Der ehemalige französische Präsident wurde wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Doch sein wahres Verbrechen, die Zerstörung Libyens, bleibt ungesühnt. Sarkozy führte 2011 die internationale Koalition an, die mit Hilfe der NATO zum Sturz der damaligen Dschamahiriya-Regierung führte.
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Artikel zur aktuellen Politik in und um Libyen, Meinungen sowie historische Hintergründe

aif al-Islam Gaddafi
Saif al-Islam Gaddafi veröffentlichte anlässlich des 56. Jahrestags der Septemberrevolution brisante Originaldokumente aus dem Jahr 1969, um das Geschichtsverständnis über die Vorgänge um die Machtergreifung durch die Offiziere der Freien Unionisten zurechtzurücken.

Muammar Gaddafi
Anlässlich des 46. Jahrestages der libyschen Revolution von 1969 schrieb die libysche Schriftstellerin Yasmine asch-Schibani in der Zeitung Rai al-Youm (London): „Zum Jahrestag der Weißen Revolution … Was wäre, wenn Gaddafi noch unter uns wäre?“
Die Grüne Flagge der Dschamahirija-Bewegung wehte am 1. September 2025 in vielen Städten Libyens.
Abdullah Naker (Summit Partei): „Wenn dieser Krieg ausbricht, werden alle Parteien die Verlierer sein. Sein erstes und letztes Opfer wird das libysche Volk sein, in allen Regionen, vom Osten über den Westen bis in den Süden.“
Der massive Aufmarsch der Dabaiba-Streitkräfte in Tripolis stellt eine Drohkulisse dar. Ein Kriegsausbruch in der Hauptstadt mit offenem Ausgang steht allerdings entgegen aller Interessen. Nun sind Verhandlungen zwischen der Dabaiba-‚Regierung‘ und der von ihr bekämpften Deterrence Force in der Türkei geplant.
Obwohl inzwischen die Dabaiba-Streitkräfte vom Präsidialrat als Oberkommandierenden zurück an ihre Standorte beordert wurden, bleiben sie in Tripolis präsent. Die Lage bleibt fragil.
Am 23. August unterrichtete die UN-Sondergesandte Hannah Tetteh den UN-Sicherheitsrat über die aktuelle Situation in Libyen und stellte ihren neuen politischen Fahrplan vor. Geplant ist, innerhalb von zwei Monaten eine neue, einheitliche Regierung zu bilden und innerhalb von 18 Monaten Parlaments- und Präsidialwahlen abzuhalten. So sähe die Theorie aus. Ob sich der Plan allerdings angesichts der realen Situation vor Ort und gegen die zu erwartenden enormen Widerstände umsetzen lässt, bleibt fraglich.
Der UN-Sicherheitsrat wurde aufgefordert, die „Sehnsucht des Volkes nach nationalen Wahlen“ zu unterstützen. Die große Frage dabei wird sein, ob es gelingen wird, die Parteien in einen politischen Prozess einzubinden, der zu ihrer eigenen Abdankung führen würde. Dies betrifft den Premier der Tripolis-‚Regierung‘, Abdulhamid Dabaiba, ebenso wie den Premier der Parallelregierung in Bengasi, und den Staatsrat ebenso wie das Parlament. Und über allem hängt drohend das Schwert der Dignity-Streitkräfte von Khalifa Haftar im Osten und verschiedener Milizen im Westen.

Abdulhamid Dabaiba und Khalifa Haftar
Sollte dieser zweite Durchgang der Kommunalwahlen – wie France 24 schreibt – ein Test für die Möglichkeit der Durchführung der 2021 erneut verschobenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen sein, so endete dieser Test in einem Debakel: Im östlichen Libyen ließ Militärmachthaber Haftar Wahlbüros schließen, Wahlzettel vernichten und aussichtsreiche Kandidaten verhaften, im westlichen Libyen gingen Wahlbüros in Flammen auf.
Allerdings lassen die bisher vorliegenden Ergebnisse in den Gemeinden, in denen Wahlen durchgeführt werden konnten, aufhorchen: Wie schon im ersten Wahldurchgang vom 16. Dezember 2025 erreichten die Listen und Bewerber des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi überwältigende Ergebnisse.

Saddam und Khalifa Haftar
Der Ernennung von Saddam Haftar zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Dignity Streitkräfte in der Nachfolge seines Vaters Khalifa sorgt in Libyen neben Entsetzen auch für Hohn und Spott.
Der ehemalige Sprecher von Muammar Gaddafi, Ibrahim Moussa, sprach mit dem italienischen Journalisten Maurizio Vezzosi über den NATO-Krieg 2011, dessen Folgen für Libyen und über das Vermächtnis der Dschamahiriya.
Ibrahim Moussa bekleidet derzeit den Posten eines Exekutivsekretärs der African Legacy Foundation, einer Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Johannesburg, Südafrika.
Das Exklusiv-Interview erschien am 4. August 2025 auf dem italienischen Online-Magazin Krisis (Schwerpunkt Geopolitik).
Präsidentschaftskandidat Saif al-Islam Gaddafi postete auf Facebook einen Beitrag zu Gaza, in dem er sich auch an das Jahr 2011 zurückerinnert und die Haltung westlicher Länder in Bezug auf Libyen mit deren Haltung zu Gaza seit dem 7. Oktober 2023 vergleicht.
Die westlichen Regierungen rechtfertigten ihre Verbrechen, indem sie Unwahrheiten verbreiteten.
Seinem Beitrag stellte Saif al-Islam ein Koranzitat voran und beendete ihn mit einem Koranzitat.