Klimakrise anders betrachtet: Die beschleunigte Veränderung der Erdachsenneigung beeinflusst unser Klima. Was ist dafür verantwortlich?

Das Klima verändert sich. Der Mensch und die Industrialisierung scheinen dabei eine Rolle zu spielen, allerdings werden die Vorgänge nur teilweise verstanden und werfen noch viele Fragen auf. Vor allem die Masse der Erde und deren Verschiebungen wirken auf das Klima ein. Wikipedia schreibt: „Änderungen der Erdrotationsachse beeinflussen […] die von der Erde absorbierte Sonnenstrahlung und ihre geografische Verteilung. Damit sind Einflüsse auf den Verlauf der Jahreszeiten und auf das weltweite Klima möglich, was zur Auslösung oder Verstärkung von Warm- oder Eiszeiten beitragen kann“.[1]

Die Erde ist eine eingedellte Kugel, die sich wie ein Kreisel um ihre Achse dreht, welche durch den Nord- und Südpol verläuft. Hat sie die Drehung einmal vollendet, sind 24 Stunden vergangen, die Drehung ist also für unseren Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich. Gleichzeitig umkreist die Erde die Sonne und dies ist für unsere Jahreszeiten der Taktgeber. Bei all diesen Bewegungsabläufen spielen die Masse der Erde und deren Verteilung eine maßgebliche Rolle.

Da sich die Masse der Erde ständig verändert, verändert auch die Erdachse ihren Neigungswinkel und somit verändert sich auch der geographische Nord- und Südpol, der durch sie festgelegt ist, und somit ändert sich auch der Ablauf der Jahreszeiten. Der Neigungswinkel der Erd- oder Rotationsachse changierte bis in die 90er Jahre alle 40.000 Jahre um etwa 2,5 Grad.[2] Allerdings verschob sich um das Jahr 2000 die Bewegungsrichtung abrupt nach Osten und seither driftet der Nordpol mit einer Rate von 17 Zentimetern pro Jahr entlang des Greenwich-Meridians auf die britischen Inseln zu und wandert damit doppelt so schnell wie zuvor.[3] Dies besagt eine Studie des Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena, die im Fachjournal Science Advances erschien. Der Hauptautor der Studie, Surendra Adhikari, hält diese Abweichung, für die ein Masseschwund der Erde verantwortlich gemacht wird, für sehr dramatisch.

Laut chinesischen Forschungsergebnissen beschleunigte sich die Verschiebung der Erdachse nicht nur, sondern kippte seit den 30er Jahren um etwa zehn Grad nach Osten, die Neigung der Erde, d.h. wie sie zur Sonne steht, nimmt ab.[4] Der Nordpol neigt sich also stärker der Sonne zu und es vergrößert sich damit der Bereich, der im nördlichen Polarkreis sonnenbestrahlt ist, also der Einzugsbereich der Mitternachtssonne in der Arktis – und damit auch der nördliche Polarkreis.[5] Eine Entwicklung, die laut den chinesischen Wissenschaftlern nicht mehr zu stoppen ist.

Entsprechend dem Klimawandel-Narrativ wird in erster Linie das Abschmelzen der Gletscher und die Entnahme von Grundwasser für die Erdachsenkippung verantwortlich gemacht. Doch wäre es denkbar, dass die Erwärmung der Erdatmosphäre und dadurch die Gletscherschmelze erst durch die Erdachsenverschiebung ausgelöst wird?

Die Position der Erdachse hängt von der Verteilung der Massen ab. Laut Wikipedia werden Erdachsenveränderungen vor allem durch Massenverlagerungen im Inneren der Erde, in den Ozeanen und in der Atmosphäre verursacht. Augenblicklich richtet sich das Augenmerk auf die Veränderungen in der Atmosphäre durch den CO2-Ausstoß, Masseverlagerungen auf der Erdoberfläche und im Innern der Erde finden in der öffentlichen Diskussion wenig Beachtung. Doch wäre es nicht sogar denkbar, dass auch Massenverschiebungen auf der Erde wie sie durch die Entstehung vieler Mega-Städte in Asien gegeben sind, und auch unter der Erde, hervorgerufen durch die enorme und immer mehr steigende Entnahme von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Gas und deren physikalische Umwandlung in Energie einen Einfluss auf die Masse der Erde und ihre Verteilung haben und damit nicht nur eine Wirkung auf die Stellung der Erdachse, sondern auch auf die Gravitation, d.h. auf die Anziehungskraft und damit auf die Entfernung der Erde zu anderen Planeten in unserem Sonnensystem, haben könnte?

Die Pole wandern schon seit Urzeiten. Vor 438 – 408 Mio. Jahren verlagerte sich der Südpol nach Südwestafrika. Vor 308 – 360 Mio. Jahren wanderte er weiter bis nach Südafrika und vor 360 – 248 Mio. Jahren (Karbon und Perm) lag Nordafrika im Gebiet des Äquators. Nach verschiedenen Nass- und Trockenzeiten kam es im Quartär, das vor 2,6 Mio. begann und bis heut andauert, zu einer regenarmen Eiszeit in Europa und zu einer Trockenzeit in Nordafrika. Die Polwanderungen beeinflussten also schon immer das Klima unserer Erde und waren damals wie heute ausgelöst durch Masseverschiebungen der Erde.[6]

Doch damit nicht genug. Denn wir erleben gerade auch eine Umpolung des Erdmagnetfelds, das die Erde durchdringt und umgibt, und vor allem durch den flüssigen, äußeren Erdkern erzeugt wird. Es ändert sich nicht nur die Feldstärke ständig und bilden sich Anomalien des Gesamtfeldes, sondern auch der Nord- und Südpol werden verschoben. „Seit fast 180 Jahren schiebt sich der nördliche Pol immer weiter in Richtung Nordwesten, seit 2000 teilweise mit bis zu 65 Kilometern im Jahr. Ist das der Beginn einer weiteren Umpolung des Magnetfeldes, so dass der Nordpol zum Südpol wird und umgekehrt?“ fragt die ESA (European Space Agency) auf ihrer Website[7]. Die Feldstärke hat sich in den letzten 150 Jahren bereits um zehn Prozent verringert.

In den letzten 40 Millionen Jahren hat bereits etwa 70-mal eine Umpolung stattgefunden. Hermann Lühr vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam zu der gerade zu beobachtenden rasanten Verschiebung: „Diese zuvor unvorstellbare Geschwindigkeit ist wohl nur damit zu erklären, dass ein Teil des Dynamos schon verkehrt herumläuft“. Einige Forscher sehen durchaus auch einen Einfluss des Magnetfeldes auf unser Klima.

Vielleicht haben Erdgas und Erdöl, von denen immer neue Vorkommen in den Ozeanen und unter der Erde entdeckt werden, auch spezielle Funktionen im Erdinnern, über die unsere Wissenschaft noch viel zu wenig weiß und dessen unbeschränkte Entnahme weitreichende Konsequenzen für den Organismus Erde haben könnte. Trotz enormer Forschungsanstrengungen in der Arktis und der Antarktis „existieren viele Wissenslücken im hohen Norden und tiefen Süden“[8]. Auch aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, den Raubbau, der mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, einzuschränken und nur noch eine Entnahme in Maßen zu betreiben.

Ein Umstieg in eine äußerst Energie intensive digitale Gesellschaft wird das Problem allerdings nur verschärfen, da es illusorisch ist, für die Erzeugung des dann in immensen Mengen benötigten Stroms rein auf alternative Energien zurückgreifen und auf Kohle, Gas und Erdöl verzichten zu können. Digitalisierung dient heute vorrangig als Innovationsmotor für eine lahmende kapitalistische Wirtschaft und als neu zu erschließende Einkommensquelle für deren Nutznießer sowie zur Kontrolle der Bürger.

Eine breite gesellschaftliche Diskussion, in der die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse und auch der Mangel an Wissen über die innererdischen Zusammenhänge frei von Ideologien offen diskutiert werden, ist dringend angesagt. Langfristig wird ein Mix aus allen zur Verfügung stehenden Energiequellen inklusive einem behutsamen Einsatz der fossilen Energieträger der am besten gangbare Weg sein. Eine reine CO2-Diskussion greift jedenfalls viel zu kurz.

 

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erdachse
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Erdachse
[3] https://weather.com/de-DE/wissen/astronomie/news/erdachse-verschiebt-sich-gletscherschmelze-eurasien
[4] https://www.fr.de/panorama/studie-gletscherschmelze-laesst-erdachse-kippen-klimawandel-china-forscher-pole-zr-90496085.html
[5] https://www.timeanddate.de/astronomie/neigung-erdachse
[6] https://wissenstexte.de/physik/erdzeitalter.htm[7] https://www.esa.int/Space_in_Member_States/Germany/Umpolung_des_Magnetfeldes
[8] https://www.spektrum.de/thema/arktis-und-antarktis/984585