunde dasselbe statt, man drückt sich nur vornehmer aus. Auch in Buchverlagen sorgt die zunehmende Vereinnahmung durch Großkonzerne für weitgehenden Gleichklang. Wie konnte es so weit kommen? Sind diese Medien gekauft, oder werden sie von den Machern bewusst in den Dienst staatlich organisierter Meinungsmache gestellt? Beides. Schlecht ist das nicht nur für den Geisteszustand der meisten Menschen, sondern auch für die Demokratie. Nur ein umfänglich informierter Bürger ist ein mündiger Bürger und kann verantwortungsvolle politische Entscheidungen treffen. Der eingeengte Debattenraum dagegen gefährdet den Pluralismus und das freie Denken im Land. Die Initiative „Leuchtturm ARD“ stellt sich nunmehr dem Flaggschiff der Verdummungsflotte entgegen.

Ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch zu retten?

Auf die übliche Vorabendfrage: „Was kommt heute im Fernsehen?“ folgt in der Regel die schlichte Antwort „Nichts!“, was soviel bedeutet wie „Nichts, was sich zu sehen lohnt“ – und dies, obwohl in den TV-Zeitungen etwa fünfzig Sender ihre Programme anbieten. ARD und ZDF mit ihren Regionalsendern servieren den üblichen Einheitsbrei aus öden, schlecht gemachten Flachwurzlerkrimis und langweiligen, ollen Filmkamellen, die in gefühlter Endlosschleife wiederholt werden. Ausweichen auf Privatsender ist keine Option, denn das Niveau der dort laufenden Sendungen ist oft schlicht unterirdisch, und stehen einmal gute und spannende Filme auf dem Programm, wird einem die Freude daran vergällt wegen der ständigen Werbeunterbrechungen, die dazu auch noch den Fernsehabend um eine halbe Stunde verlängern und sich außerdem mit den Anfangszeiten anderer Sender überschneiden.

Im Handelsblatt war am 22. März 2023 zu lesen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zum ersten Mal über mehr als zehn Milliarden Euro im Jahr verfügen. „Haupteinnahmequelle ist dabei mit einem Anteil von 85 Prozent der Rundfunkbeitrag. Jeder deutsche Haushalt muss monatlich 18,36 Euro zahlen.“ (1) So viel Geld für so viel schlechtes Programm? Ein Programm, das fast nur mehr über Sechzigjährige konsumieren. Das ist alles sehr ärgerlich.

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Meinungs- und Pressefreiheit 2.0 – Der Freitag

In eigener Sache: Die vorläufig sechs monatige Sperrung meines Blogs https://www.freitag.de/autoren/gela auf Freitag.de und der Umgang der Redaktion mit Autoren missliebiger Artikel.

In einem Beitrag auf den Nachdenkseiten berichtet Ulrich Heyden von seinen Erfahrungen als Journalist beim Medium Der Freitag und wie er auf dem öffentlichen Forum der Kommentarseiten der Freitag Community von drei deutschen „Ukraine-Verteidigern regelrecht gejagt“ wurde. https://www.nachdenkseiten.de/?p=82304

Ulrich Heyden ist ein Journalist, der seit 1992 für die Wochenzeitung Der Freitag aus Moskau und anderen Orten Russlands und den Nachbarrepubliken berichtet und seit 2015 dort für den Freitag akkreditiert ist. Nun sah sich der Freitag-Chefredakteur Philip Grassmann nicht mehr in der Lage, diese Akkreditierung zu verlängern und teilte Ulrich Heyden mit, seine Artikel würden nicht mehr im Freitag veröffentlicht, solange der Ukraine-Krieg andauert. https://ulrich-heyden.de/article/eigener-sache

Ausgehend von Ulrich Heydens Erfahrungsbericht mit Der Freitag möchte ich ergänzend über meine Erlebnisse mit dieser Wochenzeitschrift berichten.

Seit dem 21. Dezember 2021 bin ich bei Freitag gesperrt, zunächst für ein halbes Jahr. Ich betreibe dort den Blog: https://www.freitag.de/autoren/gela

Auslöser für eine zunächst auf vier Wochen befristete Sperrung war dieser Corona-Artikel, der auf meinem eigenen Blog nachzulesen ist: https://gela-news.de/omikron-boersenkurse-und-die-impfpflicht

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