Fragile Waffenruhe und angespannte Sicherheitslage in Tripolis / Eingreifen von Misrata-Milizen befürchtet / Kämpfe mit Toten in Sabratha / Libyer haben genug und kündigen weitere Freitagsproteste an / Sit-ins vor UN-Mission und Regierungsgebäuden sollen folgen / Ermordung von Murad Mansur al-Warfalli in Bengasi / Brutales Vorgehen der Haftar-Militärs / Umstrittener Haushaltplan, der Milliarden für Haftars Wideraufbaufonds beinhaltet / Haftar Streitkämpfe greifen in sudanesischen Bürgerkrieg ein / Parlament soll türkisch-libysches Seerechtsabkommen ratifizieren / Trump verhängt für Libyer Einreiseverbot in die USA / Neue Berliner Libyenkonferenz geplant
Am 6. Juni begann das viertägige Opferfest Eid al-Adha.
Brigadegeneral Ali Ramdan ar-Rayani in Tripolis ermordet / Haftar erlässt Haftbefehl gegen Hassan az-Zadma / Mililitärrat geplant / Russland vertieft Beziehungen zu Tibu und Tuareg / Gigantische Ausgaben für diplomatische Vertretungen / Arkano-Verträge im Visier / Kritik an vom Präsidialrat erlassenen Dekreten / Khalifa Haftar teilt Macht zwischen Söhnen auf / Beratungsausschuss schließt Arbeit ab / Import von Krebsmedikamenten aus Irak verursacht Skandal / Anhaltende Proteste gegen Aussagen zur Abschaffung von Subventionen / USA wollen Straftäter nach Libyen abschieben
Rückgang der Spontanbrände in Asabia – Ursache weiter unklar / al-Konis Vorschlag zur Reißbrett-Dreiteilung Libyens stößt auf strikte Ablehnung / Finanzkrise und hohes Devisendefizit / Protest gegen gesetzwidrige Ausschreibung von Explorationsverträgen / Proteste gegen den Plan zur Ansiedlung von Palästinensern / Freilassung von Nadschim durch italienische Regierung macht Völkerrecht zur Wüstenlandschaft /Schmugglernetzwerk von Hatem Bugla aufgedeckt /„Gelenkte Instabilität“ zwischen Türkei und Russland in Libyen / USA führen mit Libyen gemeinsame Flugmanöver durch
Der Ramadan begann am 1. März und endet am 29. März 2025.
Gewalttätige Milizen terrorisieren weiterhin die Menschen in Libyen / US-amerikanische und britische Militärführer Tripolis und Bengasi unterwegs, um Allianzen zu schmieden / Beratungsausschuss der UN-SMIL nimmt seine Arbeit auf / Mehrheit der Libyer will Auflösung von Parlament und Staatsrat sowie Abhaltung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen / Schwere Korruptionsvorwürfe gegen die NOC / Bericht der UN-Expertengruppe rechnet mit kriminellen Machenschaften der libyschen Politik ab / Ein Drittel der Libyer lebt unterhalb der Armutsgrenze
Großangelegte Militäroperation der Dabaiba-‚Regierung‘ in az-Zawiya / Anhaltende Proteste gegen Dabaiba nach Interview seiner ehemaligen Außenministerin Mangusch / Treffen der Fessan-Stämme: Unzufriedenheit groß / Wegfall der Treibstoffsubventionen unter Kritik / Russisches Militärflugzeug landete auf Tripolis-Flughafen / Ghanaerin Hanna Serwaa Tetteh neue UN-Sondergesandte für Libyen?
24. Dezember: Unabhängigkeitstag / Starke Regenfälle führen weiterhin zu Überschwemmungen / Libysches Geld und Öl für Syriens al-Kaida / Bani Walid: „Nur Gott, Muammar und Libyen“ / Werden Russland, USA und Türkei Vormarsch Haftars auf Tripolis unterstützen? / Militärkräfte um Oberst az-Zadma gehen gestärkt aus Auseinandersetzung mit Haftar hervor / Unruhen in az-Zawiya und um die Arab Union Contracting Company / Treibstoffsubventionen sollen wegfallen / Kontroversen um Chef des Rechnungsprüfungsamts SchakschakWeiterlesen
Milizenkämpfe in Zawiya: Öltanks in Brand / Syriens Schatten auf Libyen / Khoury vor dem UN-Sicherheitsrat / Treffen von Parlamentariern und Staatsratsmitgliedern im marokkanischen Bouznika / Lockerbie-Attentat wieder im Fokus / Treffen des Koordinierungsausschusses „Forum für Wiedervereinigung“ in Zintan / BIP schrumpft– Armutsquote steigt
Nach dem Besuch des Noch-US-Präsidenten Biden reist der deutsche Bundeskanzler zu Gesprächen mit Nato-Partner Erdogan in die Türkei. Gesprächsthema ist auch das Nahost-Desaster.
Der libanesischer Sender Al Jadeed TV veröffentlichte verstörende Bilder aus der winzigen, unterirdischen Gefängniszelle, in der Hauptmann Hannibal Muammar al-Gaddafi im Libanon gefangen gehalten wird.
Der Ruf nach Freiheit für ihn und für alle seit 2011 inhaftierten politischen Gefangenen wird immer lauter.
Auf den Fotos ist der attraktive junge Mann von einst kaum mehr wiederzuerkennen. Der in den neun Jahren seiner libanesischen Haft sichtlich gealterter Hannibal trägt einen Bart, kurze Haare, eine starke Brille und wohl auch ein Hörgerät. In der sehr engen, unterirdisch angelegten Zelle, in die keinerlei Tageslicht dringt und die an ein Verließ erinnert, befinden sich ein Bett, eine Toilette sowie einige persönliche Gegenstände und Medikamente.
Al Jadeed TV vermittelte folgende Aussagen von Hauptmann Hannibal: „Ich werde gedemütigt. Ich bin ein politischer Gefangener. Mein Fall beruht auf Vorgängen, von denen ich keine Kenntnis habe.“ Neun Jahre habe er nun in Haft verbracht. Die ihm zugefügte Ungerechtigkeit sei nicht gesetzeskonform und sein Schicksal nicht zu akzeptieren.
Das Verschwinden des Imams as-Sadr
In Bezug auf das Verschwinden des libanesischen Imams Musa as-Sadr, über das Hannibal angeblich Informationen haben soll, sagte Hannibal: „Mein Vater [Oberst Muammar al-Gaddafi] hat mich darüber informiert, dass Imam Musa as-Sadr 1978 Libyen in Richtung Rom verlassen hat und erst dort verschwunden ist“.
Der pad-Verlag liefert in der vorliegenden Broschüre „Israel – Vom Opfer zum Täter zum Opfer – ein Hin und Her seit 80 Jahren“ von Peter Hänseler und René Zittlau komprimierte Informationen zum Nahostkonflikt, ein Thema, das gerade die Welt erschüttert. Griffig und übersichtlich, fast schon lehrbuchhaft-didaktisch aufbereitet, werden geschichtliche Tatsachen und aktuelle Geschehnisse, auch an Hand umfangreichen Kartenmaterials, anschaulich dargestellt.
Die von den Autoren dargelegten Fakten überzeugen: Israel ging es niemals um ein friedliches Neben- und Miteinander von jüdischer und palästinensischer Bevölkerung, sondern seit seiner Staatsgründung war es Israels Ziel, die angestammte Bevölkerung mittels illegaler Siedlungspolitik und militärischem Vorgehen vollständig aus den palästinensischen Gebieten zu vertreiben, um ein Groß-Israel zu errichten. Offen scheint noch, ob es bei dem auch von Israelis skandierten Slogan, „from the river to the sea“ als „river“ der Jordan oder gar Euphrat oder Nil gemeint sind.
Die Wurzeln des Konflikts
Die Wurzeln der heutigen Nahostkriege reichen bis in das Jahr 1916 zurück, als sich Großbritannien und Frankreich im geheimen Sykes-Picot-Abkommen darüber einigten, wie nach einem Sieg im Ersten Weltkrieg die bis dahin unter Kontrolle des Osmanischen Reiches stehenden Gebiete zwischen den beiden Kolonialmächten aufzuteilen sind. Nachdem die Briten schon Ägypten beherrschten, wurde ihnen im April 1920 auf der Konferenz von Sanremo neben dem Irak auch Palästina als sogenannte Mandatsgebiete zugeschlagen. Während in dem berühmten Schreiben des britischen Außenministers Balfour an Baron Walter Rothschild 1917 noch von einer „Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“ die Rede war, hieß es im Vertrag vom Sèvres vom August 1920 bereits „Heimatland“. Der Sèvres-Vertrag hielt allerdings auch fest, dass der angestammten palästinensischen Bevölkerung dadurch keine Nachteile entstehen dürften.
Den Briten lag daran, die Landbrücke zwischen den von ihnen beherrschten Ländern Ägypten und Irak unter ihrer Kontrolle zu behalten.
Zur Interessenvertretung der Juden wurde 1929 die Jewish Agency gegründet, die mit der britischen Kolonialbehörde die Einreisequoten und -bestimmungen für Juden in Palästina festlegte. Konflikte zwischen Arabern und jüdischen Emigranten waren weitgehend unbekannt.
Nach einer aufgrund der Hitlerischen Machtergreifung in den 1930er Jahren stark gestiegenen jüdischen Zuwanderung kam es zu einem blutig niedergeschlagenen arabischen Aufstand gegen die britische Kolonialmacht, bei dem die Unabhängigkeit gefordert worden war.
Noch im Jahr 1939 hieß es in einem Weißbuch der britischen Regierung, dass innerhalb von zehn Jahren ein unabhängiger Palästina-Staat errichtet werden soll, in dem „Araber und Juden gemeinsam in der Weise regieren, dass die wesentlichen Interessen jeder Gemeinschaft gesichert sind“.
Die noch heute gültige UNO-Resolution 191 forderte 1947 eine Zwei-Staaten-Lösung für die palästinensischen Gebiete.
Die Stimmung zwischen der jüdischen und der arabischen Bevölkerung kippte komplett, als 1948 einseitig der Staat Israel ausgerufen wurde. Ägypten, Saudi-Arabien, Transjordanien, der Libanon, Irak und Syrien erklärten dem neu deklarierten Staat Israel den Krieg, der in einem großen militärischen Sieg Israels und der Vertreibung eines Großteils der palästinensischen Bevölkerung sowie einer Vergrößerung des israelischen Territoriums um 23 Prozent endete.
Kriege mit arabischen Staaten, die Rolle des Libanon und Ägyptens
In den folgenden Kapiteln beschreiben die Autoren auch an anhand von umfangreichen Kartenmaterial, Tabellen und Originaldokumenten den Weg, den dieser Nahostkonflikt über die Suez-Krise (1956), den 6-Tage-Krieg (1967) und den Jom-Kippur-Krieg (1973) nahm, und der die Annexion der syrischen Golanhöhen, des palästinensischen Westjordanlandes sowie des Gazastreifens durch Israel zur Folge hatte. Eine weitere Vertreibung von Palästinensern, vor allem in die benachbarten Staaten Jordanien und Libanon, war die Folge.
Laut Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästina (UNRWA) gab es 2019 offiziell registriert 5,5 Millionen palästinensische Flüchtlinge.