Milizenkämpfe in Zawiya / Alle reden von Wahlen, die vermutlich nicht kommen werden / Zweites Treffen der Milizen und Militärs in Bengasi / LNA zerstört historische Gebäude in Innenstadt von Bengasi und vertreibt Bewohner / Skandale um Dabaibas Außenministerin Mangusch
+ 03.04.: Milizen. Die Sicherheitsdirektion von az-Zawiya gab eine Erklärung ab, in der sie ihre Verantwortung für die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Stadt ablehnt. Sie schreibt, dass der Treibstoffschmuggel und die Parallelmärkte die Spezialität der Municipal Guard seien. Für den Treibstoffschmuggel seien vier Firmen und die Brega Company mit ihrem Tankstellennetz verantwortlich. https://twitter.com/SaifFuture/status/1642709700046192642
+ 07.04.: Ölanlagen/Zawiya. Das Terminal von Zawiya und die Anlagen im Südwesten sind durch bewaffnete Konflikte bedroht. Bei den Milizenzusammenstößen wurden 29 Anlagen beschädigt, darunter Tanks für Ölderivate und andere Tanks im Öl- und Gasterminal der Stadt.
Die anhaltenden Gerüchte über eine mögliche militärische Eskalation in der südwestlichen Region Libyens sowie eine mögliche Militäroperation gegen Wagner-Standorte in der kommenden Zeit stellen ein größeres Risiko für die Öl- und Gasanlagen in der Region dar. Die NOC hat zur Zurückhaltung und zur Vermeidung bewaffneter Zusammenstöße in der Nähe von Ölanlagen aufgerufen. LibyaDesk, 07.04.2023
Mit dem Global Fragility Act (Gesetz zur globalen Fragilität) wird ein neues Kapitel der alten imperialen Politik Washingtons zur Unterdrückung schwacher Staaten aufgeschlagen. Das Pilotprojekt soll in Haiti starten, dann sollen afrikanische Länder – allen voran Libyen – die US-amerikanische „Führungsrolle“ zu spüren bekommen.
Der GFA wurde bereits am 20. Dezember 2019 mit der Zustimmung aller US-Parteien vom damaligen US-Präsidenten Präsident Donald Trump in Kraft gesetzt. Die jetzige Biden-Regierung sieht in dem Gesetz zu „Beginn eines entscheidenden Jahrzehnts“ ein probates Mittel zur „Förderung der nationalen Interessen Amerikas auf der Weltbühne“ und zur „Stärkung für Frieden und Stabilität in der Welt“, einer Welt, der sich die USA als vertrauenswürdiger Partner“ anbieten – ausgerechnet die USA!
Und so stellen sich die USA den Schwerpunkt ihres Wirkens mittels des FGA in „konfliktbetroffenen Gebieten“ vor: Es sollen die Beziehungen zur „lokalen Zivilgesellschaft“ aufgebaut werden, um damit sicherzustellen, dass die USA „eine wirksame Führungsrolle übernehmen“ kann, mit dem Ziel, „Extremismus und gewaltsame Konflikte“ zu verhindern. Dies bedeutet nichts anderes, als dass die USA versuchen, mit dem Global Fragility Act und der Hilfe von NGOs ihre globale Hegemonie aufrechtzuerhalten und ehemalige und neu entstandene Kolonien zu beherrschen.
Das Pilotprojekt soll in Haiti starten und anschließend auf Libyen, Mosambik, Papua-Neuguinea sowie auf die westafrikanischen Länder Benin, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea und Togo ausgeweitet werden.
Militärisches Eingreifen eingeschlossen
Das US-Verteidigungsministerium soll bei der Umsetzung der Globalen Fragilitätsstrategie eine „eine breite Palette von Sicherheitsunterstützungsmaßnahmen“ bereitstellen und den USA damit ermöglichen, „militärische Ziele mit und durch ihre Partner in fragilen Staaten erfolgreich umzusetzen“ – so die Alliance for Peace Building, eine NGO, die sich für die Verabschiedung des GFA einsetzte. Die benötigten Gelder werden von USAID (United States Agency for International Development) und dem US-Außenministerium verwaltet. Patrick Quirk vom International Republican Institute (IRI) der National Endowment for Democracy (NED) beschreibt die GFA als „integralen Bestandteil der Strategie der Biden-Administration für eine globale demokratische Erneuerung“, um die „geopolitische und wirtschaftliche Position der Vereinigten Staaten“ zu erhalten“, „kurzfristige Interessen zu sichern“ und „mit seinen geopolitischen Rivalen zu konkurrieren“.
Bilateralismus statt Multilateralismus
Da die USA ihre außenpolitischen Ziele mit Hilfe der Vereinten Nationen, wo Russland und China immer intensiver ihr Vetorecht nutzen, und des Bretton-Woods-Systems, das den US-Dollar als Ankerwährung einsetzte, immer weniger durchsetzen können, soll nun die Globale Fragilitätsstrategie zum Einsatz kommen.
Die Grünen zerstören nicht nur die deutsche Wirtschaft und den Wohlstand einer breiten Mitte, indem sie die Energiesicherheit in den Wind schreiben, sondern sie betätigen sich auch als Totengräber des Umweltschutzgedankens.
Was in Jahrzehnten von Umweltschutzbewegungen geleistet wurde, um die Notwendigkeit des Schutzes unserer Umwelt fest im kollektiven Denken der Gesellschaft zu verankern, ist durch die Grünen innerhalb von wenigen Monaten geschrottet worden. Die Politik von Habeck, Baerbock und Konsorten steht im Widerspruch zu jeder grünen Umwelt-, Klima- und Friedenspolitik – und das nehmen die Menschen sehr wohl wahr.
Denn wie kann der Umwelt damit gedient sein, wenn umweltschädlich gewonnenes Fracking-Gas aus den USA bezogen wird, wozu ganze umweltschädlich betriebene Tanker-Flotten den Ozean überqueren müssen, nachdem das Gas unter hohem Energieaufwand verflüssigt und in Europa unter gleich hohem Energieaufwand wieder in Gas umgewandelt werden muss?
Wie kann der Umwelt gedient sein, wenn nun asiatische Länder wie China und Indien von Russland mehr günstiges Öl und Gas beziehen und dieses selbstverständlich auch verbrauchen? Ist Öl und Gas, das in Asien statt in Europa verbrannt wird, weniger klimaschädlich? Die großen Verteilungskämpfe um die letzten Ressourcen haben begonnen – und Europa wird sicher nicht zu den Gewinnern gehören.
Buchrezension. In seinem packenden, auch für Laien gut verständlichen Buch „Einsteins Alptraum – Amerikas Aufstieg und der Niedergang der Physik“ führt Alexander Unzicker aus, wie die physikalischen Entdeckungen Albert Einsteins die Physik in einen bis heute währenden Alptraum führten, indem die Entwicklung der Atombombe die Welt bedroht und „die Grundlagenforschung durch das Militär instrumentalisiert und schließlich korrumpiert“ wurde.
Unzicker vergleicht die beiden so unterschiedlichen Forschungsmethoden der alten europäischen und der neuen amerikanischen Welt und konstatiert den aktuellen Niedergang der Physik. Der Autor stellt die Grundsatzfrage: Kommt man zu Lösungen durch Nachdenken oder durch Ausprobieren? Ist Denken wichtiger als Rechnen?
Anschaulich vermittelt Unzicker die Historie naturwissenschaftlicher Forschung von der Antike bis zur Jetztzeit und stellt den Zusammenhang mit existentiell-philosophischen Fragen und soziopolitischen Bezügen her. Seine Stärke zeigt das Buch in der spannenden Beschreibung der Forschungsresultate bekannter Physiker, verschränkt mit deren Biographie und gewürzt mit am Rande eingestreuten Zitaten berühmter Persönlichkeiten.
Ausgehend von den unterschiedlichen Forschungstraditionen im alten Europa, ehemals Zentrum der Denker, und in den USA, als Zentrum der modernen Naturwissenschaften, beschreibt Unzicker, wie die Grundlagenphysik in eine „Phase der Degeneration“ geraten ist, in der sich „die theoretischen Konzepte von jeder Realität entfernt haben“. In der postmodernen Wissenschaft sei eine „Spezialisierung bis zum Zerbröckeln“ eingetreten, so dass der Wissenschaftsbetrieb keine neuen Erkenntnisse mehr liefere. Denn: „Mit Gigantomanie aus Amerika sowie Bürokratie aus Europa haben diese Institutionen heute tatsächlich das Schlechte aus beiden Kulturen übernommen“.
Buchrezension.Der Thriller „The Marburg Virus“ von Stanley Johnson aus dem Jahr 1982 weist überraschend aktuelle Bezüge zu heutigen Covid-Impfungen, der Virenhysterie und der geopolitischen Kriegslage auf.
Haben Sie schon einmal von einem „Marburg-Virus“ gehört? Durch Zufall stieß ich im Internet auf einen Thriller dieses Titels „The Marburg Virus“, 1982 geschrieben von dem amerikanischen Bestsellerautor Stanley Johnson. Der Aktualität von Viruserkrankungen geschuldet, wurde der Roman 2020 neu aufgelegt und erschien diesmal unter dem verkürzten Titel „The Virus“, allerdings nur auf Englisch, wie schon die Vorgängerversion.
Klimakrise anders betrachtet: Die beschleunigte Veränderung der Erdachsenneigung beeinflusst unser Klima. Was ist dafür verantwortlich?
Das Klima verändert sich. Der Mensch und die Industrialisierung scheinen dabei eine Rolle zu spielen, allerdings werden die Vorgänge nur teilweise verstanden und werfen noch viele Fragen auf. Vor allem die Masse der Erde und deren Verschiebungen wirken auf das Klima ein. Wikipedia schreibt: „Änderungen der Erdrotationsachse beeinflussen […] die von der Erde absorbierte Sonnenstrahlung und ihre geografische Verteilung. Damit sind Einflüsse auf den Verlauf der Jahreszeiten und auf das weltweite Klima möglich, was zur Auslösung oder Verstärkung von Warm- oder Eiszeiten beitragen kann“.[1]
Die Erde ist eine eingedellte Kugel, die sich wie ein Kreisel um ihre Achse dreht, welche durch den Nord- und Südpol verläuft. Hat sie die Drehung einmal vollendet, sind 24 Stunden vergangen, die Drehung ist also für unseren Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich. Gleichzeitig umkreist die Erde die Sonne und dies ist für unsere Jahreszeiten der Taktgeber. Bei all diesen Bewegungsabläufen spielen die Masse der Erde und deren Verteilung eine maßgebliche Rolle.
Oder wie uns eine verantwortungslose Politik an den Abgrund katapultiert und warum Nord-Stream II dem Klima hilft
Wie katastrophal sich der Wirtschaftskrieg gegen Russland auf unsere eigene Wirtschaft auswirkt, ist hinlänglich bekannt und zeigt sich auch an den heutigen Wirtschaftszahlen. So ist der Euro auf den niedrigsten Wert seit 2002 gefallen, das heißt, er ist mit dem Dollar gleichwertig 1 zu 1 zu tauschen (12.07.).
Auf Tagesschau.de heißt es, dass der Absatz des französischen Autobauers Renault nach seinem Russland-Ausstieg eingebrochen ist. Die weltweiten Verkaufszahlen sind um dreißig Prozent gesunken, was auch an der Knappheit von Halbleitern liege. Nicht dass einem die Autokonzerne, insbesondere die deutschen, als solche groß leidtun würden, allerdings die Menschen schon, die dort beschäftigt sind und deren Jobs in Gefahr sind.
Wenn die Kurse immer weiter abtauchen, sind davon alle Nicht-Aktienbesitzer nicht direkt betroffen, indirekt aber vielleicht doch, weil ja auch Rentenversicherungen ihre Gewinne in Aktien angelegt haben.
Was die Menschen und insbesondere die Ärmeren mächtig trifft, sind neben Arbeitslosigkeit die hohe Inflationsrate und damit einhergehend hohe Preise für Lebensmittel und vor allem die unaufhaltsam steigenden Energiekosten, letztere ausgelöst durch die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen.
In eigener Sache: Die vorläufig sechs monatige Sperrung meines Blogs https://www.freitag.de/autoren/gelaauf Freitag.de und der Umgang der Redaktion mit Autoren missliebiger Artikel.
In einem Beitrag auf den Nachdenkseiten berichtet Ulrich Heyden von seinen Erfahrungen als Journalist beim Medium Der Freitag und wie er auf dem öffentlichen Forum der Kommentarseiten der Freitag Community von drei deutschen „Ukraine-Verteidigern regelrecht gejagt“ wurde. https://www.nachdenkseiten.de/?p=82304
Ulrich Heyden ist ein Journalist, der seit 1992 für die Wochenzeitung Der Freitag aus Moskau und anderen Orten Russlands und den Nachbarrepubliken berichtet und seit 2015 dort für den Freitag akkreditiert ist. Nun sah sich der Freitag-Chefredakteur Philip Grassmann nicht mehr in der Lage, diese Akkreditierung zu verlängern und teilte Ulrich Heyden mit, seine Artikel würden nicht mehr im Freitag veröffentlicht, solange der Ukraine-Krieg andauert. https://ulrich-heyden.de/article/eigener-sache
Ausgehend von Ulrich Heydens Erfahrungsbericht mit Der Freitag möchte ich ergänzend über meine Erlebnisse mit dieser Wochenzeitschrift berichten.
Seit dem 21. Dezember 2021 bin ich bei Freitag gesperrt, zunächst für ein halbes Jahr. Ich betreibe dort den Blog: https://www.freitag.de/autoren/gela
Ich schäme mich für München, für deren spießigen und mittelbegabten Oberbürgermeister, der die bedeutendsten Künstler der Opernwelt, den russischen Dirigenten Valery Gergiev und die russische Sopranistin Anna Netrebko, wie räudige Hunde vom Hof jagt. München leuchtet nicht mehr. In München gehen die Lichter aus.
Ich schäme mich, dass in der Abendzeitung bekanntgegeben wird, dass die Grünen in Rottach-Egern im Tegernseer Tal nahe des Wohnorts des russischen Oligarchen Alischer Usmanow, zu einer Protestkundgebung aufrufen, um Usmanow zu einer gegen Russland gerichteten Stellungnahme zu zwingen.
Ich schäme mich, dass im Netz ein Foto von einer Postfiliale in Koblenz[1] kursiert, die bekanntgibt, dass dort Russen nicht mehr bedient werden. Ich schäme mich, dass auch Fotos von Gaststätten zirkulieren, die Russen den Eintritt verwehren.
Ich schäme mich, dass ich mich kaum mehr getraue, in Gesprächen auch nur ansatzmäßig zu versuchen, die Sicht Russlands einzubringen. Russland verstehen geht gar nicht mehr, Russland muss man hassen, Putin, der ‚Massenmörder‘ (Bildzeitung/Titel/schwarze Balken/am 03.März) muss weg, so wie schon Saddam Hussein und Gaddafi. Basta!
Und ich frage mich, ist das noch McCarthy-Ära oder schon Pogrom-Stimmung?
Ich bin baff, dass Deutschland plötzlich das Geld hat, 100 Milliarden Euro in die Rüstung zu investieren, während das Geld fehlt, um Hilfen für sozial Schwache um ein paar Cent zu erhöhen.
Und ich frage mich, tun sie das, um Gelder im Aktienmarkt zu halten, die jetzt statt beim auf dem absteigenden Ast befindlichen BionTech-Unternehmen bei Krauss Maffei angelegt werden können?
Ich bin traurig, dass ausgerechnet Behinderte, weil sie aus Russland oder Weißrussland kommen, nun doch von den Paralympics in Peking ausgeschlossen werden, obwohl das IOC sich zuerst diesem Ansinnen verweigerte.
Und ich frage mich, wie groß der Druck sein muss, dass Institutionen gegen besseres Wissen solche zutiefst inhumanen Entscheidungen treffen?
Ich bin fassungslos, dass BMW bekanntgibt, bereits nächste Woche die Produktion in München einstellen zu müssen, weil Bauteile aus der Ukraine fehlen, und wie blauäugig ein sogenannter Wirtschaftsminister sein muss, um meint, auf deutsche Energiesicherheit verzichten zu können.
Und ich frage mich, mit welchen Drohungen die USA europäische Staaten dazu bringen, die eigene Wirtschaft zu Grunde zu richten?
Ich bin entsetzt über den Krieg in der Ukraine. Krieg ist schlimm, sehr schlimm. Meine Sorge gilt den Menschen in diesem Land.
Und ich frage mich, warum hat man Russland so in die Enge getrieben mit der Drohung, die Ukraine in die Nato aufzunehmen und dort Atomwaffen zu stationieren, dass es meinte, das Risiko des Ukraine-Krieges eingehen zu müssen?
Ich befürchte, dass erneut ein Eiserner Vorhang in Europa errichten wird.
Und ich frage mich, wäre eine neutrale Ukraine als natürliches Bindeglied zwischen Ost- und West, wäre ein wirtschaftlicher und kultureller Austausch innerhalb unseres europäischen Kontinents, nicht ein lohnenswerteres Ziel als das Säen von Hass und Zwietracht?
Ich bin erschüttert, wenn die oberste deutsche Diplomatin Annalena Baerbock davon spricht, „Russland wirtschaftlich ruinieren“ zu wollen, und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekanntgibt, sie werde „der Schlange den Kopf abschlagen“ und damit Russland und Putin meint.
Und ich frage mich, wie ein partnerschaftlich-zivilisierter Umgang zwischen den europäischen Völkern jemals wieder möglich sein kann?
Ich bin erschrocken, wenn in westlichen Ländern die Pressefreiheit außer Kraft gesetzt und „Feindsender“ wie RT und Sputnik verboten beziehungsweise deren Beiträge in den sozialen Medien gesperrt werden.
Und ich frage mich, welche Informationen damit unterdrückt werden sollen, um die eigene widerliche Kriegspropanda aufrechtzuerhalten?
Und ich frage mich, warum man den ukrainischen Präsidenten nicht an den Verhandlungstisch zwingt, um sich mit dem militärisch hoch überlegenen Russland auf einen Neutralitätsstatus zu einigen, sondern stattdessen die Ukraine immer weiter hochgerüstet wird und sich die Eskalationsspirale immer noch weiter dreht, in dem Wissen, dass es für Russland kein Zurück mehr gibt und eine weitere Eskalation immer mehr Todesopfer, auch unter Zivilisten, fordern wird, die aber billigend in Kauf genommen werden, um den Krieg zu verlängern und Russland als Bösewicht vorführen zu können?
Und ich frage mich, warum die Europäer diese Selbstmordpolitik betreiben? Einige Transatlantiker, die sich weiterhin die USA und damit die von ihnen vertretenen Großkonzerne als weltbeherrschende Hegemonialmacht wünschen, tun dies bestimmt aus voller Überzeugung. Andere aus Dummheit. Und vielleicht wieder andere aus Angst, dass die von den USA befehligte Nato die Lage immer weiter eskalieren könnte, vielleicht sogar soweit, dass es auf europäischem Boden zu einem zumindest anfangs konventionellen Krieg mit Russland kommt, späterer Atomkrieg nicht ausgeschlossen. Vielleicht halten die USA, die ja weit weg sind, das Risiko für überschaubar und sich selbst als Kriegsgewinnler, könnten sie Russland und die EU-Staaten aufeinander hetzen – mit freier Hand beim Vorgehen gegen China.
Dabei könnte eine multipolare Welt eine um vieles bessere sein. Sie würde beispielsweise den einzelnen Staaten neue Entfaltungsmöglichkeiten bieten, ihrem kulturellen Erbe und ihrer Kultur entsprechend, ohne der Gefahr bei Nichtgehorchen in einen failed state gebombt zu werden.
Beendet den Krieg in der Ukraine – durch faire Verhandlungen mit Russland.
Give peace a chance – in allen Ländern dieser Erde!
„Romain Rolland. Der Erste Weltkrieg aus Sicht eines Pazifisten. Aus den Tagebucheinträgen 1914 – 1919″ Mit einem Vorwort von Albert Schweitzer Hrsg.: Angelika Gutsche 298 Seiten, broschiert, ISBN: 978-3-96004-104-7, 18,95 € zu beziehen über den Buchhandel oder kontakt@angelika-gutsche.de
DB/App. Das Abenteuer einer Bahnfahrt von Venedig nach München. Oder: Apps und andere Unzulänglichkeiten.
Was war passiert? Wir hatten eine Bahnrückfahrkarte München – Venedig – München erworben. Die Rückfahrt erfolgte am 4. August. Bereits auf dem Ticket war ein Hinweis aufgedruckt, dass der Zug 43 Minuten früher als geplant vom Bahnhof Venezia Santa Lucia abfährt. Grund seien Bauarbeiten in der Stadt Mestre. Die reguläre Abfahrtszeit auf Gleis 11 um 13.35 Uhr sollte also auf 12.52 Uhr vorgezogen werden. Soweit so gut.
Öfter in Italien mit der Bahn unterwegs, beschlossen wir aufgrund der Erfahrungen auf chaotischen italienischen Bahnhöfen, die angepriesene Bahn-App auf unserem Handy zu installieren. Sicher ist sicher. Die Deutsche Bahn wirbt für ihre App: „Bei Verspätung und Zug- oder Halteausfällen erhalten Sie für Ihre hinterlegte Verbindung automatisch eine Information per Push-Nachricht oder E-Mail“. Verbindung hinterlegt – alles gut.
Als wir vormittags am Bahnhof Venezia Santa Lucia eintreffen, entnehmen wir der Anzeigetafel, dass unser Zug nach München nicht 43 Minuten, sondern nun sogar 60 Minuten früher abfährt, also bereits um 12.35 Uhr anstatt um 13.35. Ein Blick auf unsere Bahn-App sagt uns: Nichts. Alles beim Alten, Abfahrt 13.35 bzw. 43 Minuten früher auf Gleis 11.
Wir sind ja rechtzeitig da, also nichts passiert. Wir setzen uns auf eine Bank nahe Gleis 11 und warten. Zug ist allerdings noch keiner da und die Anschlagtafel am Bahnhof sagt auch nichts über das Gleis aus. Eine Nachfrage bei der Bahn-Information ergibt: Das Gleis erfahre man erst zehn Minuten vor Abfahrt. Das Gleis, ein bis zum Schluss gut gehütetes Geheimnis?