Saif al-Islam Gaddafi und das nationale Versöhnungsprojekt / Libysche Delegation im Libanon / Asch-Scharara-Ölfeld wieder in Betrieb / Protest gegen Inhaftierung politischer Gefangener / Spott für ar-Rida as-Senussi, der König von Libyen werden möchte

Versöhnungsprojekt

+ Am 14./15. Januar fand das vierte Vorbereitungstreffen für die Nationale Versöhnungskonferenz in Zuwara statt, die Nationale Aussöhnungskonferenz soll am 28. April in Sirte stattfinden.
https://libyareview.com/41012/us-advocates-for-national-reconciliation-in-libya/

+ Der Sozialrat des Qadhadfa-Stammes erklärte seine Unterstützung für die Entscheidung des Teams Saif al-Islam Gaddafi, sich aus den Vorbereitungstreffen der Nationalen Versöhnungskonferenz zurückzuziehen. Den Verantwortlichen für den Nationalen Versöhnungsprozess warf er vor, sich dessen Bedeutung nicht bewusst zu sein und die Größe der Massenbewegung zu ignorieren.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749221319659413668

+ Am 18. Januar besuchte Präsidentschaftskandidat Saif al-Islam Gaddafi die Stadt Bani Walid, um sich mit Führern von Sozial- und Jugendverbänden sowie Honoratioren der Stadt zu treffen. Gesprächsthema war die Position hinsichtlich der Vorbereitungstreffen zur Nationalen Versöhnungskonferenz, aus denen sich das Team Saif al-Islam Gaddafi zurückgezogen hat. Voraussichtlich wird Saif al-Islam aber am hochkarätig besetzten Gipfel des Libyen-Ausschusses der Afrikanischen Union in Brazzaville teilnehmen.
https://gela-news.de/saif-al-islam-gaddafi-zurueck-auf-oeffentlicher-buehne-besuch-in-bani-walid-und-voraussichtlich-teilnahme-am-au-gipfel-in-brazzaville

+ Ein hochrangiges Gipfeltreffen des Libyen-Ausschusses der Afrikanischen Union wird am 5. Februar in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville stattfinden. Dem Libyen-Ausschuss der AU gehören Algerien, Südafrika, Kongo, Äthiopien, Ägypten, Niger, Mauretanien, Sudan, Tunesien und Uganda an.
Algeriens Präsident Abdelmadschid Tebboune hat bereits seine Teilnahme zugesagt. Libyen und Algerien verbindet eine lange Grenze.
Das Gipfeltreffen soll zur Vorbereitung des Nationalen Versöhnungskonferenz am 28. April 2024 dienen.
https://libyareview.com/41025/algerian-president-to-participate-in-african-summit-on-libya/

+ Nachdem Präsidentschaftskandidat Saif al-Islam Gaddafi zum Libyen-Gipfel der Afrikanischen Union im kongolesischen Brazzaville am 5. Februar eine Einladung erhalten hat, könnte dies seine erste Auslandsreise seit 2011 sein, um mit wichtigen libyschen und afrikanischen Amtsträgern Gespräche zu führen. Die Einladung von Saif al-Islam zum Gipfel in Brazzaville erfolgte in Absprache mit der kongolesischen Präsidentschaft, dem Vorbereitungsausschuss für die Versöhnungskonferenz, dem Präsidialrat und der UN-Sondermission für Libyen (UNSMIL). Saif al-Islam könnte damit den direkten Weg zu Dialog und Versöhnung ebnen.
Die Anreise soll von Südlibyen aus in den Tschad und dort weiter in den Kongo führen, wohin Saif al-Islam von seinem Team begleitet wird. Die letzten Videoaufnahmen von öffentlichen Auftritten von Saif stammen aus dem Jahr 2021, als er seine Unterlagen für die Präsidentschaftskandidatur einreichte.
Aus Libyen werden vermutlich auch Muhammad al-Menfi (Präsidialratsvorsitzender), Abdulhamid ad-Dabaiba (‚Premierminister‘ der Tripolis-Regierung), Agila Saleh (Parlamentspräsident) und Muhammad Takala (Staatsratsvorsitzender) teilnehmen. Afrikanische Amtsträger betonten die Notwendigkeit einer innerlibyschen Versöhnung ohne Ausschluss von bestimmten Gruppen. https://twitter.com/SaifFuture/status/1749222006816424216
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749221448399335599
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749220113377640646
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749218928151200213
https://libyareview.com/41096/saif-al-islam-gaddafi-invited-to-attend-brazzaville-summit/

+ Der ehemalige Sprecher des Staatsrats, as-Senussi Ismail, sagte, dass die Anhänger der ehemaligen Dschamahirija-Regierung eine der wichtigsten Parteien in Libyen sind und deshalb ihre Beteiligung am Versöhnungsprojekt unbedingt erforderlich ist.
Damit das nationale Versöhnungsprojekt erfolgreich sein kann, bedarf es eines durch transparente und faire Wahlen entstandenen starken Staates. Es müssen Diskussionen über verschiedene Themenbereiche eröffnet werden, so über die Frage der Generalamnestie. Außerdem müsse genügend Geld für Opferentschädigungen bereitgestellt werden. Auch dies sei für eine Versöhnung von großer Bedeutung.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749479592954413290

Hannibal al-Gaddafis Gefangenschaft im Libanon

+ Am 16. Januar 2024 veröffentlichte Human Rights Watch (HRW) einen Bericht über die seit acht Jahren andauernde, unrechtmäßige Einkerkerung von Hannibal al-Gaddafi im Libanon. Es forderte von den libanesischen Behörden die sofortige Freilassung des Sohnes von Libyens ehemaligem Staatschef Muammar al-Gaddafi.
In Libyen erklärte sich die Zawia Youth Association solidarisch mit Hannibal al-Gaddafi und forderte die Afrikanische Union dazu auf, sich für seine Freilassung einzusetzen.
Eine libysche Delegation führte am 25. Januar in der libanesischen Hauptstadt Beirut Gespräche über die Freilassung Hannibals mit dem Justizminister und dem Richter, der den Ausschuss leitete, der das Verschwinden von Imam Musa as-Sadr im Jahr 1973 untersuchte. Die Gespräche zielten darauf ab, ein ruhendes Abkommen zwischen dem Libanon und Libyen zu reaktivieren, das 2014 zur Zusammenarbeit bei der Untersuchung des Verschwindens des schiitischen Geistlichen Mussa al-Sadr im Jahr 1978 getroffen wurde. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden, jedoch sollen die Gespräche in Kürze fortgesetzt werden.
https://gela-news.de/human-rights-watch-fordert-sofortige-freilassung-von-hannibal-al-gaddafi
https://twitter.com/SaifFuture/status/1748112897346023839
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750316550135922688

Politische Gefangene

+ Der Prozess von Abdullah as-Senussi vor dem Berufungsgericht in Tripolis wurde zum zwölften Mal verschoben, da as-Senussi wiederum dem Gericht nicht vorgeführt wurde. Anstatt am 22. Januar soll er nun am 29. Januar stattfinden.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1749641362754937070
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749478835748294776

+  Am 17. Januar fand ein Protest vor dem Gerichtsgebäude in Sebha statt. Frauen-, Sozial- und Jugendverbände sowie zivilgesellschaftliche Organisationen hatten dazu aufgerufen, um die Freilassung von Mitgliedern der Dschamahirija zu fordern, die seit 2011 inhaftiert sind. Es wird befürchtet, dass Abdullah as-Senussi an die USA ausgeliefert werden könnte, ebenso wie dies gesetzes- und vertragswidrig mit Abu Adschila al-Massud geschehen ist, der nun dort auf seinen Prozess wartet.
Auch in Bani Walid fand am 26. Januar eine Solidaritätskundgebung für Abdulla as-Senussi statt. Solidarität mit den Gefangenen sei ein fester Grundsatz.
Scheich Harun Arhuma vom al-Magarha-Stammes wies darauf hin, dass Abdullah as-Senussis Gesundheitszustand sehr schlecht ist. Er leide an Herzerkrankungen und Leberkrebs, der Zugang zu Medikamenten und Ärzten werde ihm aber verweigert. Sollte as-Senussi etwas passieren, werde man dies nicht schweigend hinnehmen. Der Stamm habe mehr als 500.000 Angehörige.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747584690330939904
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747584907885301773
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750322446853407181
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750319572203307088
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747585431330304237
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747772900755542120

+ Am 24. Januar 2024, organisierte der Verband der Familien von getöteten oder vermissten Opfern und Märtyrern und Gefangenen in Tawergha eine Diskussionsrunde. Diese wurde im Rahmen der Unterstützung des Projekts für Rechtsstaatlichkeit unter der Schirmherrschaft von SHARP durchgeführt. Themen waren unter anderen die Entwicklung eines Konzepts für eine Übergangsjustiz, die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen bei der Aufklärung der Bürger bezüglich der Ziele der Übergangsjustiz.
Vorgestellt wurden das Gesetz Nr. 17 von 2011 zur Festlegung der Regeln für Versöhnung und Übergangsjustiz, das Gesetz Nr. 29 von 2013 zur Übergangsjustiz und des Gesetz Nr. 35 von 2017 zur Generalamnestie.
Daneben erfolgten Diskussionen über die Rolle von Honoratioren, Personen der nationalen Versöhnung und Beamten und wie sie ihr Wissen über Übergangsjustiz und nationale Versöhnung einbringen können. Es soll eine Aufklärung der Bürger und Einführung in die Rechtsstaatlichkeit bei der Festlegung der Regeln der Übergangsjustiz erfolgen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750315959829590022

+ Am 25. Januar wurde der politische Aktivist Abdul Madschid Othman Madi in der Stadt Bani Walid festgenommen und in die Hauptstadt Tripolis überstellt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750319391483351524

Erdöl/Erdgas

+ Die ‚Regierung‘ in Tripolis hat am 15. Januar die Sicherheitsmaßnahmen angesichts der angedrohten Schließung der Erdgasfelder des Mellitah-Komplexes verschärft und Kontrollpunkte entlang der Straße nach Zawiya Aufstellung errichtet.
https://www.agenzianova.com/en/news/Libya-strengthens-security-at-the-Mellitah-gas-complex/

+ Nachdem die Ölfelder im Südwesten Libyens seit dem 2. Januar geschlossen waren, die National Oil Company (NOC) am 7. Januar für das asch-Scharia-Ölfeld den Ausnahmezustand ausgerufen hatte und der Sprecher der Fezzan Collective Group, Abubakr Abu Scharia, noch am 17. Januar erklärte, dass die Ölfelder weiterhin geschlossen bleiben, kündigte die Fezzan Collective Group am 21. Januar die Öffnung der Scharara-Ölfelder an. Es habe mit der NOC eine Übereinkunft gegeben. Diese habe sich verpflichtet, die Forderungen zu erfüllen. Daraufhin habe die NOC den Notstand aufgehoben.
Laut einer Sicherheitsquelle aus Ubari, einer Oasenstadt im südwestlichen Libyen, werde die Wiedereröffnung auf Anweisung des LNA-Kommandanten Khalifa Haftar erfolgen. Haftar habe versprochen, die Dienstleistungen in den südlichen Gebieten zu verbessern und Dabaiba in Tripolis habe auf Druck von Haftar zugesagt, das Hauptquartier der Akakus Oil Operations Company von Tripolis nach Ubari zu verlegen. So soll die Akakus Oil Operations Company, die die Ölfelder betreibt, unter die Kontrolle der Radschma-Milizen gebracht werden. Die Ölfelder werden von der Akakus Oil Operations Company (Joint Venture aus NOC, spanischem Repsol, französischem Total, österreichischem OMV und norwegischem Statoil) betrieben.
https://en.alwasat.ly/news/economy/426579
https://en.alwasat.ly/news/libya/427008
https://www.agenzianova.com/en/news/Libya-Nova-sources-reopening-of-the-Sharara-oil-field-in-the-next-few-hours/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749220251361833155

+ „Wenn Konflikte ausbrechen und das Land gespalten wird, wird das Öl verbrannt und von Kriminellen, Schlägern, Banden und Stämmen geplündert, und es kommt zu blutigen Konflikten um das Öl. – Dr. Saif al-Islam Muammar Gaddafi 20. Februar 2011
https://twitter.com/SaifFuture/status/1748114861190488475

+ Am 17. Januar unterzeichnete die Libyan Investment Authority (LIA) ein strategisches Abkommen mit British Petroleum (BP). In einer Erklärung der LIA heißt es, dass die Vereinbarung die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen stärken soll, wobei die Fortschritte des Explorationsprojekts im Ghadames- und Sirte-Becken für die Blöcke A, B und C hervorgehoben werden.
Dieses Projekt, das in Partnerschaft mit der italienischen ENI und der libyschen National Oil Corporation (NOC) durchgeführt wird, ist eines der größten Explorationsvorhaben in Libyen und umfasst sowohl Onshore- als auch Offshore-Exploration.
Der Öl-Minister in Tripolis, Aoun, teilte mit, dass sein Ministerium zwei Milliarden USD vom ehemaligen NOC-Vorsitzenden Mustafa Sanella zurück in die Staatskasse geholt habe, aber noch weitere Beträge in Höhe von etwa 500 Millionen USD von verschiedenen Unternehmen zurückgefordert werden.
Er wies darauf hin, dass in den USA  libysche Gelder in Höhe von schätzungsweise 30 Milliarden USD eingefroren sind und dass in Europa ein ähnlich hoher Betrag eingefroren wurde.
https://libyareview.com/41038/libyan-investment-authority-bp-sign-strategic-partnership/

Ar-Rida as-Senussi/Monarchie

+ Es erfolgte ein erneuter Versuch, die Diskussion um die Wiedereinführung der Monarchie in Libyen wiederzubeleben. Unter der Schirmherrschaft von Katar traf sich am 17. Januar Muhammad ar-Rida as-Senussi, Sohn des ehemaligen libyschen „Kronprinzen“, in seiner türkischen Residenz mit Führern der islamischen Bewegung und fordert sie auf, das Recht auf Rückkehr zur konstitutionellen Monarchie in Libyen zu unterstützen. Das bedeutete, dass ar-Rida as-Senussi als König von Libyen eingesetzt würde.
As-Senussi leitet derzeit eine Bewegung namens Return of Constitutional Legitimacy Movement, die darauf abzielt, die Verfassung von 1951 wiederherzustellen und die konstitutionelle Monarchie erneut einzuführen.
Der Journalist und politische Analyst Mustafa al-Fitouri kommentierte: „Muhammad ar-Rida as-Senussi: Geh zurück nach London. Das, was du tust, ist sinnlos. Weder wird Libyen wieder eine Monarchie werden, noch wirst du der König eines Landes werden, das du nicht kennst. Die Zeit des Importierens von Königen ist vorbei.“
Mohammed as-Senussi, der im Londoner Exil lebte, ist ein Nachkomme von König Idris I., der von Muammar Gaddafis Offizieren der Freien Unionisten 1969 gestürzt wurde. Seine Monarchie identifizierte sich mit der islamistischen Bruderschaft, deren Anführer er war.
Die abstruse Idee, die Monarchie in Libyen wiederzubeleben, scheint ein verzweifelter Versuch der USA zu sein, doch noch die Kontrolle über ganz Libyen zu erlangen, verursacht aber nur weiteres Chaos zu Zeiten des schwierigen Versöhnungsprozesses auf dem politischen Parkett in Libyen. Eine Rückkehr von as-Senussi ist auch rechtlich ausgeschlossen, da König as-Senussi seinerzeit seinen Thronverzicht erklärte.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747586474181005637
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747586127567962254
Voltaire, internationale Nachrichten – N°70 – 19. Januar 2024
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749478258326839660
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749219624808280183
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750323010488152314

Proteste

+ Seit einiger Zeit kommt es durch einen Streik der libyschen Lkw-Fahrer zu starken Einschränkungen des Handelsverkehrs zwischen Libyen und Tunesien.
https://libyareview.com/41089/tunisian-exports-to-libya-grind-to-a-halt/

+ Am 21. Januar protestierten Mitglieder der Union der Libyschen Stämme (Libyan Tribal Union) vor dem UNSMIL-Hauptquartier in Tripolis, um ihre Unzufriedenheit mit den sich immer mehr verschlechternden Lebensbedingungen der Menschen in Libyen zu bekunden. Kritisiert wurden verschiedene UN-Beschlüsse.
https://libyareview.com/41143/libyan-tribes-protest-against-un/

+ Die aus Mursuk vertriebenen Familien befinden sich laut der Nationale Kommission für Menschenrechte in Libyen (NCHRL) in einer Notlage. Die libyschen Behörden wurden aufgefordert, den vertriebenen Einwohnern eine sichere und menschenwürdige Rückkehr zu garantieren, und betonte, wie wichtig der Wiederaufbau und die Entwicklung der Stadt seien, um ein sicheres Umfeld für alle zu gewährleisten. Sicherheitsprobleme müssten gelöst werden.
https://libyareview.com/41146/libyan-human-rights-commission-raises-alarm-over-humanitarian-crisis-in-murzuq/

+ Der Stammesrat der Awlad al-Mahdschub in Misrata lehnte ad-Dabaibas geplanten Besuch im Gebiet Zawiyat al-Mahdschub in den kommenden Tagen ab.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750316621334282324

+ LibyaPress zitierte am 28. Januar den Präsidentschaftskandidat Suleiman al-Bayoudi: „Ad-Dabaiba und seine Leute sind von der Realität abgekoppelt. Die Armen haben Angst vor langen Warteschlangen, hohen Preisen und Geldknappheit. Sie stehen kurz vor dem heiligen Monat Ramadan und dem Eid-al-Fitr-Fest. Und Dabaiba sind solche Themen wie Sportstadien wichtig.“
https://twitter.com/libyapress2010/status/1751396881886753146

Weitere Nachrichten aus Libyen

+ Parlamentspräsident Agila Saleh stellt für den Wiederaufbau von Städten in der westlichen Region 500 Millionen LYD (100 Mio. €) bereit. Die ‚Regierung‘ wird aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1747958105982316845

+ Laut SaifFuture hat das Machtvakuum in Libyen neben der steigenden Zahl von Vertriebenen und dem Mangel an Dienstleistungen eine umfangreiche humanitäre Krise ausgelöst. Die internationale Gemeinschaft müsse sich dieser unseligen US-amerikanischen Abenteuer und über deren immense Kosten für die davon betroffenen Menschen, die neben den geopolitischen Zielen anfallen, bewusst werden.
Das Leid in Libyen, Irak, Afghanistan und der Ukraine sollte eine Warnung sein. Wolle man seiner Verantwortung gerecht werden, müsse die Machtausübung auf der globalen Bühne eingeschränkt werden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1749479995896979525

+ Dabaiba erklärte, dass er die Macht nur an eine gewählte Regierung übergeben will. [Das heißt, er braucht nur Wahlen zu verhindern, um an der Macht zu bleiben.]
https://libyareview.com/41176/dbaiba-i-will-only-hand-over-power-to-an-elected-government/

+ Bei einem Italien-Afrika-Gipfel der italienischen Regierungschefin Meloni ist auch Dabaiba anwesend.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1752013846355583067

+ Am 28. Januar fand ein Treffen zwischen dem LNA-Oberkommandierenden Khalifa Haftar und dem russischen stellvertretenden Verteidigungsminister  Yunus-bek Jevkurow im LNA-Hauptquartier in Bengasi statt.
Erst kürzlich hatte sich Haftar mit General Townsend, dem Leiter des US-Afrika-Kommandos (AFRICOM) und dem derzeitigen US-Sondergesandten in Libyen, Richard Norland, getroffen.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1751624805927813185

+ Auf SaifFuture wird gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass libysche Fluggesellschaften nicht mehr dem libyschen Volk gehören, sondern dass sie auf Privatpersonen eingetragen sind. Sie gehörten dem Volk, finanziert aus den Einnahmen durch Erdöl und Erdgas. Doch heute gehören die Fluggesellschaften Privatpersonen: Barniq Airlines ist im Besitz von Saddam Haftar, dem Sohn des LNA-Kommandanten Khalifa Haftar, Libyan Wings hat sich Abdelhakim Belhadsch, ein Milizenkämpfer, unter den Nagel gerissen.
Mediterranean Sky: Mohammed at-Tahe; Issa Oya Airlines: Im Besitz des verstorbenen Muhammad Mukhtar Abu Saif und seines Vorstandsvorsitzenden Imad Bin Othman; Tadsch Airlines: Abdulhakim al-Masry
https://twitter.com/SaifFuture/status/1750323241049039203

+ Libyen unterstützt die Klage Südafrikas gegen Israel wegen deren Völker- und Menschenrechtsverstößen im Gazastreifen. Diese Entscheidung wurde von der Arabischen Liga begrüßt.
Der libysche Präsidialrat verurteilte Israels Plan, zwei Millionen Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Dies stelle einen Fall von ethnischer Säuberung dar.
https://libyareview.com/41188/arab-league-welcomes-libya-joining-south-africa-in-lawsuit-against-israel/

+ Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) hat über Streitigkeiten unter den von der Türkei ins Land gebrachten syrischen Söldnern berichtet. Es geht dabei um die Höhe des zu zahlenden Solds. Eigentlich sollten die Söldner alle drei Monate ausgetauscht werden, doch dies wurde durch Streitigkeiten über den Sold verhindert. Die monatlichen Zahlungen hätten kaum die Ausgaben der Söldner gedeckt. Einige der syrischen Söldner seien überhaupt nicht nach Syrien zurückgekehrt, sondern von den libyschen Militärstützpunkten geflohen, zum Teil innerhalb Libyens, um dort Arbeit zu finden, zum Teil in Richtung EU. Der türkische Geheimdienst soll nun den Austausch von Söldnern zwischen Libyen und Syrien sowie die neu Repatriierung von syrischen Söldner vorbereiten.
https://libyareview.com/41319/sohr-turkish-intelligence-preparing-to-transfer-mercenaries-to-libya/

+ AgenziaNova schreibt über die Flüchtlingssituation in der südlibyschen Oasenstadt Kufra: „Humanitärer Alarm in Kufra in Libyen: Tausende Vertriebene fliehen aus dem Sudan. Erschwert wird die Situation, dass die Flüchtlinge plötzlich und ungeordnet in die Stadt einreisen.“
https://www.agenzianova.com/en/news/exclusive-humanitarian-alarm-in-kufra-in-libya-thousands-of-displaced-people-fleeing-from-sudan/

+ Im Jahr 2023 belegte Libyen laut Transparency International beim Korruptionsindex Platz 170 von 180 Ländern, d.h. nur in zehn Ländern ist die Korruption noch schlimmer als in Libyen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/428191

+ Griechenlands UN-Vertreter Evangelos Sekeris äußerte am 25. Januar gegenüber UN-Generalsekretär Guterres seine Besorgnis über die jüngste Erklärung Libyens zu einer Ausweitung seiner maritimen Wirtschaftsgrenzen auf 24 Seemeilen. Er argumentierte, dass dies in verschiedener Hinsicht gegen internationales Recht verstoße.
Die östliche Grenze der maritimen Wirtschaftszone wurde neu durch das türkisch-libysche Abkommen von 2019 bestimmt. Griechenland hat dieses Abkommen als ungültig und als eklatante Verletzung grundlegender internationalen Regeln des maritimen Rechts erklärt.
https://libyareview.com/41220/greece-accuses-libya-of-breaching-international-maritime-law/

+ Das dänische Verteidigungsministerium kündigte am 25. Januar an, seine Beteiligung an den völkerrechtswidrigen Nato-Luftangriffen auf Libyen im Jahr 2011 im Rahmen der Operation Unified Protector überprüfen zu wollen. Insbesondere zwei Vorfälle führten zum Tod von Zivilisten, der Luftangriff auf Surman, der zwölf zivile Menschenleben forderte, darunter Kinder, und ein Luftangriff in Sirte, der zu zwei Opfern führte. Die Nato hatte fälschlicherweise behauptet, es hätte sich um militärische Ziele gehandelt.
Neben Dänemark waren neun weitere Nato-Länder am völkerrechtswidrigen Angriff auf Libyen beteiligt.
https://libyareview.com/41241/denmark-admits-role-in-natos-2011-airstrikes-on-libya/

+ Am 27. Januar kam es auf dem Mitiga-Flughafen von Tripolis zu einem Zwischenfall. Nach dem Start musste ein Flugzeug der Flugrettung nach Mitiga zurückkehren und notlanden. Der Flughafen wurde vorübergehend gesperrt.
https://libyareview.com/41279/flights-halted-at-mitiga-airport/

+ Am 31. Januar waren weite Teile des östlichen Libyens mit einer Schneedecke überzogen.
Fotos: https://twitter.com/LibyaReview/status/1752786308173271067

+ Eine Analyse der nigerianischen Tageszeitung The Nation befasst sich mit der anhaltenden Instabilität in weiten Teilen Afrikas, wobei Libyen im Brennpunkt steht. Die Unruhen in der Region dienten den Interessen westlicher Mächte, insbesondere denen der Europäischen Union, die ihren Einfluss auf diese strategisch wichtige Region ausweiten wollen. Das Chaos in diesen Regionen komme den globalen Mächten, vor allem den westlichen Nationen, zugute, indem es ihnen Möglichkeiten eröffne, ihre Reichweite zu vergrößern.
Es gehe dabei nicht nur um die Kontrolle von Ressourcen, sondern auch um geopolitische Einflussnahme in einer Region, die als Kreuzungspunkt zwischen Afrika, Europa und dem Nahen Osten dient.
Die ‚internationale Gemeinschaft‘ wird aufgerufen, über die Folgen solcher externer Interventionen und deren Auswirkungen auf die Souveränität und Stabilität der Staaten in diesen Regionen nachzudenken. Libyen und die Sahelzone versuchten, inmitten eines komplexen Geflechts internationaler Interessen, ihre eigene Identität wiederzuerlangen.
https://libyareview.com/41347/eus-enhanced-grip-on-libya-sahel-expanding-influence-amidst-instability/