Stellungnahme von Saif al-Islam Gaddafi zur Derna-Katastrophe findet internationale Beachtung / Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten nach dem schweren Unwetter und den Dammbrüchen in Derna gehen weiter / Libysche Bevölkerung steht zusammen / Proteste in Derna / Seebeben vor der libyschen Ostküste

 

 Saif al-Islam Gaddafi und Reaktionen auf seine Stellungnahme zur Dammbruchkatastrophe

+ 22.09.: Saif al-Islam Gaddafi. In einer Stellungnahme zur Tragödie von Derna spendet der Präsidentschaftskandidat Dr. Saif al-Islam Muammar Gaddafi sich und dem libyschen Volk Trost und Hoffnung. Er ruft dazu auf, Libyen und seine Staatlichkeit wieder aufzubauen.
https://gela-news.de/stellungnahme-von-saif-al-islam-gaddafi-zur-katastrophe-von-derna

+ 23.09.: Saif al-Islam/Ramzi ar-Rumaih. Ramzi ar-Rumaih, ehemaliger Berater der Operation Dignity von Khalifa Haftar, bestätigte die Aussagen von Saif al-Islam in seiner Stellungnahme. Sie zeichneten sich durch Glaubwürdigkeit, Transparenz und korrekte Diagnose aus. Die Menschen in Derna reagierten nicht auf die Evakuierungsaufrufe, da diese widersprüchlich waren. Manche riefen dazu auf die Häuser nicht zu verlassen und sich an die Ausgangssperre zu halten, andere sagten, der Ort müsse sofort geräumt werden.
Wenn wieder ein Staat entstehen und Derna ein Symbol der Einheit sein soll, müssen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten werden, die einen legitim gewählten Präsidenten hervorbringen, der die Qualitäten eines Staatsoberhaupts und Oberbefehlshabers besitzt und der den Staat und die militärischen Institutionen vereint.
Der Zusammenbruch des libyschen Staates im Jahr 2011 führte zur Katastrophe in Derna und in ganz Libyen.
Weder Dabaiba noch Hammad noch Agila Saleh haben das Recht, über den Wiederaufbau von Derna oder den Wiederaufbau Libyens im Allgemeinen zu sprechen, da dies in der Verantwortung des nächsten Staates liegt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705626277351215443

+ 23.09.: Saif al-Islam/Issam Hadschi. Der ägyptische NASA-Wissenschaftler, Issam Hadschi, bestätigte die Aussage des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi. Die Kriege in Libyen haben die Forschungszentren zerstört und sind führungslos. Das tragische Ergebnis zeigte sich in Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705650918455164988

+ 23.09.: Zawija. Der Jugendverband Zawiya bekundete seine Solidarität mit dem Präsidentschaftskandidaten Dr. Saif al-Islam Gaddafi und unterstützt seine Aussage zu Derna und den Gründen für den Einsturz der Staudämme.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705661877794066890

+ 24.09.: Foreign Policy. Das US-amerikanische Magazin Foreign Policy bestätigt die Aussage des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi zur Flutkatastrophe.
Viele Bau- und Wartungsprojekte in Libyen werden aufgrund der Sicherheitsbedingungen, der Verweigerung von Einreisevisa für Firmenmitarbeiter und der Tatsache, dass die libyschen Behörden ihre Mittel nicht erhalten, auf halbem Weg gestoppt. Im Jahr 2020 stellte die Regierung in Tripolis ein Budget von etwa zehn Millionen US-Dollar für die Instandhaltung von Staudämmen bereit, gab es jedoch nicht aus. Ineffizienz und Korruption in Libyens Akkreditiven führten dazu, dass keine harte Währung ausgezahlt wurde. Dies war der Grund dafür, dass die Dämme nie repariert wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1706113598215348486

Politische Verantwortung für den Dammbruch von Derna

 + 17.09.: Berichterstattung. „Und so ist es nur folgerichtig, dass die kritische und freie, in Wahrheit aber monopolisierte und regierungstreue Presse nicht einmal auf die Idee kommt, nach den Hintergründen zu fragen, die zu der libyschen Tragödie geführt haben. Da sind 12 Jahre bereits eine Ewigkeit, in der niemand mehr herumwühlen sollte. Und so wird eifrig an dem stereotypen Kolonialbild gearbeitet, dass die ‚Afrikaner‘ eben nichts hinkriegen. Korruption und Verbrechertum wird den Nachkommen einer Zivilisation angelastet, die man mit vereinten Kräften tot gebombt hat.“
https://form-7.com/2023/09/17/libyen-todesschiffe-und-seuchenfracht/

 + 17.09.: Generalstaatsanwaltschaft. Generalstaatsanwalt Siddiq as-Sour inspizierte das zerstörte Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703510005985468744

 + 18.09.: Dabaiba-Regierung. Am Tag der Katastrophe in Derna versicherte das für die Staudämme verantwortliche Ministerium für Wasserressourcen der Dabaiba-Regierung in Tripolis, dass der Zustand der Dämme gut und unter Kontrolle sei.
Das Ministerium forderte die Bürger auf, zuhause zu bleiben und bestätigte, dass derzeit keine Einsturzgefahr für die Dämme bestehe.
https://twitter.com/libyapress2010/status/1703139810662113457

+ 18.09.: Proteste. Einheimische protestierten in der as-Sahaba-Moschee im Zentrum von Derna gegen die Politiker und die Behörden, die für den Dammbruch in Derna und die Toten und Schäden verantwortlich sind. Gefordert wird die nationale Einheit Libyens. Gemeinsam soll gegen Kriegshetze und die „Händler des Todes“ vorgegangen werden.
Die Forderungen: Beschleunigung der Untersuchung der Katastrophe durch den Generalstaatsanwalt; juristisches Vorgehen gegen Personen, die korrupt und fahrlässig handelten; Wiederaufbau von Derna und Entschädigung der Betroffenen; Abhaltung einer internationalen Konferenz für den Wiederaufbau; der Gemeinderat von Derna muss zur Rechenschaftgezogen und ein neuer Rat aus qualifizierten und vertrauenswürdigen Personen benannt werden; ebenso müssen das Stabilitätskomite von Derna zur Rechenschaft gezogen und alle bisherigen Ausgaben des Gemeindehaushalts überprüft werden.
Gefordert wird auch der Rücktritt des Parlaments und die Wiedervereinigung von Libyen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703828295920353427
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-locals-angry-contradicting-messages-about-journalists-being-ordered-to-leave-derna-for-health-reasons/
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703820969750524034
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703820821041467734

+ 18.09.: Proteste. „Tausende Menschen kamen in der Folge der Staudammbrüche im Osten Libyens ums Leben. Hunderte Menschen haben in den vergangenen Tagen in der Stadt Derna gegen die Parallelregierung im Osten des Landes protestiert. Das Chaos in Libyen hat seit dem Sturz und der Ermordung von Gaddafi durch die Militärintervention des Westens die Instandhaltung der lebenswichtigen Infrastruktur in den Hintergrund gedrängt. […]
Bei der Demonstration vor der as-Sahaba-Moschee in der Stadt richteten sich die Demonstranten am Montag gegen Beamte, darunter gegen den Vorsitzenden des libyschen Parlaments im Osten des Landes, Agila Saleh. Die Protestierenden fordern unter anderem den Rücktritt Salehs. […]
Beobachter und Analysten sind überzeugt, dass das Chaos in Libyen seit dem Sturz und der Ermordung von Muammar Gaddafi im Jahr 2011 die Instandhaltung der lebenswichtigen Infrastruktur in den Hintergrund gedrängt hat.
Libyen ist in den letzten Jahren zum Schauplatz zahlreicher Stellvertreterkonflikte geworden, unter anderem unter Beteiligung von Ägypten, Russland, der Türkei und der Vereinigten Arabischen Emirate.“
https://freedert.online/afrika/181207-nach-schweren-ueberschwemmungen-im-osten/

+ 18.09.: Bürgermeister/Derna. Das Haus des Bürgermeisters von Derna, Abdel Moneim al-Ghaithi, wird von wütenden Demonstranten in Brand gesteckt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703827409315786960

+ 18.09.: Hammad/Gemeinderat. Osama Hammad, der Premierminister der vom libyschen Parlament ernannten Regierung, hat die Entlassung des gesamten Gemeinderats von Derna und die Einleitung von Ermittlungen gegen ihn angekündigt.
https://libyareview.com/37813/municipal-council-of-derna-dismissed-after-storm-daniel-crisis/

+ 18.09.: Rechnungsprüfungsamt/Staatsanwaltschaft. Das Rechnungsprüfungsamt in Tripolis hat mehr als 200 Dokumente an den Generalstaatsanwalt weitergeleitet. Zu den Vertragsterminen 2007 und 2009 wurden die notwendigen vertraglichen Genehmigungen zur Umsetzung der Instandhaltungsarbeiten eingeholt und den ausführenden Unternehmen die dafür benötigten Mittel zur Verfügung gestellt.
Empfohlen wird, die Beamten zur Rechenschaft zu ziehen, denen Nachlässigkeit bei der Instandhaltung vorgeworfen wird. Es sollen auch jene Unternehmen strafrechtlich verfolgt werden, die sich nicht an Vertragsbedingungen zur Instandhaltung gehalten haben.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-locals-angry-contradicting-messages-about-journalists-being-ordered-to-leave-derna-for-health-reasons/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704128529871331391

+ 18.09.: UNSMIL. Der UN-Sondergesandte für Libyen, Bathily, sagte, dass die Katastrophe von Derna hätte vermieden werden können, wenn die Menschen im Voraus gewarnt und mit den richtigen Informationen versorgt worden wären.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704128964783223009

+ 19.09.: Untersuchungsausschuss. Der oberste Justizrat beschließt die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Derna-Katastrophe.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704217456544251959

+ 19.09.: Parlament. Dem Parlament wird vorgeworfen, erst fünf Tage nach der Katastrophe eine erste Sitzung abgehalten zu haben. Das einzige Thema, über das angesichts der Katastrophe und der vielen Toten geredet wird, sei das Geld.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704127545686237522

+ 20.09.: Russland. Laut dem tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow ist die Katastrophe von Derna eine direkte Folge der NATO-Aggression, da die Infrastruktur nicht mehr gewartet wurde, sondern sich selber überlassen blieb. Die Tragödie sei auch das Ergebnis der gesamten Politik der USA und der NATO, die Libyen vor 12 Jahren ins Chaos stürzten.
2011 wurde Libyen gnadenlos bombardiert mit der Behauptung, Libyen „helfen“ zu wollen. Es handle sich um Heuchelei der „pseudodemokratischen Länder“, von denen viele sich gegenüber Tragödien in der islamischen Region gleichgültig zeigten.
Man werde Libyen jede erdenkliche Hilfe leisten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704479067154587982

+ 20.09.: Dschamahirija. Die Dschamahirija-Regierung hatte bereits Ende der 1990er Jahre ein internationales Beratungsbüro mit Studien zur Reparatur des Abu-Mansour-Staudamms und des Derna-Staudamms beauftragt. Außerdem war ein Vertrag über die Durchführung von Wartungsarbeiten mit dem türkischen Unternehmen Arcel im Wert von 39 Millionen Euro geschlossen worden. Dies alles fand 2011 ein Ende.
Die Dschamahirija-Regierung baute insgesamt mehr als 140 Staudämme in allen Teilen Libyens, während nach 2011 nur Wälle und Grenzen zwischen dem Osten, Westen und Süden des Landes errichtet wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704480757324882391
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704480891492307416

+ 20.09.: Staatsanwaltschaft. Oberstaatsanwalt as-Siddiq as-Sour gibt bekannt, dass eine Reihe von Beschuldigten im Fall des Einsturzes der Derna-Staudämme identifiziert wurden. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen in Derna, Bengasi und Tripolis aufgenommen. Ergebnisse würden in Kürze bekanntgegeben.
 https://twitter.com/SaifFuture/status/1704504073905418308

+ 21.09.: Derna/Bürgermeister. In seiner ersten Erklärung nach seiner Entlassung sagte der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Derna, Abdel Moneim al-Ghaithi, dass der Gemeinde während der ganzen Zeit kein Budget für die Instandhaltung der Dämme und Brücken zugewiesen worden war.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705235395665940910

+ 21.09.: Staatsanwaltschaft. Generalstaatsanwalt as-Sur bestätigte, dass die Untersuchungen zum Einsturz der Derna-Staudämme auch im Dienst befindliche Beamte miteinbeziehe. Es sei schwierig, konkrete Termine für den Abschluss der Untersuchungen zu nennen.
Fahrlässigkeit und Korruption hätten schon vor längerer Zeit begonnen. Man sei gegenüber den Opfern verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, die zu Gerechtigkeit führen würden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704865376549449953

+ 21.09.: Misrata. Die Justizbehörden in Misrata kündigten eine teilweise Einstellung ihrer Arbeit an und fordern die Entlassung des Direktors der Sicherheitsdirektion und die Aufhebung seiner Immunität.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704877887122256154

+ 21.09.: Europa. „Beiträge in den sozialen Medien, in denen es heißt, »Europa« habe den korrupten libyschen Herrschaftszirkeln nicht nur mit dem Bombardement von 2011 den Weg gebahnt, sondern sich immer wieder auch mit ihnen arrangiert, etwa zur Flüchtlingsabwehr. Die Wut auf »Europa« könne leicht noch steigen.“
https://www.zlv.lu/db/1/1446724120669/0

+ 22.09.: USA/Obama. „Wenn man sagen kann, dass eine Person für die schreckliche Zahl der Todesopfer bei den jüngsten Überschwemmungen im Osten Libyens verantwortlich ist, sollte man Barack Obama als Schuldigen benennen. Zumindest hat Obama mit Sicherheit starke Nerven. Die Person, die entschlossen war, den libyschen Staat zu zerstören, hat genau das getan. Seine persönliche Handlangerin, die Außenministerin Hillary Clinton, hat die Drecksarbeit erledigt. Zusammen mit Verbündeten wie dem Vereinigten Königreich und Frankreich setzte sie sich für eine Flugverbotszone ein, die den Schutz der libyschen Armee durch die Luftwaffe verhinderte. Um das Ganze abzurunden, fabrizierte sie eine falsche Menschenrechtsgeschichte mit Behauptungen über Truppen, die Viagra nehmen, um Massenvergewaltigungen zu begehen.
Das Endergebnis dieser kriminellen Machenschaften war eine zerstörte Nation, ein Rassenkrieg gegen afrikanische Migranten und dunkelhäutige Libyer, die Ermordung des Präsidenten und der Beginn einer Migrationskrise, die bis heute anhält. Auch Obama kann es sich nicht verkneifen, sich dazu zu äußern. Nachdem die USA mit Hilfe dschihadistischer Gruppen einen Angriffskrieg gegen Libyen geführt hatten, wandte sich die Obama-Regierung Syrien zu und versuchte, dort dasselbe zu tun. Der syrische Staat lebt weiter, ist aber durch die Vertreibung von Millionen von Menschen, Sanktionen, den US-amerikanischen Diebstahl seines Öls und seine eigene Migrationskrise geschwächt.“
https://www.antikrieg.com/aktuell/2023_09_21_warumbarack.htm

+ 22.09.: Saif al-Islam. Saif al-Islam Gaddafi stellte fest, dass die Sicherheitsbehörden die Bewohner in Derna aufforderten, ihre Häuser nicht zu verlassen – mit katastrophalen Auswirkungen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705286698052014375

Kondolenzbekundungen aus Libyen und der ganzen Welt

+ 17.09.: Aischa al-Gaddafi. Die Tochter von Muammar al-Gaddafi, Aischa, sprach auf ihrem Instagram-Account den Familien der Opfer und dem gesamten libyschen Volk ihr Beileid aus. Sie berichtet von den Besuchen in ihrer Kindheit in den Grünen Bergen und in Derna.
Sie schreibt, es gebe keine Grenzen, die das östliche und westliche Libyen trennten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703516963631219066
https://www.instagram.com/dr.aisha.moammer.algaddafi/

 + 19.09.: Dabaiba/Türkei. Der ‚Premierminister‘ von Tripolis besuchte die Türkei, um dort bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan dessen Beileid in Empfang zu nehmen. Daraus sei ersichtlich, dass die Türkei Dabaiba  näher ist als die von der Katastrophe betroffene Stadt Derna.
In Tripolis fand ein Krisentreffen mit den Ministern seiner ‚Regierung‘ statt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704201735462392054

+ 20.09.: UNO/Guterres. Während der Eröffnung der UN-Generalversammlung sagte Guterres, dass Derna einen Alptraum erlebt habe. In Derna seien inmitten von Gleichgültigkeit Menschen in einer Flut von Ungerechtigkeit untergegangen und gestorben. Der Damm sei nach Jahren des Krieges und der Vernachlässigung gebrochen. Immer noch spülten die Wellen Leichen aus dem Meer, wo die Reichen auf ihren Luxusyachten ein Sonnenbad nehmen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704481403713262053

 + 20.09.: USA: Erst Tage nach der Flutkatastrophe trifft  USA-Botschafter Richard Norland in Begleitung des Kommandeurs der AFRICOM-Streitkräfte, Michael Langley, in Tripolis ein, um eine Reihe von Treffen mit militärischen und politischen Führern abzuhalten.
Norland sagte, die USA wolle dem libyschen Volk in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen und  unterstütze seine Forderungen nach nationaler Einheit.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704481785059381403

Katastrophenhilfe (Aufzähung unvollständig)

Während viel internationale Hilfe ankommt, mangelt es an der Koordinierung zwischen den einzelnen Behörden. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich unter den Trümmern keine Überlebenden mehr befinden und die Arbeiten fokussieren sich auf die Wiederherstellung der Infrastruktur und die Bergung von Leichen, wobei viele Opfer wohl niemals unter den Trümmern oder im Meer gefunden werden.

+ 22.09.: Hilfsleistungen. Insgesamt haben 24 Länder humanitäre Hilfe mittels 65 Hilfsflügen und sieben Schiffslandungen nach Libyen entsandt. Weitere Hilfen werden noch erwartet.
https://libyareview.com/37899/24-nations-send-relief-to-libya-amidst-flooding-crisis/

+ 17.09.: Opferzahlen und Schäden. Laut dem LNA-Sprecher Mismari sind in den Grünen Bergen 1,2 Millionen Menschen von der Überschwemmungskatastrophe betroffen. In der Stadt Derna starben mehr als 11.000 Menschen. Die kleine Region al-Wardiya, die für ihren Honig bekannt ist, wurde vollständig von der Landkarte getilgt. In al-Baida wurde jedes Haus überflutet und beschädigt.
Alle Haupt- und Nebenstraßen in diesen Gebieten sind kaputt. Da die Täler von Süden nach Norden in Richtung Meer verlaufen, verbinden die Hauptstraßen das Land in Ost-West-Richtung. Dadurch wurden alle Straßenverbindungen von den Wassermassen blockiert.
https://libyareview.com/37765/al-mismari-1-2-million-libyans-affected-by-storm/

+ 17.09.: Bangladesch/VAE. Auch Bangladesch beteiligt sich an der Hilfe und lieferte Grundnahrungsmittel und Leichensäcke zur Bewältigung der Katastrophe. Die VAE haben ihren Hilfseinsatz noch einmal verstärkt.
https://libyareview.com/37768/bangladesh-delivers-humanitarian-aid-to-libya/

+ 17.09.: Saudi-Arabien. Saudi-Arabien hat ein zweites Flugzeug mit Lebensmitteln nach Bengasi geschickt.
https://libyareview.com/37781/saudi-arabia-sends-second-relief-plane-to-assist-flood-victims-in-libya/

+ 17.09.: UNICEF. Unicef kündigt die Entsendung von 28 Tonnen Hilfsgütern direkt in die Stadt Derna an.
https://libyareview.com/37784/unicef-sends-28-tons-of-relief-aid-to-libya/

+ 17.09.: Schulschließungen. Neben den Schulen bleiben auch die Hochschulen für die nächsten zwei Wochen geschlossen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703462010652954627

+ 17.09.: Ägypten. Der ägyptische Flugzeugträger Mistral mit einem Feldlazarett und 100 Containern Hilfsgüter erreicht Libyen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703462724057866270

+ 17.09.: Griechenland. Bei einem Verkehrsunfall auf dem Weg nach Derna fanden vier Mitglieder des griechischen Rettungsteams den Tod, 15 Personen wurden verletzt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703519810993160593

+ 17.09.: Derna. In Derna wurde teilweise die Stromversorgung wieder hergestellt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703528071851081938

+ 17.09.: Frankreich/Fußball. Der französische Klub Olympique Marseille gibt bekannt, dass seine Spieler während des Spiels gegen Toulouse spezielle Trikots für die Opfer der Überschwemmungen in Libyen und des Erdbebens in Marokko tragen werden. Die T-Shirts tragen die Aufschrift „Marseille Solidaire“ sowie die Flaggen Marokkos und Libyens. Anschließend werden die Hemden versteigert, der Erlös geht an eine der humanitären Organisationen in den beiden Ländern.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703532891509059886

+ 18.09.: Derna. Es wird mit dem Bau einer 21 Meter breiten Behelfsbrücke begonnen, die den Osten und den Westen der Stadt miteinander verbindet.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412468

+ 18.09.: Hilfsgelder. Die Europäische Kommission kündigt mehr als fünf Milliarden Euro Hilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Libyen an. Das Geld soll nicht an offizielle libysche Parteien ausbezahlt werden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703750159564238935

+ 18.09.: Russland. Das Feldlazarett nimmt inklusive medizinischem Personal seine Arbeit auf.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703819656102916277

+ 18.09.: LNA. Generalmajor Abdel Basset Abu Gris wurde zum Kommandeur der Sicherheitszone von Derna ernannt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703819895001973111

+ 18.09.: Infrastruktur. Im östlichen Libyen wurden elf Brücken, etwa fünfzig Prozent der Straßen und 95 Prozent der Schulen beschädigt.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-international-aid-continues-to-arrive-infrastructure-damage-update/

+ 18.09. Hilfslieferungen. Flugzeuge mit Hilfsgütern aus Japan, Oman und Großbritannien trafen am Flughafen von Bengasi ein. Auch Frankreich und China sowie Frankreichs Total leisten weiterhin Hilfe.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-international-aid-continues-to-arrive-infrastructure-damage-update/

+ 18.09.: Spenden. Die USA wollen elf Millionen USD im Rahmen zur Verfügung stellen. Das koreanische Unternehmen Hyundai 600.000 USD sowie Lastkraftwagen.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-international-aid-continues-to-arrive-infrastructure-damage-update/

+ 18.09.: Russland/Haftar. Belgeitet von Saddam Haftar inspizierte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Yunus Bek Jewkirow das russische Feldlazarett in Derna und weitere ostlibysche Städte, die von der Dammbruchkatastrophe schwer betroffen sind.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703873253805088931

+ 18.09.: Militanija. Bilder des überfluteten 583-Häuser-Dorfes Militanija nahe der Stadt al-Abyar.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703902021546377442/photo/1

+ 19.09.: UNO. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, dass das, was in Derna passiert ist, ein deutliches Beispiel für die Herausforderungen durch Naturkatastrophen sei, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Es sei nötig, Kriege zu beenden und das Wohlergehen aller Völker zu erreichen. Um die Probleme lösen zu können, müssen UN-Institutionen die Welt so widerspiegeln, wie sie tatsächlich ist.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704127751475626433

+ 19.09.: Ägypten. 87 tote Ägypter konnten identifiziert werden, einige hundert Ägypter werden noch vermisst.
https://libyareview.com/37800/391-egyptians-missing-in-libya-following-storm-daniel/

+ 19.09.: Feldlazarette. In Derna wurden sechs Feldlazarette eröffnet. Zehn Gesundheitszentren werden reaktiviert.
Ali al-Qatrani, Mitglied des Katastrophenschutzausschusses, erklärte, dass zu den obersten Prioritäten die Instandsetzung der Straßen und die Stärkung des Gesundheitssektors gehören.
https://libyareview.com/37816/6-libyan-field-hospitals-set-up-in-derna/

+ 19.09.: VAE. Aus den Emiraten treffen weitere Hilfslieferungen ein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704129674400722953

+ 19.09.: Telekommunikation. Die Internet- und Telefonverbindungen in Derna und Umgebung waren zeitweilig unterbrochen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412629

+ 19.09.: UN/Derna. Wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten mitteilte, verweigerten die libyschen Behörden ihrem Team die Einreise in die Stadt Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704199615640199540

+ 19.09.: Tunesien. Das tunesische Rettungsteam setzt seine Hilfseinsätze in Derna und anderen Orten fort. Es pumpte aus 43 Gebäuden Wasser ab, barg 52 Leichen und behandelte 343 Personen im mobilen Krankenhaus.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704200106419843525

+ 20.09.: Russland. Russland setzt Spezialtauchereinheiten ein, um an der Küste vor Derna zwischen den ins Meer gespülten Trümmern unter schwierigsten Bedingungen weitere Leichen zu bergen.
https://libyareview.com/37827/russian-rescue-divers-begin-search-for-corpses-in-derna/

+ 20.09.: Katar. Qatar Charity hat die Kampagne Libyen Hilfe ins Leben gerufen. Sie soll der Bereitstellung von Zelten, Lebensmitteln und der medizinischen Versorgung dienen. Darüber hinaus soll der  Bedarf an Decken und Heizmaterial für Familien gedeckt werden.
https://libyareview.com/37830/aid-libya-campaign-launched-by-qatar-charity/

+ 20.09.: UNHCR. Laut der UNHCR ist die Situation in Derna katastrophal. Gebäude, Krankenhäuser und Schulen seien vollständig überflutet worden.
Es lebten rund 2.800 Migranten in Derna und 3.100 in Adschdabija, die nun heimatlos seien.
Dazu kommen 30.000 Bewohner von Derna.
https://libyareview.com/37833/unhcr-situation-in-libyas-derna-catastrophic/

+ 20.09.: Verteilung. In Sirte werden die Hilfsgüter, die aus dem Westen und Süden des Landes eintreffen, durch den Roten Halbmond zur Weiterleitung verteilt.
Die Straßen sind durch die Hilfsconvois überlastet. Es kommt immer wieder zu Unfällen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704476986792358063

+ 20.09.: UNO. Das UN-Welternährungsprogramm startet eine Spendenaktion für Nahrungsmittel.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704478299689263134

+ 20.09.: USA. Eine erste Hilfslieferung aus den USA traf am Flughafen von Bengasi ein.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412779

+ 21.09.: Bergung. Es werden weiterhin Leichen in den Wadis der Grünen Berge und in der Gegend von Derna geborgen.
https://libyareview.com/37862/51-bodies-discovered-in-libyan-valleys/
https://en.alwasat.ly/news/libya/412784

+ 21.09.: Vermisste/Minen. Laut der Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Iman Trabelsi, liegen immer noch tausende Vermisste unter den Trümmern. Ihre Bergung werde durch Minen erschwert, die durch die Sturzfluten an unbekannte Orte geschwemmt wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704629703510790186

+ 21.09.: Evakuierung. Es soll keine Gesamtevakuierung von Derna erfolgen, sondern nur einzelne Gebiete evakuiert werden, um die Bergung der Leichen zu erleichtern.
3.351 Menschen wurden bisher tot geborgen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704628674694168903

+ 21.09.: Türkei. Ein Feldlazarett aus der Türkei wird in Derna aufgebaut.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704834206403063996

+ 21.09.: Roter Halbmond/Rotes Kreuz. Der Generalsekretär des Libyschen Roten Halbmonds besuchte in Begleitung des Delegationsleiters des Internationalen Roten Kreuzes die Stadt Derna, um das Ausmaß der Zerstörung festzustellen und die Arbeiten in Augenschein zu nehmen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704833423448195426

+ 21.09.: Türkei/Hammad. Der vom Parlament ernannte ‚Premierminister‘, Osama Hammad, und der türkische Botschafter in Libyen, Kanan Yilmaz, besuchten gemeinsam Derna.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412919

+ 21.09.: USA/Haftar. LNA-Oberbefehlshaber Khalifa Haftar empfängt den AFRICOM-Kommandanten General Michael Langley und US-Botschafter Richard Norland in Bengasi.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1704893451072921893

+ 21.09.: Dschalil/Statistik. Ein arabischen Sender fordert: „Wir erhoffen uns vom Gesundheitsminister [Othman Abdel Dschalil], dass er mit der gleichen Effizienz, Genauigkeit und Professionalität Daten zur Opferzahl der Derna-Katastrophe weitergibt, wie er es 2011 mit Statistiken an die Nato über Bewaffnete und die libyschen Institutionen getan hat.“
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704992891402080736

+ 22.09.: Derna. Die Such- und Rettungstrupps arbeiten weiter. Teilweise werden die Gruppen ausgetauscht, so schickte z.B. Algerien eine zweite Mannschaft, nachdem die erste Libyen wieder verlassen hat.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704993743760158818

+ 23.09. Derna. Die Anzahl der geborgenen Opfer steigt auf 3.753.
https://libyareview.com/37917/libyan-official-death-toll-rises-to-3753-in-derna/

+ 23.09.: Vertriebene. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) schätzt, dass die Überschwemmungen zu mindestens 43.000 Vertriebenen geführt haben, von denen 17.000 Kinder sind.
https://libyareview.com/37938/unicef-17000-children-displaced-in-libya-due-to-floods/

+ 23.09.: LNA. Der LNA-Sprecher Mismari gab bekannt, dass beim Katastropheneinsatz 94 Angehörige der LNA-Streitkräfte ums Leben kamen.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1705629514686922861

+ 23.09.: GEC. Ein Konvoi mit mehr als 250 Fahrzeugen sowie mehr als 400 Technikern und Spezialisten der General Electricity Company ist auf dem Weg in das östliche Katastrophengebiet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705337403915829457

+ 23.09.: Ägypten. Auf Anweisung seines Präsidenten es-Sisi leistet Ägypten weiterhin umfassende Hilfe bei der Bewältigung der Derna-Katastrophe, insbesondere im medizinischen Bereich.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705342005541327040
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705341872783102304

+ 23.09.: Präsidialrat. Laut dem Präsidialrat behindert die Spaltung der Institutionen die Rettungsbemühungen.
Die Bevölkerung von Derna fordert, dass der Wiederaufbau in die Hände internationaler Unternehmen gelegt wird und unter Aufsicht der UNO erfolgt .
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705383129983435256
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705383437824299518

+ 23.09.: Tote. Der Künstler Hamid asch-Schaari verkündet den Tod von 800 Menschen aus seinem asch-Schaari-Stamm aufgrund der Unwetterkatastrophe.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705650851367268476

 Weitere Nachrichten aus Libyen

+ 20.09.: Seebeben. Ein Seebeben der mittelschweren Stärke 4,5 auf der Richterskala wurde laut internationaler Überwachungsstationen am 20.09. um 3:33 Uhr in einer Tiefe von 10 km im Mittelmeer vor der Ostküste Libyens gemessen. Das Epizentrum liegt etwa 71 Kilometer von der Stadt Tobruk entfernt und in einem seismisch aktiven Gebiet. Das Beben entstand aufgrund der Bewegung tektonischer Platten. Grundsätzlich ist es nicht möglich, Erdbeben vorherzusagen.
Allerdings erklärte der Leiter der Forschungsabteilung des National Seismic Network, Fawzi Busta, dass die libysche Stationen seit 2011 nicht mehr funktioniere und deshalb in Libyen selbst das Erdbeben nicht aufgezeichnet werden konnte. Dies führe zu großen Informationsverlusten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704478672785232257
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704834028308693120

+ 20.09.: Dämme. Ein UN-Bericht warnt vor der Gefährdung durch weitere Dammbrüche.  Es geht dabei um die Staudämme Wadi al-Qattara und Wadi Gaza, die sich beide in der Nähe von Derna befinden.
https://libyareview.com/37840/un-concerned-over-potential-collapse-of-dams-in-libya/

 + 18.09.: USA. US-Präsident Joe Biden will den politischen Weg zu einer einheitlichen, frei und fair gewählten Regierung in Libyen  unterstützen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703879455288992081
Darauf wartet Libyen seit Jahren. Bisher haben die USA auf die Spaltung Libyens gesetzt.

+ 18.09.: Italien. Der italienische Außenminister Antonio Tajani sagte laut der italienischen Nachrichtenagentur NOVA, dass der Sturz des libyschen Führers Muammar Gaddafi ein Fehler war.
Am Rande seiner Teilnahme an der UN-Generalversammlung in New York sagte Tajani: „Die Situation in Afrika ist äußerst komplex: Eine Intervention war vor Jahren notwendig, aber meiner Meinung nach war es ein Fehler, Gaddafi zu beseitigen, was zu einer erheblichen Instabilität in der gesamten Region geführt hat“. Die EU brauche eine langfristige Strategie, um in Afrika einen Gegentrend erzeugen zu können.
https://libyareview.com/37809/italian-fm-overthrowing-gaddafi-a-mistake/

+ 18.09.: Saif al-Islam/Arte. Arte sendete eine insgesamt fragwürdige Dokumentation über Saif al-Islam Gaddafi. Wie nicht anders zu erwarten, wurde sein Vater, Muammar al-Gaddafi, als gefährlicher „Diktator“ dargestellt. Auch die Rechtmäßigkeit des Nato-Kriegs 2011 wurde nicht infrage gestellt und die Anschuldigungen gegen den ehemaligen französischen Präsidenten Sarkozy, illegale Wahlkampfmittel von Libyen erhalten zu haben, mehr oder weniger abgestritten. Insgesamt sind manche Aussagen im Film schlichtweg falsch, manche fahrlässig und schlecht recherchiert, manche schon längst überholt. Wichtige Erkenntnisse über die Vorgänge 2011, die inzwischen als bewiesen gelten, werden schlichtweg unterschlagen.
Berichtet wird, dass Saif al-Islam ein Architekturstudium in Tripolis absolvierte, in Wien studierte und in London seine Doktorarbeit machte. Die Doku beschreibt Saif al-Islam in seinen jungen Jahren als Lebemann und Playboy. In Libyen habe sich Saif als Reformer gezeigt, der bei Konflikten vermittelte und eine Aussöhnung mit islamistischen Kräften versuchte. Sein Einsatz für Libyen und für seinen Vater im Jahr 2011 brachte ihm die Verfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof. Die Sendung zeigt seine Gefangennahme 2011 und seine Verletzungen, seine Verurteilung zum Tode. Dabei wird verschwiegen, dass es sich um ein von der Moslembruderschaft beherrschtes Gericht in Tripolis handelte und der ganze Prozess als juristische Farce beurteilt wird. Auch gab es in den folgenden Jahren eine Generalamnestie, die auch den Fall Saif al-Islam umfasste und aufgrund derer er in Zinten aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Der Film führt Gerüchte an, nach denen Saif al-Islam getötet oder wahnsinnig geworden sei.
2018 sei Saif al-Islam als geläuterter und religiöser Mensch plötzlich wieder in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Er sei ständigen Morddrohungen ausgesetzt, habe aber allen Attentatsversuchen getrotzt.
Wie im Film berichtet wird, zeigen Umfragen zu den libyschen PräsidentschaftswahlenSaif al-Islam  Gaddafi weit vor allen anderen Kandidaten. Laut der Sendung blieben seine Absichten jedoch ebenso rätselhaft wie seine mysteriösen Fähigkeiten.
Alles in allem ist es ein oberflächlicher Bericht, der weder Libyen in seinen Stammesstrukturen, noch dem Menschen und Politiker Saif al-Islam Gaddafi, auch in seiner Rolle als Versöhner, gerecht wird. Die Doku steht dem Phänomen Saif al-Islam Gaddafi hilflos gegenüber.
https://www.arte.tv/de/videos/107185-000-A/libyen-das-comeback-des-saif-al-islam-gaddafi/

+ 19.09.: Hannibal al-Gaddafi/Dabaiba/Syrien. Dabaiba weigerte sich, der Justizministerin seiner Regierung, Halima al-Busaifi, die Reisegenehmigung für Syrien zu erteilen. Al-Busaifi wollte dort den Fall von Hauptmann Hannibal al-Gaddafi, der im Libanon unrechtmäßig gefangen gehalten wird, weiterverfolgen.
Das syrische Außenministerium hatte am 11. September al-Busaifi ein Einladungsschreiben übersandt, worauf al-Busaifi am 20.09. nach Damaskus fliegen sollte. Nach dem Mangusch-Israel-Skandal hat Dabaiba selbst die Position des Außenministers übernommen und im Ministerium soll das totale Chaos ausgebrochen sein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704217186762416173

+ 21.09.: Korruption. Der Direktor der al-Hamra Company in Spanien, Abdelhakim Bayou, wird wegen Korruptionsvorwürfen suspendiert.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704482169446424612

+ 21.09.: Milizen/Mitiga. Der Militärstaatsanwalt von Tripolis gibt den Bewohnern rund um den Luftwaffenstützpunkt Mitiga fünf Tage Zeit, um ihre Häuser zu verlassen. Er behauptet, sie hätten gegen die Bedingungen des mit der Wohnungsbauabteilung des Stützpunkts geschlossenen Vertrags verstoßen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704570901742625236
Nur die zivile Staatsanwaltschaft kann eine Verfügung zur Räumung der Häuser erlassen. Außerdem müssten den Bewohnern neue Häuser zur Verfügung gestellt werden.

+ 21.09.: Derna/Wohnungsbau/Saif al-Islam. Laut des Ministeriums für Wirtschaft und Handel der Dabaiba-‚Regierung‘ gibt der libysche Unternehmerrat den Abschluss eines Projekts mit 2.000 Wohneinheiten in Derna bekannt, um obdachlos gewordene Familien zu unterstützen.
Der Clou dabei: Der Bau von 2.000 Wohneinheiten in Derna war Teil des Projekts „Libyen von Morgen“, die vom Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi gefördert und überwacht wurde, 2011 gestoppt worden war und seit 2011 auf Eis liegt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704834470237339682

+ 22.09.: Internationaler Fonds/Dabaiba-‚Regierung. Der Finanzminister der Dabaiba-Regierung schreibt an die Weltbank und bittet sowohl um finanzielle Unterstützung als auch um Unterstützung bei dem durch Hurrikan Daniel entstandenen Schaden. Es soll zur Bündelung der Hilfsgelder ein internationaler Fonds eingerichtet werden. Auch hier wird um Unterstützung bei der Einrichtung dieses Fonds und seiner effektiven Verwaltung gebeten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705286418161959248

+ 22.09.: USA. Der Oberkommandierende der Libyschen Nationalarmee (LNA), Khalifa Haftar, traf sich in Radschma (bei Bengasi) mit dem Chef von AFRICOM, General Michael Langley. An dem Treffen nahmen auch der sogenannte USA-Sondergesandte Richard Norland und der USA-Geschäftsträger Jeremy Berndt teil.
General Langley würdigte die  Rolle der LNA im Kampf gegen den Terrorismus und hob die im Osten und Süden Libyens erreichte Stabilität hervor.
Das US-Team reiste weiter nach Tripolis, wo es mit ‚Premierminister‘ Abdelhamid Dabaiba, dem Chef des westlichen Generalstabs Mohamed Hadad und dem Vorsitzenden des Präsidialrats Mohamed al-Menfi zusammentraf.
Eruiert werden soll wohl, wie sich eine neue ‚Einheitsregierung‘ konstruieren lässt.
https://libyareview.com/37902/africom-chief-commends-libyan-armys-counterterrorism-efforts/

+ 23.09.: Ägypten/Zypern/Griechenland. Am Rande der UN-Generalversammlung diskutierten die Außenminister Ägyptens, Zyperns und Griechenlands über die Unterstützung des 6+6-Komitees, um den Verfassungsweg in Libyen zu Ende zu gehen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705647481453682701

+ 23.09.: Wetter. Das Arabische Klimazentrum zeigt sich besorgt über das mögliche Auftreten neuer Tiefdruckgebiete im Mittelmeerraum, die insbesondere Libyen, Tunesien und Algerien betreffen könnten. In weiten Teilen des Mittelmeers herrschen weiterhin hohe Temperaturen.
https://libyareview.com/37929/arab-climate-centre-warns-of-new-weather-disturbances-in-libya/

Rückblick

+ 21.09.: Haschem Bischr/17. Februar 2011. Der ehemalige Leiter des Obersten Sicherheitskomitees, Haschem Bischr, bestätigte, dass es sich bei den Unruhen am 17. Februar 2011 nicht um eine friedliche Bewegung gehandelt hat. Er schrieb auf seiner Facebook-Seite, dass er am 16. Februar 2011 von Machmud Naschnusch und Osama al-Fituri  dazu aufgefordert wurde, sich als Vorbereitung für die Demonstration am nächsten Tag zu bewaffnen.
Die Gruppe von Machmud Naschnusch und Osama al-Fituri transportierte Waffen und verteilten sie unter den Aufständischen.
Osama al-Fituri beteiligte sich mit einer Gruppe jungen Männern am 29. Mai 2011 an einer speziellen Operation, in deren Verlauf ein Kontrollpunkt angegriffen wurde. Bei dieser Operation fanden Naschnusch und ein Abdel Ati Qaddur den Tod, al-Fituri wurde verletzt und tauchte unter.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704877710500086124