Revolutionsfeiern in ganz Libyen zum 53. Jahrestag der al-Fatah-Revolution / Der Senegalese Abdoulaye Bathily wird neuer UN-Gesandter für Libyen / In Tripolis festigt Dabaiba seine Stellung / Erneute Kämpfe im Gebiet von Wirschefana / Dabaiba und Baschagha in der Türkei
53. Jahrestag der al-Fatah-Revolution (1. September 1969)
01. September 2020: Menschen gedenken im ganzen Land des Jahrestags der al-Fatah Revolution
Foto Bani Walid: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565102826405126144
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565332852312604674
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565692348616548353
Kufra feierte ebenfalls:
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565280401106649090
Auch auf dem Grünen Platz in Tripolis wurde von Zivilisten die Grüne Fahne der Dschamahirija gezeigt. An anderen Orten wurde ein Feuerwerk gezündet, z.B. in Bengasi, al-Baida, Hun, Gatrun, Murzuk und Tripolis.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565336377461735428
Tripolis/Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565266174480449539
Sabrata: Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565268690198822915
Es fanden an vielen Orten in Libyen Revolutionsfeiern statt, z.B. im Wadi al Hayat.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565275986073198595
Sirte/Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565103866475155457
Gefeiert wurde auch von der libyschen Gemeinde in Ägypten
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565279876181114880
Es finden sich unzählige Videos über die Revolutionsfeiern im ganzen Land in den sozialen Medien. Die Menschen fordern Saif al-Islam Gaddafi als libyschen Präsidenten für ein geeintes und souveränes Libyen.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1565463582195826692
Das unter einer Dschamahirija-Regierung bis 2011 dank seines Ölreichtums prosperierende und wohlhabendste Land Afrikas ist heute verarmt und zugrunde gerichtet.
Foto: https://twitter.com/egnera_motte/status/1565397092687806465
+ 28.08.: 38. Jahrestag – Great-Man-Made-River. Am 28. August 1984 erfolgte die Grundsteinlegung für das Great Man-Made River Projekt, das Libyen mit Wasser versorgt, das aus unter dem Sand der Sahara gelegenen Süßwasserreservoirs gewonnen wird.
https://friedenfuerlibyen.blogspot.com/search?q=man+made+river
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Milizenkämpfe: Das Gleichgewicht des Schreckens bleibt erhalten
+ 28.08.: Bei den Milizenkämpfen am 26. und 27. August in verschiedenen Stadtteilen von Tripolis verloren insgesamt 32 Menschen ihr Leben und 159 wurden verletzt, darunter auch Kinder. Beide „Premierminister“, Dabaiba und Baschagha, beschuldigen sich gegenseitig, für die Zusammenstöße verantwortlich zu sein.
Es scheint, dass die Baschagha-Milizen, insbesondere die Tripolis Revolutionsbrigaden (TRB) unter Haythem Tadschuri, geschwächt aus den Zusammenstößen hervorgingen. Den Pro-Dabaiba-Milizen scheint es gelungen zu sein, die Pro-Baschagha-Milizen aus ihren Kasernen im Zentrum von Tripolis zu vertreiben.
https://www.libyaherald.com/2022/08/major-tripoli-militia-clashes-result-in-32-deaths-159-injuries/
In Tripolis herrscht eine angespannte Ruhe.
+ Sachschäden. Auch historische Gebäude in der Altstadt von Tripolis wie das Rote Saraya-Museum wurden während der Kämpfe in Tripolis beschädigt.
https://www.skynewsarabia.com/middle-east/1550429-
+ 28.08.: Türkei/Drohnen. Die deutsche TAZ berichtet, dass der Einsatz türkischer Drohnen auf Seiten Dabaibas ausschlaggebend für den Rückzug von Baschaghas Milizen in Tripolis gewesen sei.
https://taz.de/Parallelregierungen-in-Libyen/!5874740/
+ 29.08.: Es wird von Bozok-ER berichtet, einer lasergelenkte Miniaturrakete, die in türkischen UAVs verwendet wird und vom TÜBİTAK SAGE-Forschungsinstitut für die Entwicklung der Verteidigungsindustrie entwickelt wurde. Seine Funktion besteht darin, seine Ziele mit minimalem Kollateralschaden zu zerstören. Diese Bozok-ER soll auf Dächern in Tripolis gefunden worden sein.
https://twitter.com/MstrMax11/status/1564395625906569216
+ 01.09.: Türkei/Drohnen. Gegenüber der Financial Times bestätigte der Milizenführer al-Dschuwaili, der für Baschagha kämpfte, den Einsatz von türkischen Drohnen bei den Kämpfen vom vorangegangenen Wochenende: „Wir haben 18 Raketen bestätigt. Sie können mich namentlich zitieren“.
Die Türkei selbst hat sich nicht geäußert, ebenso wenig Ägypten.
https://www.ft.com/content/88f698c8-5ecc-4848-9d54-5443b9d4a761
+ 28.08.: Waffenstillstand/Wahlen. Verschiedenste ausländische Regierungen und Institutionen rufen immer wieder zur Einstellung der Kampfhandlungen auf. Die Probleme Libyens müssten auf politischem Weg durch Wahlen gelöst werden.
Weder das Parlament noch der Hohe Staatsrot, weder Dabaiba noch Baschagha, sind wirklich an der Abhaltung von Wahlen interessiert, weil sie alle an Bedeutung einbüßen und ihre Macht verlieren würden – unabhängig vom Wahlausgang. Der Hohe Staatsrat (HSC) wurde durch das politische Abkommen von Skhirat geschaffen, um der Moslembruderschaft einen Machterhalt zu garantieren als die westliche Politik immer noch hoffte, Libyen in zwei Länder aufteilen zu können (spalte und herrsche). Heute ist der HSC nur noch ein Anachronismus, der jede weitere Entwicklung verhindert.
+ 03.09.: Milizenkämpfe. Im Gebiet von Wirschefana (Großraum Tripolis) griff eine pro-Baschagha-Milizen (55. Infanteriebrigade unter Muammar ad-Dhawi) das Hauptquartier einer pro-Dabaiba-Milizen (3. Infanteriekompanie unter Ramzi al-Lifa). Die Baschagha-Miliz soll von Milizen Stadt Zawiya (Ali Buzriba) Unterstützung bekommen haben.
https://www.libyaherald.com/2022/09/pro-aldabaiba-and-pro-bashagha-militias-clash-in-wirshafana-area/
Aktivitäten der Vereinten Nationen
+ 30.08.: UN-Untersuchungskommission für Libyen. Die Kommission forderte alle an den Kämpfen in Tripolis beteiligten Parteien auf, „von einer weiteren militärischen Eskalation abzusehen und die Menschenrechte der Zivilbevölkerung zu schützen“. Es gebe Berichte über einen wahllosen Beschuss mit Todesopfern unter der Zivilbevölkerung und die massive Zerstörung von zivilem Eigentum, darunter Fahrzeuge, Häuser, Gebäude und medizinische Einrichtungen“.
https://libyareview.com/26545/un-fact-finding-mission-urges-de-escalation-in-libyan-capital/
+ 30.08.: UN-Sondersitzung. Bei informellen Konsultationen soll die UN-Sondermission für Libyen (UNSMIL) und der Sanktionsausschuss einen Bericht über die Lage in Libyen vorlegen.
https://libyareview.com/26525/un-security-council-to-discuss-libyan-crisis-2/
+ 03.09.: UN-Sondergesandter für Libyen. UN-Generalsekretär Guterres gab die Ernennung des ehemaligen senegalesischen Ministers und UN-Diplomaten Abdoulaye Bathily zum neuen UN-Gesandten für Libyen bekannt, nachdem der Sicherheitsrat seine Zustimmung gegeben hatte.
Die Dabaiba-Regierung, die sich gegen die Ernennung Bathilys ausgesprochen hatte, sandte daraufhin ein Protestschreiben an Guterres.
Bathily war in verschiedenen Ministerämtern im Senegal tätig, lehrte über dreißig Jahre lang Geschichte an einer Universität in Senegal, bekleidete leitende UN-Positionen, unter anderem in Mali und Zentralafrika, und diente als unabhängiger Experte für die strategische Überprüfung der Libyen-Mission im Jahr 2021.
Nun hat auch Dabaiba, obwohl er zunächst Bathily als UN-Sondergesandten ablehnte, seiner Ernennung zugestimmt, ebenso wie Baschagha.
Etliche ausländische Botschaften begrüßten die Ernennung von Bathily, darunter die USA, Frankreich und Italien.
https://www.libyaherald.com/2022/09/un-officially-announces-appointment-of-abdoulaye-bathily-of-senegal-as-head-of-unsmil/
Das ist der neunte UN-Sondergesandte seit 2011, d.h. es gab neun Sondergesandte in zehn Jahren – und von Jahr zu Jahr hat sich die Situation in Libyen verschlimmert.
+ 02.09.: UN-Sicherheitsrat. Der UN-Sicherheitsrat hat die Milizenkämpfe in Tripolis verurteilt. Alle libyschen Parteien wurden aufgefordert, „das Völkerrecht zu achten, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Zivilbevölkerung“ und „sich auf einen Weg zu einigen, auf dem so bald wie möglich Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten“ werden können.
https://libyareview.com/26656/security-council-condemns-armed-clashes-in-libyan-capital/
Schön wär’s!
Libyen ist zu einem Schlachtfeld für ausländische Mächte verkommen, die rivalisierende Regierungen und Milizen unterstützen
+ 28.08.: Saleh/Staatsrat. Parlamentspräsident Agila Saleh traf sich mit Mitgliedern des Hohen Staatsrates (Moslembrüder) zu Gesprächen über die aktuelle Lage.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1563926045027450887
+ 28.08.: Machtkampf. Das Innenministerium von Dabaiba forderte den Militärstaatsanwalt und die zuständigen Sicherheitsdienste auf, jeden zu verhaften, der, wie er es ausdrückt, an der „Aggression gegen die Hauptstadt Tripolis teilgenommen oder sie unterstützt hat, ob militärisch oder zivil.“
https://twitter.com/SaifFuture/status/1563832880551575554
+ 29.08.: Machtkampf. Der Militärstaatsanwalt der Dabaiba-Regierung ordnete die Verhaftung des Befehlshabers der Militärregion West, Generalmajor Osama al-Dschuwaili, des Premierministers, Fathi Baschagha, des Gesundheitsministers der Regierung Baschagha und seines Regierungssprechers Othman Abdel-Dschalil sowie des Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Mohamed Sawan, an.
https://www.libyaherald.com/2022/08/aldabaibas-military-prosecutor-issues-arrest-warrants-travel-bans-for-bashagha-and-his-allies/
+ 29.08.: Machtkampf. Dabaiba ordnete in dem ebenfalls von ihm bekleideten Amt des Verteidigungsministers an, einen Plan zur Räumung der Militärlager Tripolis zu beschleunigen.
https://www.libyaherald.com/2022/08/aldabaiba-calls-for-closing-of-central-tripoli-militia-barracks/
+ 29.08.: Machtkampf. Dabaiba beharrt darauf, die Macht bis zu Wahlen nicht aufzugeben.
https://libyareview.com/26518/libyan-pm-refuses-to-step-down-until-elections/
+ 29.08.: Machtkampf. Baschagha wirft Dabaiba vor, für die Kämpfe in Tripolis verantwortlich zu sein, in Libyen eine Diktatur errichten zu wollen und Staatsgelder für die Finanzierung seiner Milizen zu verwenden. Er sagte, dass verbotene kriminelle Gruppen unter dem Befehl von Dabaiba Chaos verursachten und Tripolis terrorisierten. Baschagha verzichte auf die Ausübung von Gewalt und wolle an einer friedlichen Politik festhalten.
https://libyareview.com/26530/libyas-bashagha-accuses-dbaiba-of-chaos-in-tripoli/
+ 01.09.: Dabaiba/Türkei. Dabaiba traf sich in Istanbul mit dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar, dem Außenministerium Mevlüt Çavuşoğlu und dem Generalgeheimdienstchef Hakan Fidan.
http://en.alwasat.ly/news/libya/370340
+ 01.09.: Baschagha/Türkei. Auch Baschagha war in der Türkei. Er ist nach Ankara gereist. Es soll getrennte Treffen mit türkischen Beamten und Politikern geben.
http://en.alwasat.ly/news/libya/370339
Vor dem neuen Machthaber, dem türkischen Präsidenten Erdogan, müssen sie alle antreten.
+ 02.09. Dabaiba/Erdogan. Der türkische Präsident Erdoğan und Dabaiba trafen sich in Istanbul, um wirtschaftliche, militärische und politische Themen zu erörtern. Dabei waren auch der Chef des türkischen Geheimdienstes, Hakan Fidan, der Berater des türkischen Präsidenten, Ibrahim Kalin, der Leiter der Kommunikationsabteilung der türkischen Präsidentschaft, Fahrettin Altun, und der Chef der libyschen Zentralbank, Sidiq al-Kebir. Erörtert worden sei eine verstärkte militärische Zusammenarbeit durch die Ausbildung und Entwicklung aller militärischen und unterstützenden Kräfte.
Erdoğan betonte, dass die Sicherheit von Tripolis vor militärischen Angriffen geschützt werden müsse und dass ein Regierungswechsel nur durch Wahlen erfolgen könne. Er bekräftigte seine Unterstützung für Libyen in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Militär.
https://libyareview.com/26671/dbaiba-erdogan-hold-talks-in-istanbul/
Dabaiba holt sich bei Erdogan seine Direktiven ab.
+ 02.09.: Dabaiba/Katar. Dabaiba traf auch mit dem stellvertretenden Premierminister und Außenminister von Katar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman, zusammen.
http://alwasat.ly/news/libya/370432
+ 02.09.: Dabaiba/Nawasi-Miliz. Dabaiba ließ von der mit ihm verbundenen Miliz Special Deterrence Force (SDF/auch RADA) die Lido-Badeanlage (auch Sinbad) am Meer zerstören, die sich die Nawasi-Miliz (Eight Force) unter den Nagel gerissen und saniert hatte. Die Eintrittspreise waren gehoben. Die Nawasi-Miliz unterstützte Baschagha.
Dabaiba hatte das Lido im letzten Jahr öffentlichkeitswirksam eröffnet, obwohl er wusste, dass das Gelände unbefugt von der Nawasi-Miliz in Beschlag genommen worden war und sein Umweltminister verbot nur einen Tag nach der Eröffnung die Benutzung des Schwimmbads wegen durch Abwässer verursachter Gesundheitsgefährdung.
Während der Dschamahirija-Zeit war das Schwimmbad bis 2011 ein öffentliches Strandbad mit minimalen Eintrittspreisen. Die jetzige Zerstörung des Bades durch Dabaiba-Milizen rief in der libyschen Bevölkerung große Empörung hervor.
https://www.libyaherald.com/2022/09/aldabaiba-strikes-at-opponent-nawasi-militia-revenue-earning-projects/
Weitere Nachrichten aus Libyen
+ 02.09.: Parlament/Oberster Gerichtshof. Am 05.09. wird das Parlament in Bengasi tagen. Es geht dabei um die Ernennung des Vorsitzenden der Generalversammlung des Obersten Gerichtshofs. Die 2015 erfolgte Ernennung von Mohamed al-Hafi zum Vorsitzenden des Gerichtshofs hatte das Parlament für ungültig erklärt, da er nicht vom Parlament ernannt wurde. Der Parlamentsvorsitzende Agila Saleh hatte auch für die Rückverlegung des Obersten Gerichshofes nach Bayda plädiert.
https://libyareview.com/26651/libyan-parliament-to-discuss-supreme-court-nominations/
+ 02.09.: Weltbank. Die Weltbank stellt fest [Überraschung!], dass in Libyen alles schlechter geworden ist. Das Pro-Kopf-BIP ist seit 2010 um die Hälfte gesunken, das Gesundheitssystem erschöpft, die Ernährungssituation hat sich verschlechtert, die Ölproduktion hat sich verringert, die Inflationsrate erhöht (von Mai 2021 auf Mai 2022 um 32,2 Prozent). Dies könnte zu einer Verschärfung von Armut und Hunger bei einkommensschwachen und armen Familien führen.
Und wer ist daran schuld? [Überraschung!] Die Corona-Wellen und der Ukraine-Krieg!
https://libyareview.com/26659/world-bank-libyan-income-reduced-to-half/
Dieses verlogene Verdrehung der tatsächlichen Ursache-Wirkung-Zusammenhänge ist lächerlich.
+ 31.08.: Indien/UN. Die Ständige Vertreterin Indiens bei der UNO, Ruchira Kambodsch, warf der Türkei eine „eklatante Missachtung“ der UN-Sicherheitsresolutionen vor. Die ständige Anwesenheit ausländischer Streitkräfte und Söldner sei „dem Frieden und der Stabilität des Landes und der Region abträglich“. Daneben gebe es eklatante Verstöße gegen das Waffenembargo. Kambodsch zitierte aus einem Bericht des UN-Sachverständigengremiums des Libyen-Sanktionsausschusses vom Mai 2022, wonach die Türkei „gegen die Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates verstoßen hat, indem sie die Kräfte, die der Regierung der Nationalen Einheit (GNU) [Dabaiba-Regierung] angehören, militärisch ausbildete“. In dem Bericht wurde auch die „ständige Anwesenheit von türkisch unterstützten syrischen Kämpfern in den Militärlagern der der GNU angegliederten Kräfte in Tripolis festgestellt“. Diese „eklatante Missachtung“ sei ein Grund zu ernster Besorgnis und trügen zu dem „anhaltenden politischen Patt“ bei. „Wir bekräftigen, dass die Souveränität, Einheit und territoriale Integrität Libyens gewahrt bleiben müssen. Der politische Prozess muss vollständig unter libyscher Führung und in libyscher Verantwortung stattfinden, ohne Zwang oder Einmischung von außen“.
https://libyareview.com/26607/india-accuses-turkey-of-violating-arms-embargo-on-libya/
+ 29.08.: LNA/Syrien/Mali. „Nach Aussage von Beobachtern gibt es eine Luftbrücke von Syrien über den von General Haftar kontrollierten Osten Libyens nach Bamako (Mali). Immer wieder wurden und werden russische Waffensysteme und militärisches Gerät auf dem mittlerweile von russischen Soldaten kontrollierten Flughafen von Gao (Mali) ausgeladen.“
https://www.nachdenkseiten.de/?p=87367#more-87367
+ 29.08.: Abu Hadi. Die Belagerung von Abu Hadi (15 km südlich von Sirte) hält auch am neunten Tag an. Die Telekommunikation ist unterbrochen, das Krankenhaus, die Dschumhuria-Bank, das Standesamt sowie Tankstellen bleiben geschlossen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1564186406217568264
+ 29.08.: Muhammad al-Lafi. Der Dichter Muhammad al-Lafi wurde nach seiner Verhaftung durch drei Maskierte am 28.08. wieder auf freien Fuß gesetzt. Al-Lafi hatte Gedichte für den Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi geschrieben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1564277813804400640
+ 30.08.: Rohölpreise. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage und der Kämpfe in der Hauptstadt Tripolis stiegen die Rohölpreise um 4 % und verzeichneten damit den größten prozentualen Anstieg an einem Tag seit Mitte Juli.
Es wird vermutet, dass die OPEC+ bei ihrer Sitzung am 5. September auf Produktionskürzungen drängt.
https://libyareview.com/26578/crude-oil-prices-increase-4-due-to-libyan-crisis/
+ 29.08.: Migration. Ein Boot mit etwa 27 ägyptischen Migranten an Bord ist vor der libyschen Küste gekentert. Nur sechs Migranten konnten gerettet werden.
https://libyareview.com/26516/two-drown-19-missing-after-migrant-boat-capsizes-off-libya/
+ 30.08.: Migration. Die italienische Präsidentschaftskandidatin Giorgia Meloni, von der rechtsgerichteten Partei Fratelli d’Italia rief zu einer EU-geführten Mission mit dem Ziel einer Seeblockade auf, die in Absprache mit den libyschen Behörden durchgeführt werden soll. Alle Migranten müssten vor der Ausreise überprüft werden und nur solche mit Flüchtlingsstatus dürften ausreisen.
https://libyareview.com/26555/far-right-italian-party-calls-for-blockade-of-libya-to-stop-migrants/
+ 03.09.: Migration. „16 Mal verunglückten Flüchtende im August 2022 tödlich auf dem Mittelmeer. Nach wie vor werden Notrufe von europäischen Behörden ignoriert. […] Eigentlich ist es EU-Staaten nach Entscheidungen des EUGH verboten, Flüchtlinge in das Bürgerkriegsland Libyen abzuschieben. Das hindert aber vor allem die Rettungsleitstelle in Malta nicht daran, immer wieder die libysche Küstenwache zu Unglücksstellen zu beordern – wohl wissend, dass die Geretteten danach wieder in Libyen landen. Allerdings: Die Zunahme der Kämpfe in Libyen scheint die Einsatzfähigkeit der Küstenwache zu schmälern.“
https://taz.de/Fluechtlinge-auf-dem-Mittelmeer/!5875204/
Aus anderen Ländern
+ Waffen/Tunesien. Im tunesischen Ben Guerdane, nahe der Grenze zu Libyen, wurden große Mengen an Waffen und Munition beschlagnahmt, die vermutlich für terroristische Gruppen bestimmt waren.
https://libyareview.com/26616/tunisian-police-seize-weapons-near-libyan-border/
+ Irak. „Vier Raketen sind nach Angaben der irakischen Armee in die sogenannte Grüne Zone im Zentrum Bagdads abgefeuert worden. Seit Montag liefern sich dort bewaffnete Anhänger des einflussreichen Schiitenführers Muktada al-Sadr Gefechte mit irakischen Sicherheitskräften und Milizen. Die Zahl der Toten ist auf mindestens 25 gestiegen. Das teilten zwei Vertreter der Gesundheitsbehörden mit. Zudem wurden mindestens 400 Menschen verletzt. […] Das Militär rief eine landesweite Ausgangssperre aus und der geschäftsführende Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi sagte Kabinettstreffen ab.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/irak-al-sadr-regierungsgedaeude-stuermung-105.html
+ Irak. „Die Anhänger des schiitischen Populisten al-Sadr erstürmten den Regierungspalast in Bagdad, nachdem dieser seinen Rückzug aus der irakischen Politik angekündigt hatte. Beim Machtkampf im Irak stehen sich auf der einen Seite die >Sadristen< und auf der anderen Seite das Iran nahestehende Lager gegenüber. […] Die USA und Saudi-Arabien versuchen einen Keil zwischen die mehrheitlich schiitischen Länder Iran und Irak zu treiben. Die US-Regierung hat bislang ganz entspannt auf die Unruhe im Irak reagiert. Die US-Amerikaner und die Saudis beobachten die Lage in Bagdad mit Schadenfreude..“
https://pressefreiheit.rtde.tech/der-nahe-osten/147463-regierungskrise-eskaliert-irak-versinkt-in/
+ Irak. „Nach der Gewalteskalation im Irak hat sich die Lage in der Hauptstadt Bagdad wieder beruhigt. Anhänger des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr folgten dessen Anordnung und beendeten ihr Protestlager am Parlament. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sie ihre Zelte im Regierungsviertel, der sogenannten Grünen Zone, abbauten. Die irakische Armee hob die Ausgangssperre in Bagdad wieder auf.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/irak-al-sadr-regierungsgedaeude-stuermung-107.html
+ Palästina/Israel. „Die tödlichen israelischen Kriege gegen Gaza werden nicht nur durch westliche Waffen und politische Unterstützung ermöglicht, sondern auch durch einen endlosen Strom von Fehlinformationen und Falschdarstellungen in den Medien. Obwohl Israel in den letzten Jahren Tausende von palästinensischen Zivilisten getötet hat, verteidigen die westlichen Medien Israel nach wie vor, als hätte sich nichts geändert.“
https://www.heise.de/tp/features/Wie-Medien-den-israelischen-Krieg-gegen-Palaestinenser-ermoeglichen-7247603.html?seite=all
+ Jemen/Frankreich. Frankreich könnte sich darauf vorbereiten, „eine Gasanlage im Jemen zu schützen, um Exporte zu ermöglichen und so die Abhängigkeit Europas von Russland zu verringern. […] Paris könnte >den Schutz der Anlage durch die französische Fremdenlegion gewährleisten< – ein Teil des französischen Militärs, in dem ausländische Staatsbürger dienen. Nach Angaben von Arabi 21 wurde die wichtige Balhaf-Gasanlage von den VAE-Truppen in einen Stützpunkt umgewandelt, da sie die Ausfuhr des fossilen Brennstoffs nicht erlaubten. […] Die VAE unterstützen den Südlichen Übergangsrat und andere separatistische Gruppen, die einen unabhängigen Staat im Süden des Jemen errichten wollen.“
https://english.alaraby.co.uk/news/france-preparing-secure-yemeni-gas-facility-exports
+ Jemen. „Seit Jahren droht ein verlassender Öltanker vor der Küste Jemens auseinanderzubrechen. Die UN warnten erneut vor einer Umweltkatastrophe. Strömungen und Winde in den kommenden Monaten könnten das Risiko nun erhöhen.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/tanker-jemen-oel-101.html
+ Syrien. 31.08.: „Israel hat den internationalen Flughafen Aleppo in Syrien bombardiert. Der Angriff erfolgte, nachdem Israel vor zwei Monaten den internationalen Flughafen von Damaskus angegriffen hatte.“
https://rtde.live/der-nahe-osten/147698-syrien-israel-bombardiert-mehrfach-flughafen/
+ Syrien/Irak. „Die USA und ihre Verbündeten haben sowohl direkt als auch indirekt mit ISIS zusammengearbeitet, um bestimmte geopolitische Ziele zu erreichen. Die Terrorgruppe, die 2014 die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich zog, war in Wirklichkeit ein wichtiges und wertvolles Instrument für die politischen Planer der USA.“
https://thecradle.co/Article/Investigations/15142
+ Afghanistan. „Der springende Punkt ist, dass sowohl die Chinesen als auch die Usbeken die äußerst strategische Lage Afghanistans voll und ganz verstehen: nicht nur als zentral- und südasiatischer Knotenpunkt mit Verbindungen zu wichtigen Seehäfen in Pakistan und Iran wie Karatschi, Gwadar und Chabahar sowie zum Kaspischen Meer über Turkmenistan, sondern auch als Hilfe für das Binnenland Usbekistan bei der Anbindung an Märkte in Südasien. […] Teheran ist bereits mit dem Bau einer Eisenbahnlinie nach Herat im Westen Afghanistans beschäftigt, die Straße wurde bereits wiederhergestellt. Dann wird Afghanistan sowohl in die BRI — als Teil des chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridors, CPEC — als auch in den INSTC eingebunden sein, was einem weiteren Projekt Auftrieb geben wird: einer Eisenbahnlinie Turkmenistan-Afghanistan-Tadschikistan (TAT), die mit dem Iran und somit dem INSTC verbunden werden soll.“
https://www.rubikon.news/artikel/das-eurasische-puzzlespiel
+ Südafrika. „Der soziale Frieden in Südafrika ist prekär. Die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut – und sowohl Arbeitslosigkeit (44 Prozent) als auch Ungleichheit sind so hoch wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Große Teile der Bevölkerung sind ausgeschlossen von der öffentlichen Daseinsvorsorge, von ökonomischer Teilhabe und effektiver politischer Beteiligung. Und jetzt kommt noch die globale Energiekrise.“
https://www.ipg-journal.de/rubriken/wirtschaft-und-oekologie/artikel/inflation-energiepreise-suedafrika-vietnam-ecuador-6157/
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