Saif al-Islam al-GaddafiDer libysche Präsidentschaftskandidat Saif al-Islam Gaddafi nahm auf Facebook Stellung zur Situation im Nahen Osten. Er bekräftigte seine Position, dass sich der Nahe Osten verändert habe und sich weiter verändere. Insbesondere Israel sei heute nicht mehr das, was es einmal war.

„Im Jahr 1948 war Israel in der Lage, die Streitkräfte von Ägypten, Syrien, Irak, Jordanien, Libanon und Saudi-Arabien in etwa 291 Tagen zu besiegen. Im Jahr 1956 besiegte es Ägypten in zehn Tagen. 1967 besiegte es Jordanien, Ägypten und Syrien in sechs Tagen.

1973 wurden ägyptische Streitkräfte, unterstützt von Kräften aus dem Maghreb und der irakischen Luftwaffe, sowie syrische Streitkräfte, unterstützt von jordanischen und irakischen Einheiten, besiegt. Israelische Streitkräfte erreichten in etwa 19 Tagen sogar die Außenbezirke von Damaskus, und rückten bis auf neunzig Kilometer an Kairo heran.

Im Jahr 1982 gelang Israel in etwa 115 Tagen den größten Teil des Libanon zu besetzen und dessen Hauptstadt Beirut zu überrennen.

Heute sehen wir, dass der Kampf nicht Tage, sondern Jahre gedauert hat – und gegen wen? Gegen eine belagerte Volksmiliz mit wenigen leichten Waffen, die Israel dazu brachte, sich ihren Forderungen zu beugen.

Sie zwang die USA, Druck auf Israel auszuüben, damit es seine Niederlage eingesteht und einen Deal anstrebt. Und das, obwohl die direkte us-amerikanische Militärunterstützung für Israel 22 Milliarden US-Dollar überstieg, zusätzlich zu den weiteren 19,4 Milliarden US-Dollar, die von europäischen und us-amerikanischen Banken durch den Kauf israelischer Staatsanleihen bereitgestellt wurden.

Auch die großen us-amerikanischen Technologieunternehmen Microsoft, Meta, Google und Amazon leisteten dem israelischen Militär und seinen Sicherheitsdiensten umfassende technische Unterstützung.

Das Israel von heute ist nicht mehr dasselbe wie das von gestern, und das gleiche gilt für die arabischen Staaten.

Nach dem Ende dieses Krieges ist festzustellen, dass die Menge des über Gaza abgeworfenen Sprengstoffs 150.000 Tonnen TNT betrug, was zehn Atombomben des Hiroschima-Typs entspricht. Doch Gaza ging nicht in die Knie, wie es Japan tat. Es offenbarte sich die unbestreitbare Wahrheit, dass es sich um jene handelt, von denen im heiligen Koran geschrieben steht: ‚Dort ist ein mächtiges Volk.‘

Heute, nach allem, was passiert ist, kann ich nur sagen:

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg!“

 

Allerdings besteht immer noch die Gefahr, dass es Israel nicht beim palästinensischen Sieg bewenden lässt. Der israelische Geheimdienstexperte Avner Avraham gab zu, dass Israel plane, einen False-Flag-Angriff aus dem Gazastreifen durchführen zu wollen, um anschließend einen Großangriff auf Gaza mit internationaler Unterstützung zu rechtfertigen. Nur: Könnte das auch gelingen? Es darf bezweifelt werden. Der Nahe Osten ist nicht mehr der, der er einmal war.