Das Sturmtief Daniel und der Dammbrüche von Derna mit ihren schrecklichen Folgen sind das alles beherrschende Thema / Internationale Hilfe im großen Stil hat eingesetzt / Die Zahl der Todesopfer könnte 20.000 übersteigen / Viele Vermisste und Obdachlose

Unwetterkatastrophe – Sturmtief Daniel – Dammbruch von Derna

+ 11.09.: Libyen im Schock. Sturmkatastrophe an der libyschen Mittelmeerküste. Erschreckende Bilder aus dem östlichen Libyen. Dort hat das Sturmtief Daniel viele Todesopfer gefordert, Infrastruktur und Städte zerstört. Libyen braucht dringend internationale Hilfe. Wo bleiben die Hilfsangebote der ‚internationalen Gemeinschaft‘?
https://gela-news.de/libyen-im-schock-sturmkatastrophe-an-der-mittelmeerkueste

+ 14.09.: Der Dammbruch von Derna – eine Katastrophe mit Ansage. Nach dem Zusammenbruch der Staatlichkeit ist Libyen Katastrophen schutzlos ausgeliefert. Trotz eines Gutachtens von 2022, das die Katastrophe ankündigte, und ausgewiesener Gelder für Sanierungen wurden keine Wartungsarbeiten durchgeführt: ein Totalversagen der zuständigen Behörden und Politiker.
https://gela-news.de/der-dammbruch-von-derna-eine-katastrophe-mit-ansage

Ticker Überschwemmungskatastrophe

+ 10.09.: Misrata. Erste Bilder von Überschwemmungen durch das Sturmtief Daniel in Misrata (westliches Libyen).
https://twitter.com/SaifFuture/status/1700648628224749729

+ 10.09.: Tripolis. Auch die Hauptstadt Tripolis ist überflutet.
https://libyareview.com/37565/heavy-rains-flood-libyan-capital/

+ 10.09.: Bengasi. Der Sturm trifft auf die zweitgrößte Stadt Libyens, Bengasi im Osten, und flutet es.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1700834823114297363

+ 10.09.: Ölhäfen. Aufgrund des zu erwartenden Hurricans Daniel im Osten des Landes schließt Libyen die vier größten Ölhäfen Ras Lanuf, az-Zueitina, al-Brega und as-Sidra.
https://libyareview.com/37582/libya-suspends-4-major-oil-ports/

+ 11.09.: Sturmtief Daniel. Der ganze Osten Libyens leidet unter Sturmtief Daniel. Mehrere Städte wurden überschwemmt, einige wurden zu Katastrophengebieten erklärt. Wichtige Infrastrukturen wie Straßen, Stromnetze und Kommunikationsnetze sind stark beschädigt. Erste Berichte deuten auf einen erheblichen Sachschaden hin, wobei die Zahl der Todesopfer in die Hunderte geht.
https://twitter.com/LibyaDesk/status/1701238327389692065

+ 11.09.: Derna. Der libysche Premierminister Osama Hammad in einem Anruf aus der betroffenen Stadt Derna: Die Zahl der Todesopfer in der Stadt übersteigt bisher schon 2.000, und ganze Stadtteile sind mit Tausenden ihrer Bewohner im Meer verschwunden.
Trotz des Ausmaßes der Verwüstung bleibt die Berichterstattung in den internationalen Medien spärlich. Die Hilfe der Weltgemeinschaft ist dringend erforderlich.
https://twitter.com/MstrMax11/status/1701267622686306794

+ 11.09.: Staatstrauer. Libyen verhängt eine dreitägige Staatstrauer.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701292209847382088

+ 11.09.: Derna. Das Ausmaß der Zerstörungen nach den Dammbrüchen im Wadi Derna wird offensichtlich.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701293277209583631

+ 11.09.: Katar. Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad ath-Thani sprach dem Vorsitzenden des Präsidialrats, Mohamed Menfi, sein Beileid für die Opfer aus.
https://en.alwasat.ly/news/libya/411746

+ 11.09.: Algerien. Algerien bietet Hilfe an.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1701274137660944436

+ 11.09. Tunesien. Tunesien kondoliert und bietet Hilfe an.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1701273689797632327

+ 11,09.: Massenbegräbnisse. In Derna werden immer mehr Leichen, die ins Meer gerissen wurden, wieder an der Küste angeschwemmt. Es finden Massenbegräbnisse statt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701340645728698799

+ 11.09.: Präsidialrat. Der Präsidialratsvorsitzende al-Menfi erklärt die von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete zu Katastrophengebieten und bittet befreundete Staaten und internationale Organisationen um Hilfe.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701340862255333587

+ 11.09.: Derna. Die katastrophalen Zustände in der Stadt werden offensichtlich. Erstmals wird mit mehr als 10.000 Toten gerechnet.
https://twitter.com/MstrMax11/status/1701350341617373443

+ 12.09.: Türkei. Die Türkei kündigt die Entsendung eines Such-, Rettungs- und medizinischen Einsatzteams in den Osten Libyens an.
https://en.alwasat.ly/news/libya/411777

+ 12.09.: Algerien. Algerien erklärt sein Beileid und seine tiefe Betroffenheit.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1701544422427521267

+ 12.09.: Ägypten. Auch Ägypten ruft eine dreitägige Staatstrauer aus.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701624050437525934

+ 12.09.: Vermisste. Tausende werden immer noch vermisst. Die Zahl der Todesopfer könnte 10.000 übersteigen. Es wird immer noch mehr Hilfe benötigt, denn es fehlt im ganzen Land an funktionierender Infrastruktur.
https://twitter.com/LibyaDesk/status/1701634575028420618

+ 13.09.: Studie 2022. Eine libysche Studie für 2022 prognostizierte Derna eine Katastrophe und forderte den Schutz der Bevölkerung und die Instandhaltung der Staudämme.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1702022235098067258

+ 13.09.: Gaddafi. Die Familie Gaddafi spricht dem libyschen Volk sein Beileid für die Opfer der Überschwemmungskatastrophe und Sturzfluten aus.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702006158490222895

+ 13.09.: Kondolenz. Beileidsbekundungen treffen aus der ganzen Welt ein, u.a. von UN-Chef Guterrez, dem UN-Sondergesandten Bathily, vom Palästinenserpräsidenten Machmud Abbas, vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping,
https://libyareview.com/37668/guterres-offers-condolences-to-libyan-storm-victims/
https://libyareview.com/37665/palestinian-president-expresses-condolences-over-libyan-storm-victims/
https://twitter.com/LibyaReview/status/1701659904426070407

+ 13.09.: Hilfsteams. Zwölf Länder haben Hilfsteams nach Libyen entsandt: Spanien, Frankreich, Italien, Malta, Türkei, Katar, VAE, Kuweit, Ägypten, Tunesien, Algerien.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1702022235098067258

+ 13.09.: UNO. Die UN stellen zehn Millionen USD aus dem UN-Notfallfonds bereit.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1701979190898114975

+ 13.06.: USA/Nato. Für den Umfang der Katastrophe ist der Nato-Krieg des Jahres 2011 verantwortlich.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702074033406177362

+ 13.06.: Dörfer. Am Wadi in den Grünen Bergen gelegene Dörfer sind von der Wasserflut weggeschwemmt worden, so wie das Dorf al-Wardiya an der Straße, die die Städte al-Baida und Bengasi verbindet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702074033406177362

+ 13.09.: Qadhadhfa-Stamm. Kondolenzschreiben: Der Sozialrat des Qadhadhfa-Stammes bringt seine große Trauer über die enormen Verluste an Leben und Eigentum infolge der Überschwemmungen, die die Gebiete der Grünen Berge heimgesucht haben, zum Ausdruck. „Die Bevölkerung in der Stadt Derna hat am meisten unter dieser Katastrophe gelitten. Wir sprechen den Familien der Opfer unser tief empfundenes Beileid aus. […] Wir erklären auch unsere volle Solidarität mit den betroffenen Familien und sagen ihnen, dass die Häuser des Qadhadhfa-Stammes bereit sind, sie als Brüder aufzunehmen.“
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702382671492452735

+ 14.09.: Unterricht. Alle Schulen in Libyen bleiben die nächsten beiden Wochen geschlossen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702081884446945592

+ 14.09.: Derna/Evakuierung. Das Internationale Rote Kreuz (IRK) erwägt in Zusammenarbeit mit dem Notfallkomitee, alle Bewohner der Stadt Derna zu evakuieren. Die verwesenden Leichen stellten eine große Gefahr für den Ausbruch von Krankheiten dar.
Viele Einwohner verlassen auf eigene Initiative die Stadt
.
Es wird davon ausgegangen, dass mindestens 11.300 Menschen ihr Leben verloren. Weitere 10.000 Menschen sind immer noch als vermisst gemeldet. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer auf 20.000 ansteigen könnte.
Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung und der chaotischen politischen Lage in der Region ist es äußerst schwierig, die steigende Zahl der Todesopfer genau zu beziffern, da immer noch Leichen an der Küste angeschwemmt werden und Bestattungen in Massengräbern stattfinden.
https://libyareview.com/37712/derna-faces-evacuation-amid-concerns-over-decomposing-bodies/

+ 14.09.: Dabaiba. Die Regierung in Tripolis weist Kevalay Travel und Tourism an, ein 700-Betten-Schiff nach Derna zur Aufnahme von Obdachlosen zu entsenden.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412026

+ 14.09.: Malta. Eine Fregatte mit Hilfsgütern aus Malta erreicht den Osten Libyens.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702107011456848291

+ 14.09.: EU. Verschiedene europäische Regierungen stellen Millionenbeträge für die Katastrophenhilfe in Libyen zur Verfügung. Darunter Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland.
https://libyareview.com/37687/spain-pledges-e1-million-in-aid-for-libya-following-devastating-floods/

+ 14.09.: Papst. Papst Franziskus hat sein Beileid ausgesprochen und alle Menschen zum Gebet und zur konkreten Hilfe für Libyen aufgerufen.
https://libyareview.com/37693/pope-francis-urges-support-for-libya-after-deadly-storm/

+ 14.09.: UNO. Der Mangel an Organisation und das Chaos seit 2011 haben die Derna-Katastrophe verschärft. Die UN-Organisation für Meteorologie gab bekannt, dass „die meisten Opfer hätten vermieden werden können“.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702305230870675960

+ 14.09.: Bengasi. In Bengasi werden in Schulgebäuden Obdachlose einquartiert.
https://libyareview.com/37696/benghazi-schools-to-shelter-displaced-families/

+ 14.09.: Algerien. Rettungsteams beginnen mit der Suche nach Verschütteten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702317864425005130

+ 14.09.: Misrata. Aus Misrata treffen Mobilhomes für die obdachlos Gewordenen ein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702337805924651039

+ 14.09.: Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft untersucht die Gründe, warum die Derna-Staudämme trotz der Bereitstellung der erforderlichen Mittel nicht instand gehalten wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702338381198278912

+ 14.09.: Tripolis. Hilfskonvois aus Tripolis treffen in al-Baida ein.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1702362475797037369

+ 14.09.: Parlament. Das Parlament hat in seinem Haushalt 10 Mrd. Dinar vorgesehen, um die Auswirkungen der Überschwemmungen in den vom Sturm Daniel betroffenen Gebieten zu bekämpfen.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1702360427278061733

+ 14.09.: Ägypten. Nachdem Ägypten eine Luftbrücke errichtete, ist jetzt das Schiffslazarett Gamal Abdel Nasser mit einer Fläch evon mehr als 750 qm auf dem Weg nach Libyen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702442431516381371

+ 14.09.: Deutschland. Mit zwei Militärflugzeuge schickt Deutschland 30 Tonnen Such- und Rettungsausrüstung zum Benina-Flughafen von Bengasi.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702362575143317986

+ 15.09.: Gerettete. Es konnten in Derna von den Suchteams noch 530 Menschen gerettet werden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702686314506727512

+ 15.09.: Ivan. Der Rettungshund Ivan hat 27 Menschen aufgespürt, so dass sie gerettet werden konnten. Er ist jetzt komplett erschöpft.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1702684720088154191

+ 15.09.: Bergung. Teams der General Authority for Search and Identification of Missing Persons beginnen mit der Entnahme von DNA-Proben von nicht identifizierten Leichen, damit diese beerdigt werden können.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702683007260274769

+ 15.09.: Russland. Ein russisches Hilfsflugzeug ist auf dem Benina Flughafen von Bengasi mit technischer und medizinischer Ausrüstung sowie Rettungsteams gelandet. Dies ist der Anfang der eingerichtet Luftbrücke.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat zuvor dem Vorsitzenden des libyschen Präsidialrats, Mohamed Menfi, sein Beileid für die Opfer des Wirbelsturms ausgesprochen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412151

+ 15.09.: Staudammwartung. Dabaiba gibt bekannt, dass keine Wartungsverträge für die Staudämme abgeschlossen wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702641273360757050

+ 15.09.: Grüne Berge. Die Zahl der beschädigten Häuser in den Gebieten der Grünen Berge wird auf 5.000 geschätzt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702683788529025529

+ 15.09.: Marokko. Ein marokkanisches Expertenteam hilft, das Wasser aus dem Wadi-Dschaza-Staudamm abzulassen, um eine weitere Katastrophe zu verhindern.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702687457819382011

+ 15.09.: UN. Laut der UN-Hilfsorganisation benötigt Libyen noch Ausrüstung, um die im Schlamm und in beschädigten Gebäuden eingeschlossenen Menschen zu finden, ebenso wie eine medizinische Grundversorgung, um einen Choleraausbruch unter den Überlebenden zu verhindern.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1702689990340121050

+ 15.09.: Derna. „Die libyschen Behörden haben die von der Flutkatastrophe verwüstete Stadt Darna für Zivilisten abgeriegelt. Damit sollte Suchmannschaften ermöglicht werden, in den zerstörten Gebäuden nach mehr als 10.000 Menschen zu suchen, die immer noch vermisst werden.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/libyen-lage-flut-100.html

+ 15.09.: UNSMIL. LibyaDesk beschreibt die Reaktion der UN-Sondermission für Libyen bei dieser Tragödie als träge und unangemessen. Niemand besuchte Derna oder auch nur das östliche Libyen. Sie schaffte es auch nicht, ein gemeinsames Operationszentrum einzurichten, um die Kommunikation zwischen libyschen Behörden und dem Ausland zu koordinieren. Dies ist besonders enttäuschend, weil die UN die Expertise, die Erfahrung und die Institutionen hätte, effektiv Hilfsmaßnahmen zu organisieren.
LibyaDesk, 15.09.2023

+ 15.09.: Staudämme: Im Jahr 1999 traten Mängel bei den beiden Dämme auf und im Jahr 2003 wurde das Schweizer Unternehmen Stucki damit beauftragt, die beiden Staudämme unter strukturellen, hydrologischen und hydraulischen Gesichtspunkten zu untersuchen. Im Jahr 2008 wurde das türkische Unternehmen Arcel mit der Umsetzung des Instandhaltungs- und Sanierungsprojekts beauftragt. Dem türkischen Unternehmen Arcel, das für die Instandhaltung der Derna-Staudämme verantwortlich war, wurden 2011 seine Maschinen und Geräte gestohlen. 2011 musste Arcel Libyen verlassen. Im Jahr 2012 lud die General Water Authority das Unternehmen ein, die Arbeit an dem Projekt wieder aufzunehmen, und es wurden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Rückkehr des Unternehmens an den Standort zu erleichtern. Der Vertrag wurde bis Ende September 2014 verlängert und sämtliche Verzugszinsen des Unternehmens beglichen, doch die Sicherheitslage verschlechterte sich erneut und verhinderte die Wiederaufnahme der Arbeiten.
Das Sanierungsarbeiten des Derna-Staudamms umfassten die Injektion des Dammkerns, die Auskleidung des Stausees mit Asphaltbeton und die Errichtung eines zusätzlichen Überlaufs über der Dammkrone. Das Sanierungsprojekt des Abu-Mansour-Staudamms umfasste die Injektion des Kerns des Staudamms, die Reparatur seiner Krone und den Einbau eines zusätzlichen trichterförmigen Überlaufs auf der linken Seite.
Das Sanierungsprojekt umfasste die Errichtung eines neuen Damms, um Schlamm zurückzuhalten und die Mengen zu reduzieren, die sich im Derna-Staudamm ablagern würden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702777565063057580

+ 15.09.: Jugendliche/Hilfe. Jugendliche aus ganz Libyen stehen solidarisch den Menschen im östlichen Libyen bei. Alle hoffen, dies möge das Ende des Krieges sein und eine neue Ära des Friedens möge beginnen.
Video:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702784883813142833

+ 15.09.: Strom. Im Gebiet von al-Mardsch konnte die Stromversorgung wieder hergestellt werden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702803644129718740

+ 15.09.: Generalstaatsanwaltschaft. Der Generalstaatsanwalt as-Sour in einer Pressekonferenz: „Jeder Beamte, der seinen Pflichten nicht nachgekommen ist und durch die Überschwemmungen den Verlust Tausender Menschenleben verursacht hat, wird zur Rechenschaft gezogen.“ Etwa 800 Gebäude in der Stadt Derna wurden durch die Überschwemmungen beschädigt. 26 Staatsanwälte wurden in die betroffenen Gebiete entsandt, um die Überschwemmungsschäden zu untersuchen.
Laut der Staatsanwalt waren in dem 1978 errichteten Damm Risse festgestellt worden. Die Verantwortlichen aller aufeinanderfolgenden Regierungen werden zur Rechenschaft gezogen. Es wird ermittelt, wohin die Gelder für die Instandhaltung der beiden Staudämme flossen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702806812632789439

+ 16.09.: Irak. Ein Flugzeug mit Hilfsgütern aus dem Irak landet am Benina-Flughafen von Bengasi.
https://twitter.com/alsaaa24/status/1702968442205114664

+ 16.09.: Rettungsteams. Rettungsteams aus Ägypten, den Emiraten, Algerien, Tunesien, Jordanien, Palästina, Italien, der Türkei, Spanien und der Türkei treffen sich heute in Derna, um die Bemühungen zur Suche nach Überlebenden und zur Bergung von Leichen zu koordinieren.
https://twitter.com/alsaaa24/status/1702989320586498382

+ 16.09.: Türkei. Zwei Schiffe aus der Türkei erreichen den zum Hafen von Tobruk mit militärischen und zivilen medizinischem Personal, einem Feldlazarett und Krankenwagen für Derna.
https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1702990927500066884

16.09.: Italien. Das Schiff San Marco der italienichen Marine brachte 100 Zelte für 1000 Pesonen, 5000 Decken, 30 Paletten medizinisches Material, 8 Wasserpumpen, 2 Hubschrauber sowie Erdbewegungs- und Rettungsfahrzeuge für Derna. Bereits vorher war ein mobiles Hospital in Derna eingetroffen.
https://twitter.com/ItalyinLibya/status/1702989178605064616

+ 16.09.: Russland. Ein drittes russisches Flugzeug mit Hilfsgütern und einem mobilen Krankenhaus erreicht Libyen. Es umfasst Operations- und Intensivstationen in Begleitung von über 35 russischen Spezialisten für die medizinische Versorgung.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702998146639348044

+ 16.09.: VAE. Der Emiratische Rote Halbmond (ERC) hat seine Hilfsbemühungen verstärkt, um die am stärksten betroffenen Gebieten humanitäre Hilfe in Form von Nahrungsmitteln, medizinischen Hilfsgütern und Materialien für Unterkünfte zu leisten.
https://libyareview.com/37733/uae-sends-aid-to-libya/

+ 16.09.: Iran. Auch der Iran schickt ein Flugzeug nach Libyen, das mit Hilfsgütern am Flughafen von Bengasi landet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703013984968888625

+ 16.09. Derna/Situation. In Derna herrscht dank Hilfe von außen kein Mangel an Trinkwasser. Die Verteilung von Trinkwasser muss aufrechterhalten und fortgesetzt werden. Inzwischen ist die Stadt auch wieder einigermaßen gut erreichbar. Bäckereien und Geschäfte in Derna öffnen wieder. Man beginnt, sich zu organisieren. Auch das Allgemeine Krankenhaus hat angekündigt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Es besteht ein erheblicher Mangel an medizinischer Ausrüstung für chirurgische Eingriffe sowie an Medikamenten.
https://twitter.com/ahmedalshrkse2/status/1702980826986668387

+ 16.09.: Rumänien. Auch Rumänien hat ein Flugzeug mit Hilfsgütern nach Libyen entsandt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703045411303280863

+ 16.09.: Pakistan. Pakistan führt das Kontingent der Islamischen Notfallmilitärallianz an.
https://twitter.com/rpakistan92/status/1703058897450254731

+ 16.09.: Russland/Staatsrat. Der Leiter des Hohen Staatsrats, Muhammad Takala, bat Russland bei einem Treffen am 12.09. mit dem russischen Botschafter Aydar Aganin um Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der verheerenden Überschwemmungen.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1703097541078700433

+ 16.09.: Kuweit. Eine medizinische Hilfslieferung aus Kuweit ist am Zentrum für Notfallmedizin in Benghazi eingetroffen.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1703101051618951247

+ 16.09.: Obdachlose. Laut der UN-Migrationsagentur wurden mehr als 38.640 Menschen aufgrund der Überflutungen obdachlos.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412296

+ 16.09.: Drohnenaufnahmen. Drohnenflug über die zerstörten Gebiete.
Video:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703171803256893787

+ 16.09.: Deutschland. Aus Deutschland werden Generatoren, Wasserfilter, Zelte, Betten, Matratzen, Schlafsäcke und Decken geliefert.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703166137289044418

+ 16.09. VAE. Aus den Emiraten kommen weitere Flugzeuge mit Hilfslieferungen an.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703164898337771957

+ 16.09.: UNICEF. Auch UNICEF schickt Hilfslieferungen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703163786088063102

+ 16.09. Ausnahmezustand. Das Nationale Zentrum für Krankheiten hat für die Städte im Osten Libyens für ein Jahr den Ausnahmezustand ausgerufen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703181168005288359

+ 16.09.: Hamster. Auch Hamster wurden eingesetzt, um Verschüttete unter den Trümmern zu finden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703173593679462481

+ 16.09.: Präsidialrat. Der Präsidialratsvorsitzende al-Menfi leitete die Krisensitzung der Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis. Menfi betonte, er allein habe die Entscheidung getroffen, Hilfe aus dem Ausland anzufordern. Die institutionelle Spaltung behindere die Rettungsbemühungen und deren Wirksamkeit.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703152394844938272

+ 16.09. Aufruf. Libyer aus allen Städten kamen nach Derna, um Hilfe zu leisten. Sie sind Libyer und verstehen sich ohne Probleme: „Wir müssen uns vereinen und wieder zusammenstehen. Wir bauen unser Land auf. Wir überwinden die mageren Kriegsjahre. Wir fangen wieder an, von Derna aus, und gehen in alle Teile Libyens“.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1702438918027628600

Weitere Nachrichten aus Libyen

+ 10.09.: Israel. Laut der französische Zeitung Jeune Afrique hat das Bekanntwerden des Treffens zwischen Nadschla Mangusch und Eli Cohen in Rom die Möglichkeiten für eine israelisch-libysche Einigung auf Eis gelegt.
Das Treffen sei schon vor langer Zeit in Tripolis vorbereitet worden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701234342666600619

+ 10.09.: Russland/Wagner. Die amerikanische Al-Monitor-Website schreibt, dass Russland seine militärische Präsenz Libyen nach dem Wagner-Aufstand und der Ermordung von Prigoschin aufrechterhalten wird.
Nachdem prominente Wagner-Leute Ostlibyen in diesem Jahr bereits dreimal besuchten zeugt auch der Besuch des stellvertretenden russischen Verteidigungsministers am 22. August für die Bereitschaft Moskaus, den Umfang seiner offiziellen Beteiligung in Libyen zu erhöhen. Das russische Verteidigungsministerium wird die Geschäfte Wagners mit der libyschen Armee überwachen. Dazu gehört auch die Leitung aktueller Ausbildungsmissionen in Libyen sowie der Betrieb und die Wartung moderner russischer Waffensysteme.
Laut
Al-Monitor hätten Wagner-Leute Libyen für einige ihrer illegalen Operationen genutzt, darunter Drogenhandel, Treibstoffschmuggel und Menschenhandel.
Russland stellt angesichts der türkischen Militärpräsenz im westlichen Libyens ein wichtiges Gegengewicht dar. Die US-Regierung ist nicht in der Lage, der Libyschen Nationalarmee (LNA) zuzusichern, dass die Türkei sich zurückziehen wird, wenn Russland Libyen verlässt.
https://www.al-monitor.com/originals/2023/09/russia-maintains-libya-role-after-wagners-mutiny-prigozhins-death

+ 10.09.: Dabaiba/Katar. Der Empfang für Dabaiba in Katar fällt recht kühl aus. Die libysche Delegation wird vom katarischen Sportminister begrüßt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1700868690063905150

+ 11.09. Dubai/Israel/Haftar. Es wird über ein Treffen in Dubai von Saddam Haftar und hochrangigen israelischen Beamten berichtet. Es wurde über Möglichkeiten zur Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern gesprochen. Weitere Details sind nicht bekannt.
Beide Söhne von Khalifa Haftar, Saddam und as-Siddiq, unterhalten seit Jahren direkte Beziehungen zu offiziellen israelischen Stellen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701232702932815965

+ 11.09.: Staatsrats/Wahlgesetze. Der neue Vorsitzende des Staatsrats, Takala, bestätigt bei einem Treffen mit mehreren Mitgliedern des 6+6-Komitees, dass er sich nicht für die Erstellung der Wahlgesetze verantwortlich fühlt.
Der Staatsrat habe in dieser Angelegenheit seine Arbeit beendet und sei somit von dieser Aufgabe
entbunden. Die überarbeiteten Wahlgesetze an die Wahlkommission zu übergeben, verbleibe in der Verantwortung des Parlamentspräsidiums.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701235773037564041

+ 11.09.: Haftar-Familie/Kandidatur. As-Siddiq Haftar, der älteste Sohn des libyschen Oberbefehlshabers der LNA, Khalifa Haftar, erklärte, er sei offen für eine Präsidentschaftskandidatur. Allerdings könnten Wahlen erst dann stattfinden, wenn das Land eine einheitliche Regierung habe. Der Haftar-Clan versucht seit einiger Zeit, Elseddik Haftar als Politiker aufzubauen.
Khalifa Haftar selbst könnte dann trotz seines fortgeschrittenen Alters und seines labilen Gesundheitszustands LNA-Oberbefehlshaber bleiben, während sein Sohn die politische Machtschiene fährt.
https://en.alwasat.ly/news/libya/411730

+ 11.09.: Flugzeugabschuss Ustica/Gaddafi/Italien/Frankreich: Vermutlich wurde eine Passagiermaschine der italienischen Linie Itavia 27. am Juni 1980 von einer französischen Rakete mit Hilfestellung der USA abgeschossen. Es kamen alle 81 Menschen an Bord bei diesem italienischen Inlandsflug ums Leben. Es sollte sich um eine Verwechslung handeln, denn es wurde vermutet es handle sich um ein anderes Flugzeug, an dem Muammar al-Gaddafi an Bord war.
Der ehemalige italienische Ministerpräsident, Giuliano Amato, hat diese schon mehrfach geäußerte und relativ gut belegte These wieder ins Gespräch gebracht. Nun forderte die amtierende italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Amato auf, mitzuteilen, ob er konkrete Beweise für seine Behauptungen habe, damit ihre Regierung weitere Ermittlungen einleiten könne.
https://freedert.online/international/180393-italiens-ex-ministerpraesident-franzosen-schossen-beim-versuch-gaddafi-zu-toeten-passagierflug-ab/

+ Frankreich/USA/Gaddafi. „Im Jahr 2011 engagierte Präsident Nicolas Sarkozy auf Anraten Washingtons Frankreich in Libyen. Wieder einmal geht es offiziell darum, einen Völkermord zu stoppen, den ein Diktator an seinem eigenen Volk begangen hätte. Um diese Anschuldigung glaubhaft zu machen, organisiert die CIA, die hinter Frankreich steht, falsche Zeugenaussagen vor dem Menschenrechtsrat in Genf. In New York ermächtigt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Großmächte zu intervenieren, um das Massaker zu stoppen, das es nicht gibt. Der russische Präsident Dmitri Medwedew schließt seine Augen. US-Präsident Barack Obama wollte, dass das AfriCom endlich seinen Einsatz in Afrika aufnimmt, wo es noch nicht ansässig ist, weil seine Soldaten noch immer in Deutschland stationiert sind.
Aber im letzten Moment weigerte sich der Kommandeur des AfriCom, an der Seite der Dschihadisten gegen Muammar al-Gaddafi zu kämpfen, die doch im Irak gegen seine Kameraden gekämpft hatten (das US-Militär hatte noch immer nicht das Doppelspiel der CIA verstanden, das die Dschihadisten gegen Russland unterstützt, oft zum Nachteil des Westens). Barack Obama appellierte daher an die NATO und vergaß, dass er zuvor versprochen hatte, sie nicht gegen ein Land des Südens zu mobilisieren. Dennoch wurde Muammar al-Gaddafi gefoltert und gelyncht, und Libyen zerstückelt. Die libysch-arabische Dschamahirija, die keineswegs eine Diktatur war, sondern ein Regime, das von den französischen Sozialisten des neunzehnten Jahrhunderts und der Pariser Kommune inspiriert war, war die einzige afrikanische Kraft, die darauf abzielte, Araber und Schwarze zu vereinen.
Gaddafi wollte den Kontinent befreien, so wie er seine Landsleute vom westlichen Kolonialismus befreit hatte. Er bereitete sich sogar darauf vor, mit dem Direktor des IWF, Dominique Strauss-Kahn, eine mehreren afrikanischen Staaten gemeinsame Währung zu testen. Gaddafis Sturz hat seine Feinde aufgeweckt. Wieder wurden Schwarze von Arabern massakriert und versklavt, selbst wenn sie libysche Staatsbürger waren, und zwar vor den unbarmherzigen Augen der westlichen Sieger. Die armen afrikanischen Staaten, die von Libyen wirtschaftlich unterstützt wurden, brachen zusammen, allen voran Mali [
3]. Die arabischen Dschihadisten, die die NATO in Tripolis an die Macht gebracht hatte, unterstützten manche Tuaregvölker gegen die Schwarzen. Das Problem hat sich allmählich auf das gesamte Sahel-Afrika ausgeweitet. […]
Zwischen den Städten Ghat (nahe der algerischen Grenze) und Sabbah (in der Nähe des Niger) in der Fezzan-Wüste, im Süden von Libyen, wurde ein Zufluchtsort von Al-Qaida-Militärlagern gebildet. Laut dem sehr seriösen französischen
Canard enchaîné wurden diese Akademien des Dschihadismus von den britischen und französischen Geheimdiensten organisiert.“
https://www.voltairenet.org/article219663.html

Rückblick

+ 16.09.: Omar al-Muchtar. Der Märtyrertod des libyschen Nationalhelden Scheich Omar al-Mukhtar jährt sich zum 92. Mal. Omar al-Mukhtar leistete zwanzig Jahre lang Widerstand gegen die italienische Besatzung, bevor er gefangengenommen und am 16. September 1931 in der Stadt Saluq (südlich von Bengasi) hingerichtet wurde.
Oberst Muammar al-Gaddafi forderte die Entschuldigung für diese Gräueltat von Italien ein. Italien zahlte fünf Milliarden USD als Entschädigung für die Besatzungszeit. Der ehemalige italienische Premierminister Silvio Berlusconi küsste 2008 öffentlich die Hand von Omar al-Mukhtars Sohn.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1701293872058409089

Omar Mukhtar

Omar Mukhtar

Siehe dazu den Spielfilm: Omar Muchtar – Löwe der Wüste mit Anthony Quinn in der Hauptrolle:
Ausschnitt: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703015624941703186