UN-Sondergesandte Bathily bemüht, Präsidentschaftswahlen zu verhindern / Unruhen in Bengasi um radikal-islamistische Zelle von al-Barghathi / Viele Obdachlose durch Flutkatastrophe im Derna-Gebiet / Solidaritätskundgebungen für Palästina / Seebeben beschädigt in Tripolis Häuser

Wahlgesetze

Die vom 6+6-Komitee erarbeiteten und vom Parlament beschlossenen und an die Wahlkommission weitergeleiteten Wahlgesetze treffen bei den Stammesräten, bei der libyschen Bevölkerung und bei libyschen Politikern und Präsidentschaftskandidaten auf überwältigende Zustimmung. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Beschlüsse des 6+6-Komitees für alle Konfliktparteien bindend sind.
Allerdings gibt es politische Kräfte, die keine Präsidentschaftswahlen wollen, da dies die Wiederherstellung des Staates, die Schaffung von Institutionen und das Ende von Korruption und ausländische Einmischung bedeutet würde.
Die UN-Sondermission unter Bathily wird für ihre einseitige Stellungnahme und Aufgabe der Neutralität zugunsten eines Erhalts der Dabaiba-‚Regierung‘ kritisiert.

Im Einzelnen:

+ 09.10.: Saleh/Stämme. Die libyschen Stammesführer bekräftigten ihre Unterstützung der vom libyschen Parlament verabschiedeten Präsidentschafts- und Parlamentswahlgesetze.
Folgende Stämme bestätigten bei einem Treffen mit Agila Saleh ihre Unterstützung für die Wahlgesetze: Harabi, al-Barasa, ad-Darsa, al-Hassa, Uled Hamad, Fayed und al-Obaidat. Sie forderten auch eine rasche einheitlich Regierung für ganz Libyen, die mit der Durchführung von Wahlen und der Unterstützung der Hohen Nationalen Wahlkommission (HNEG) beauftragt werden soll.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711081011734310970
https://libyareview.com/38285/libyan-tribes-express-support-for-election-laws/

+ 09.10.: Saleh/Mansur-Ubaidat-Stamm. Bei einem Treffen des Parlamentspräsidenten Agila Saleh mit Vertretern des Mansur-Ubaidat-Stammes bekräftigt der Stamm sein Unterstützung für die Wahlgesetze.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711024143699791980

+ 09.10.: Saleh/Stämme. Agila Saleh diskutiert die Wahlgesetze auch mit Delegationen der Berberstämme aus den Nafusa-Bergen und von Zuwara.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1711089961666068874

+ 09.10.: Hohe Nationale Wahlkommission (HNEC). Die HNEC hat ihre Bereitschaft signalisiert, die Wahlgesetze in die Tat umzusetzen, als erster Schritt zur Gewährleistung einer demokratischen Bevölkerungsbeteiligung. Der Bevölkerung soll damit eine Zukunft in Wohlstand und Stabilität ermöglicht werden. Der Bürger soll mittels Wahlen unabhängig von politischen Mächten seine Entscheidung treffen.
https://libyareview.com/38300/libyas-elections-commission-prepares-to-put-electoral-laws-into-action/

+ 10.10.: Bathily. Laut dem Journalisten Mahmud al-Misrati sollen einige arabische Länder den UN-Gesandten Bathily der Korruption und Absprache mit der Dabaiba-Regierung beschuldigt haben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711433261556089170

+ 10.10.: Bayu. Der Präsidentschaftskandidat Abdelhakim Bayou erklärte, dass die Ankündigung der Hohen Wahlkommission, die vom Parlament erlassenen Wahlgesetze entgegenzunehmen, ein schwerer Schlag für den Vorsitzenden des Staatsrats und die Dabaiba-‚Regierung‘ sei. Der darauf folgende Schritt müsse die Einsetzung einer einheitlichen Regierung sein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711433604591476847

+ 10.10.: Präsidentschaftskandidaten. 15 Kandidaten für die Parlamentswahlen fordern in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Rahmen der vom Parlament erlassenen und vom 6+6-Komitee ausgearbeiteten Wahlgesetze abgehalten werden.
UNSMIL wird aufgefordert, ihre Rolle bei der Bildung einer neuen Regierung wahrzunehmen. Die Internationalen Parteien werden aufgefordert, den Wahlprozess mit praktischen Schritten voranzubringen.
Für eine Verzögerung gebe es keine Rechtfertigung.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711771401974170078

+ 11.10.: Bathily/Wahlkommission. Der UN-Sondergesandte Bathily traf sich mit dem Leiter der Hohen Wahlkommission, Imad as-Sajeh, um mit ihm die Wahlgesetze zu besprechen, die vom 6+6-Komitee vorbereitet und vom Parlament genehmigt wurden.
Die Wahlkommission sei laut Bathily bereit, diese Gesetze in einer Weise in Kraft zu setzen, wie es den Bestrebungen von Millionen Libyern gerecht wird, die ihre politischen Rechte wahrnehmen und ihre Führer wählen wollen.
Die Wahlgesetzte böten eine solide Grundlage für die Durchführung von Wahlen. Dennoch bleiben laut Bathily einige strittige Fragen ungelöst, die eine politische Lösung erforderten.
https://libyareview.com/38369/unsmil-praises-libyan-electoral-laws/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711908746748649971

+ 11.10.: Bathily/Präsidialrat. UN-Gesandter Bathily traf mit Muhammad al-Menfi, Abdullah al-Lafi und Musa al-Koni zusammen und informierte sie, dass die Wahlgesetze des 6+6-Komitees Geltung haben.  Weitere Vereinbarungen seien aber erforderlich, um zu Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zu gelangen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1712231615856783714

+ 12.10.: Saleh/USA. Parlamentspräsident Agila Saleh diskutierte mit dem UN-Gesandten Richard Norland in Anwesenheit von Anne Witkoswky (stellvertretende US-Staatssekretärin für Konflikteinsätze) die Bemühungen des Parlaments, eine verfassungsmäßige Grundlage für Wahlen zu schaffen. Saleh betonte die Notwendigkeit einer einheitlichen Regierung für das ganze Land.
Norland wiederum bekräftigte seine Unterstützung für die Vorstellungen des UN-Gesandten Bathily.
https://libyareview.com/38389/ageela-saleh-us-ambassador-discuss-latest-developments-in-libya/
Anders herum: Bathily vertritt die Vorstellungen des US-Gesandten.

+ 12.10.: UNSMIL. In einem eindringlichen Appell an die libyschen Fraktionen drängte die UNSMIL zur Beilegung der Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Staatsrat und dem Parlament bezüglich der vom Parlament verabschiedeten Wahlgesetze. https://libyareview.com/38395/un-urges-for-political-settlement-over-libyas-election-laws/
Die verabschiedeten Wahlgesetze wurden von der 6+6-Komitee ausgearbeitet, das aus Parlament und Staatsrat bestand und dessen Ergebnisse für beide Parteien bindend sein sollten. Die UNSMIL erkennt zwar die Arbeit des 6+6-Komitees an und hält die Wahlgesetze für eine gute Basis, behauptet aber, es gebe immer noch Fragen zu klären, die von allen betroffenen Parteien gemeinsam gelöst werden müssten. Damit soll ein weiteres Mal der Wahlprozess verzögert werden.

+ 13.10.: Union der libyschen Parteien. Die Union der Parteien der libyschen Nationalversammlung hat sich gegen die Beteiligung der UN-Mission an der Ausarbeitung von Wahlgesetzen ausgesprochen. Die Union lehnt die Interventionen des UN-Gesandten Abdoulaye Bathily über die Wahlgesetze, die vom 6+6-Komitee vorgelegt worden waren, ab.
Die UNO betreibe eine ihr nicht zustehende Einmischung in innerlibysche Angelegenheiten. Auch die Hohe Nationale Wahlkommission (HNEC) habe die Wahlgesetze akzeptiert und ist bereit, sie als Basis für ihre Arbeit anzunehmen.
Die Union erklärte, dass UNSMIL „die Souveränität Libyens für eine politische Lösung nicht anerkennt und seine Vermittlungsrolle überstrapaziert. Darüber hinaus könnte der Ansatz, auf den die UN-Mission beharrt, den Wahlprozess behindern, den politischen Stillstand verewigen und UNSMIL zu einem Hindernis machen.“ Die Union forderte das Parlament, den Hohen Staatsrat (HCS) und alle politischen Kräfte auf, erfolgreiche Wahlen zu gewährleisten.
https://libyareview.com/38401/libya-rejects-un-interference-in-election-laws/

+ 13.10.: al-Amin. Der Präsidentschaftskandidat Fadil al-Amin erklärte, dass die Situation in Libyen keinerlei Verzögerung bei der Verabschiedung der Wahlgesetze durch Interessengruppen oder die Vereinten Nationen dulden kann.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1712903530879574042

+ 13.10.: 6+6-Komitee. Milud al-Aswad, Mitglied des 6+6-Ausschusses des Parlaments, sagte, dass die Wahlgesetze in Kraft gesetzt seien. Die UN-Mission und die hinter ihr stehenden Länder wollten sich jedoch nicht mit einem Premierminister oder über die Art und Weise seiner Wahl abfinden, über die sie sich nicht im Voraus verständigt haben.
Die UNSMIL wolle nur Parlaments-, aber keine Präsidentschaftswahlen. Wer regiert, müsse aber das libysche Volk entscheiden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1712903697133420608

+ 14.10.: Staatsrat. Der Staatsratsvorsitzende Mohamed Takala beharrt darauf, dass der Staatsrat die neuen Wahlgesetze nicht anerkennt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713272929855701295
Der kompromissbereite vorherige Staatsratsvorsitzende al-Mischri wurde vor wenigen Wochen abgesetzt und der Dabaiba treu ergebene Takala stattdessen neuer Vorsitzender. Er wird alles daran setzen, die Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis mit Hilfe der UNSMIL im Amt zu halten.

+ 15.10.: Wahlen. Die UNSMIL unter Bathily will im Frühjahr 2024 Wahlen für die Nationalversammlung in ihren beiden Kammern abhalten, aber die Präsidentschaftswahlen so lange verschieben, bis eine endgültige Einigung zwischen den politischen Parteien erzielt ist.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713276343415148686

+ 15.10.: Wahlverschiebung. Bathily soll daran arbeiten, die Wahlen zu verschieben, da es verschiedenen internationalen Playern nicht passt, dass Khalifa Haftar und Saif al-Islam Gaddafi kandidieren. Die Bemühungen von Agila Saleh zur Abhaltung von Wahlen sollen hintertrieben werden mit der Begründung, es könne kein Konsens der politischen Parteien über die Wahlgesetze des 6+6-Komitees erzielt werden.
Bathily unterstützt eindeutig die Dabaiba-‚Regierung‘, die er im Amt halten will.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713277298223268225

+ 15.10.: Türkei/Wahlkommission. Eine Delegation der libyschen Wahlkommission ist zu Gast beim Hohen Türkischen Wahlrat in Ankara.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1713285321008287800

Unruhen in Bengasi

Der ehemalige Verteidigungsminister der ‚Einheitsregierung‘, Mahdi al-Barghathi wurde in Bengasi am 07.10. verhaftet und soll inzwischen tot sein. Er wurde unterstützt von Saleh al-Maghribi, der mit Anschlägen auf die Ölinfrastruktur im östlichen Libyen und mit  dem schrecklichen Massaker von Brak asch-Schati von 2017 in Verbindung gebracht wird, bei dem 148 Menschen, darunter viele Angehörige der LNA, bestialisch ermordet wurden. Auch al-Maghribi wurde verhaftet.
Es fanden bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Kampfzellen des Schura-Rates und LNA-Einheiten statt. Laut LNA wurden die Mitglieder der Zelle getötet oder verhaftet.
Der Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis wird eine Beteiligung an den Ereignissen in Bengasi vorgeworfen. Die UNSMIL wird beschuldigt, nicht neutral über die Ereignisse zu informieren.

Im Einzelnen:

+ 09.10.: Kommunikation. Langanhaltender Ausfall der Kommunikationsmittel (Telefon/Internet) in Libyens zweitgrößter Stadt Bengasi – bereits den vierten Tag in Folge.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711355148021162356

+ 09.10.: UNSMIL. Die UN-Sondermission bringt in einer Erklärung ihre Besorgnis über die bewaffneten Auseinandersetzungen in Bengasi und den anhaltenden Kommunikationsausfall zum Ausdruck.
Die meisten Berichte sagen, dass der ehemalige Verteidigungsminister der ‚Einheitsregierung‘, al-Barghathi, mit der Genehmigung Khalifa Haftars nach Bengasi zurückgekehrt sei, aber dass einige Teile in Hafters Armee dagegen sind und deshalb auf eigene Faust gegen Barghathi und seine Anhänger vorgegangen sind.
Alle an den Zusammenstößen Beteiligten werden an ihre Verpflichtung erinnert, die Zivilbevölkerung zu schützen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711354339065741641
https://libyaherald.com/2023/10/unsmil-concerned-by-weekend-benghazi-armed-clashes-and-communications-blackout/

+ 10.10.: Hammad. Der ‚Premierminister‘ (Regierung Parlament) Osama Hammad lehnt die Erklärung der UNSMIL zu den aktuellen Ereignissen in der Stadt Bengasi und des Kommunikationsausfalls ab.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711433156702667062

+ 10.10.: Parlament. Ein Mitglied der vom Parlament eingesetzten Regierung, Faradsch Gaim, sagte, dass die Streitkräfte in Bengasi „gegen eine terroristische Zelle vorgingen, die versucht hat, die östliche Region zu destabilisieren“. Gemeint sind dabei die Gruppierung um Mahdi Barghathi. Diese Destabilisierung habe die Moslembruderschaft, „die das libysche Volk in nichts repräsentiert“, zu verantworten. Und weiter: „Wir werden diese Destabilisierung nicht zulassen“.
Die Kommunikationsunterbrechung sei von diesen Zellen durch Sabotage verursacht worden.
https://en.alwasat.ly/news/libya/415074

+ 10.10.: Saleh al-Maghribi. Auch Saleh al-Maghribi, der als die rechte Hand von al-Barghathi gilt, wurde in Bengasi verhaftet. Maghribi soll am Brak-asch-Schati-Massaker und an früheren Anschlägen auf den Ölhalbmond beteiligt gewesen sein. Al-Maghribi ist der Cousin von Ali Younes Aqim, Emir des IS in Libyen, der 2016 bei einem US-Luftschlag in Sirte getötet wurde.
Es soll Beweise geben, dass der Dabaiba-Clan und mit ihm verbündete Gharyani-Anhänger al-Maghribi und seine Zellen unterstützen, um die östliche Region von innen anzugreifen, sie in Stammeskonflikte zu verwickeln und zu schwächen.
https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1711479532895482126

+ 11.10.: Haftar/Großbritannien. Der ehemalige britische Minister für die Streitkräfte, James Heappey traf in Bengasi mit dem Oberkommandierende der Libyschen Nationalarmee (LNA), Khalifa Haftar, zusammen. Anwesend waren auch die Geschäftsträgerin der britischen Botschaft mit Delegation. Die Gespräche konzentrierten sich auf den Ausbau der libysch-britischen Zusammenarbeit im Bereich der Terrorismusbekämpfung sowie die Abhaltung von Wahlen in Libyen. Darüber hinaus wurde eine Vereinbarung über einen gemeinsamen Ausschuss getroffen, der die Aspekte der technischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern koordinieren soll.
Heappey forderte Haftar auf, die Kommunikation in Bengasi wieder herzustellen und die Zivilbevölkerung zu schützen.
https://libyareview.com/38336/haftar-discusses-anti-terrorism-cooperation-with-uk-defense-minister/

+ 11.10.: USA. Eine US-amerikanische Delegation traf sich mit libyschen Politikern, um die US-Strategie „zur Konfliktverhütung und Förderung der Stabilität in Libyen“ zu erörtern. Mit dabei war Ann Witkowsky, stellvertretende US-Außenministerin für Konflikt- und Stabilisierungsoperationen, und US-Botschafter Richard Norland.
Angeblich ging es um den Wiederaufbau von Derna und Murzuk.
https://libyareview.com/38353/libya-us-discuss-derna-reconstruction/

+ 11.10.: Slamani-Gruppe. Die Innere Sicherheit von Bengasi gibt bekannt, Mitglieder der Mahdi-al-Barghathi-Gruppe, genannt Salmani-Zelle, getötet und den Rest verhaftet zu haben. Dabaiba nahestehenden Medien würden über die Vorgänge in Bengasi Lügen erzählen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1712233333218849092

+ 13.10.: Kommunikation. In Bengasi funktioniert nach acht Tagen Ausfall wieder das Internet. Vor drei Tagen wurde bereits die Telefondienste wieder in Betrieb genommen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/415558

+ 13.10.: Opfer. Die Scharmützel in Bengasi forderten sechs Todesopfer und acht Verletzte unter den Kräften der LNA. Neun Militante sollen getötet und acht verwundet worden sein.
Unklar ist, wie es dem verhafteten Barghathi geht. Es heißt, er sei infolge von Verletzungen bei seiner Festnahme gestorben. Andere Quellen behaupten, Barghathi sei nach seiner Verhaftung in Gefangenschaft getötet worden.
Die Ehefrau von Barthathi gab an, ihr Mann habe sich ergeben und sei dabei in einem guten Gesundheitszustand gewesen.
https://libyareview.com/38421/libyan-minister-benghazi-clashes-leave-multiple-casualties/
https://en.alwasat.ly/news/libya/415568
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1712920673062908045

+ 15.10.: al-Hawaidsch. Der Außenminister der Hamada-‚Regierung‘ (Parlament), Abdulhadi al-Hawaidsch, stellt fest, dass die UNSMIL keine ehrliche Vermittlerrolle einnimmt, sondern parteilich geworden ist. Sie könne so nur schwerlich zur Lösung der Krise in Libyen beitragen.
Überraschend sei die Stellungnahme der UN-Mission zu den Zusammenstößen und den zivilen Opfern in Bengasi.
Die UNSMIL sei von der ‚internationalen Gemeinschaft‘ beauftragt worden, als Vermittler zwischen den libyschen Parteien zu fungieren und zum Vertrauensaufbau zwischen ihnen beizutragen, und nicht dazu, jegliche „libysch-libysche“ Koordinierung und Annäherung zu hintertreiben.
Die UN-Mission wird aufgefordert, ihren Pflichten nachzukommen und die Richtigkeit der Informationen aus Bengasi zu überprüfen, insbesondere da sie ein Büro in Bengasi hat.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713274848565219484

+ 15.10.: Innere Sicherheit. Die Behörden der Inneren Sicherheit in Bengasi geben bekannt, dass nachgewiesen wurde, dass die Dabaiba-‚Regierung‘ mithalf, die Bevölkerung von Bengasi aufzustacheln. Im Besitz der Barghathi-Gruppe seien große Mengen an Munition sowie leichten und mittelschweren Waffen gefunden worden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713275841180835842

Weitere Nachrichten aus Libyen

+ 15.10.: Derna/Flutkatastrophe. Es werden immer noch Leichen geborgen, die bei der Flutkatastrophe im Osten Libyens ums Leben kamen. Die Universität von Derna hat eine Liste mit den Namen von 127 Studenten veröffentlicht, die bei den Überschwemmungen starben. Die über 43.000 Obdachlosen sind immer noch ohne Unterkunft und die Lebensbedingungen sehr schwierig, der überwiegende Teil der Wohnungslosen ist in die ostlibyschen Städte al-Bayda, Tobruk und Bengasi geflohen. Die meisten Rettungsaktionen wurden eingestellt, Hilfsgüter treffen aus einigen Staaten weiterhin ein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713273890565185731
https://twitter.com/SaifFuture/status/1713275843210781140

+ 09.10.: Attentat. Generalmajor Ahmed as-Sifaw Godschil vom Luftwaffenstab der Westregion wurde mit zwei seiner Helfer erschossen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711081280949891127

+ 10.10.: Sirte/Wagner/LNA/. Eine private Quelle bestätigte, dass es in Sirte zu bewaffneten Aufmärschen und ungewöhnlichen Truppenbewegungen kommt. Die am Stützpunkt Gardabiya stationierten Wagner-Truppen werden durch Streitkräfte ersetzt, die dem russischen Verteidigungsministerium angeschlossene sind bzw. das Kommando von Wagner auf die russische Regierung übertragen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711772734265421941

+ 10.10.: Libysche Besatzung. Die italienische Website ItalMilRadar meldete die Landung zweier britischer und italienischer Flugzeuge bei Tripolis und eines dritten amerikanischen Flugzeugs in geheimer Mission.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711802286320619813

+ 12.10.: Palästina. In Tripolis finden Solidaritätskundgebungen für das palästinensische Volk statt.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1712121044431929572

+ 13.10.: Palästina. Tausende Libyer versammelten sich am Hauptplatz von Tripolis, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zum Ausdruck zu bringen.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1712874904884805739/photo/1

+ 13.10.: Palästina. In Misrata fand eine Großdemonstration zur Unterstützung von Gaza statt. Dabei wurden auch Plakate mitgeführt, die den Sturz von Abdel Hammid, Ibrahim ad-Dabaiba, Nadschla Mangusch und Walid al-Lafi forderten.
Die ins Ausland geflohene Mangusch hatte sich in ihrer Funktion als Außenministerin mit ihrem israelischen Amtskollegen getroffen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1712901877484949776

+ 13.10.: Palästina. Auch in Tobruk finden Solidaritätsdemonstrationen statt.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1712955802460238302/photo/1

+ 09.10.: Spionagesoftware. „Spionageprodukte für den Bürgerkrieg. Trotz Waffenembargo wollte die Intellexa-Allianz den libyschen General Haftar beliefern. […] Unter anderem enthält die Offerte das Angebot von hundert Trojanern der Marke Predator. […] Die französischen Ermittler sind Nexa bereits auf der Spur (vgl. «Heisser Draht ins Élysée»). Am 15. Juni 2021 durchsuchen Sicherheitskräfte die Geschäftsräumlichkeiten von Nexa und die Häuser ihrer Topmanager. In einer Befragung durch Polizeibeamte sagt Salies, dass die Produkte noch nicht verschifft worden seien und in einem Hangar zwischengelagert würden. Auch gegenüber dem EIC betonen die Nexa-Verantwortlichen Stéphane Salies und Olivier Bohbot, dass kein Equipment nach Libyen gegangen sei. Zu den Aktivitäten im Land nehmen sie sonst keine Stellung.“
https://www.woz.ch/2340/der-fall-libyen/spionage-produkte-fuer-den-buergerkrieg/!HJ6SHWH2X08V

+ 10.10.: Protest. Fakultätsmitglieder der Universität in Tripolis demonstrieren für ihr Recht auf akademischen Bildungsurlaub.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1711481725220495701

+ 10.10.: Betrug. Die Generalstaatsanwaltschaft ordnete die Verhaftung von Angestellten der Bank Tadamon an wegen des Verdachts auf Unterschlagung von Staatsgeldern.
 https://twitter.com/SaifFuture/status/1711741631865540871

+ 11.10.: Veruntreuung. Die Generalstaatsanwaltschaft ordnete die Inhaftierung von zwei Personen an, die Mittel des Food and Drug Control Center (FDCC) veruntreut haben sollen.
https://libyareview.com/38330/libyan-officials-detained-over-misappropriation-of-funds/

+ 12.10.: Veruntreuung. Die Generalstaatsanwaltschaft ordnete für zwei ehemalige Generaldirektoren und den Leiter der Akkreditivabteilung der Sahara Bank Untersuchungshaft an.
https://libyaherald.com/2023/10/pretrial-detention-of-former-sahara-bank-officials-in-ld-70-million-hard-currency-fraud/

+ 12.10.: Schmuggel. Am Mitiga-Flughafen von Tripolis wurde der Versuch, drei Millionen Euro in bar und 25 Kilogramm Gold mit dem Flugzeug nach Kairo zu schmuggeln, vereitelt. Der Chef der Bordcrew von Afriqiyah Airlines wurde verhaftet.
https://libyareview.com/38378/libyan-security-forces-foil-major-gold-smuggling-attempt/

+ 14.10.: Waffenschmuggel. Der Zoll von al-Khums hat eine große Menge an Gewehren, die in der Türkei produziert worden waren, entdeckt. Libyen überzieht ein dichtes Netzwerk von Waffenhändlern.
https://libyareview.com/38430/libyan-authorities-foil-turkish-arms-smuggling-attempt/

+ 12.10: Bandenkriminalität. Die Generalstaatsanwaltschaft hat wegen Bildung einer kriminellen Bande ein Strafverfahren eingeleitet. Darin verwickelt sind das staatliche Lebensmittel- und Drogenkontrollzentrum und Banken.

+ 11.10.: Wetter. Im Gebiet von Bani Walid kam es zu schweren Regenfällen. Die Autofahrer wurden aufgefordert, Vorsicht walten zu lassen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/415321

+ 12.10.: Erdbeben. Am Nachmittag spürten die Menschen in Tripolis deutlich, wie die Erde bebte. Mehrere Häuser in der Gegend von Ain Zara wurden beschädigt.
Es soll sich um ein Seebeben zwischen Tripolis und Malta der Stärke 5,7 auf der Richterskala handeln.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1712466023637713340
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1712506319863796168
https://twitter.com/YousiAly/status/1712469255617470888