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Schlagwort: radio

Leuchtturm im Mediennebel

Eine Initiative begehrt gegen die zunehmende Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit auf.

In populären Presseerzeugnissen findet man überall die gleichen Meinungen zu den gleichen Themen, kampagnenartig gebündelt und aggressiv gegenüber Abweichlern. Und wie ist es mit anspruchsvollen Medien wie arte oder Süddeutsche Zeitung? Da findet im Grunde dasselbe statt, man drückt sich nur vornehmer aus. Auch in Buchverlagen sorgt die zunehmende Vereinnahmung durch Großkonzerne für weitgehenden Gleichklang. Wie konnte es so weit kommen? Sind diese Medien gekauft, oder werden sie von den Machern bewusst in den Dienst staatlich organisierter Meinungsmache gestellt? Beides. Schlecht ist das nicht nur für den Geisteszustand der meisten Menschen, sondern auch für die Demokratie. Nur ein umfänglich informierter Bürger ist ein mündiger Bürger und kann verantwortungsvolle politische Entscheidungen treffen. Der eingeengte Debattenraum dagegen gefährdet den Pluralismus und das freie Denken im Land. Die Initiative „Leuchtturm ARD“ stellt sich nunmehr dem Flaggschiff der Verdummungsflotte entgegen.

Ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch zu retten?

Auf die übliche Vorabendfrage: „Was kommt heute im Fernsehen?“ folgt in der Regel die schlichte Antwort „Nichts!“, was soviel bedeutet wie „Nichts, was sich zu sehen lohnt“ – und dies, obwohl in den TV-Zeitungen etwa fünfzig Sender ihre Programme anbieten. ARD und ZDF mit ihren Regionalsendern servieren den üblichen Einheitsbrei aus öden, schlecht gemachten Flachwurzlerkrimis und langweiligen, ollen Filmkamellen, die in gefühlter Endlosschleife wiederholt werden. Ausweichen auf Privatsender ist keine Option, denn das Niveau der dort laufenden Sendungen ist oft schlicht unterirdisch, und stehen einmal gute und spannende Filme auf dem Programm, wird einem die Freude daran vergällt wegen der ständigen Werbeunterbrechungen, die dazu auch noch den Fernsehabend um eine halbe Stunde verlängern und sich außerdem mit den Anfangszeiten anderer Sender überschneiden.

Im Handelsblatt war am 22. März 2023 zu lesen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zum ersten Mal über mehr als zehn Milliarden Euro im Jahr verfügen. „Haupteinnahmequelle ist dabei mit einem Anteil von 85 Prozent der Rundfunkbeitrag. Jeder deutsche Haushalt muss monatlich 18,36 Euro zahlen.“ (1) So viel Geld für so viel schlechtes Programm? Ein Programm, das fast nur mehr über Sechzigjährige konsumieren. Das ist alles sehr ärgerlich.

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Manche mögen’s Bayrisch

Radiosender/Alpin FM. Alpin FM – Der „Sound der Alpen“ mit „Mehr Boarisch im Radio“ auf Erfolgskurs: eine echte Alternative.

Alpin FM: „Bei da Funkanalyse Bayern 2021 ist Alpin FM so oana vo de neia DAB+ Sender worn de am mehran gheart wern. Bei da Funkanalyse wern d’Leid danach gfragt, weichan Radiosender dass hearn. A bissl so was wia da >Senkrechtstarter< samma da, wei’s uns ja no gar ned so lang gibt.“

Es ist wirklich erstaunlich, dass sich Alpin FM, der „Shooting Star“ unter den bayerischen Radiosendern, in der alpinen Radiolandschaft durchsetzen kann. Gespielt werden „Hits und Klassiker aus Bayern und Österreich, sowie ausgewählte Musiktitel aus der Schweiz und Italien. Dazu gibt es Service und Informationen für das Voralpenland. Zu empfangen ist Alpin FM über DAB+ Kanal 7A.“

Das mit dem Service und den Informationen sollte man lieber nicht so ernstnehmen, denn die Textbeiträge beschränken sich mehrheitlich auf nullachtfünfzehn Nachrichten, die teils in ganz breitem Dialekt oder aber im feinsten Hochdeutsch gesprochen werden, was beides eher störend wirkt.

Aber die Musik halt! Auch wenn etliches an Schlagern und Schnulzen im Programm von Alpin FM vertreten ist, bleibt doch das musikalische Spektrum erstaunlich breit gefächert: Blues, Rock, Groove, Gstanzln, alles vertreten. Toller Sound, gepaart mit guten und spritzig-frechen, auch mal recht derben Texten, bayerisch eben. Mit dabei Willi Michl, Lisa Fitz, LaBrassBanda und natürlich Klassiker wie Spider Murphy Band, Wolfgang Ambros.

Und was es an unbekannter Mundartmusik und Musikgruppen, von denen man noch nie vorher gehört hat, zu entdecken gibt, ist enorm. Nie hätte man vermutet, dass es davon so viele gibt. Und zur Auflockerung dazwischen ein paar italienische Einsprengsel wie Gianna Nannini und Eros Ramazzotti, oder Musik aus der Schweiz.

Alles andere jedenfalls als der englischsprachige Musikeinheitsbrei, den man von anderen Radiostationen zu hören gewohnt ist. Und das weiche, lautmalerische Bayerisch eignet sich einfach ganz vorzüglich als Singsprache. Ist man im Süden im Auto unterwegs, werden die Fahrten mit Alpin FM wirklich kurzweilig und: Man hört wieder auf die Texte.

Man kann nur hoffen, dass der Sender auf seiner Linie bleibt und nicht ins beliebige Schlagergenre abdriftet.

Doch noch gilt: ALPIN FM, schade für den, der kein Bayrisch spricht!

Gleich mal reinhören: https://alpin.fm/external/Player/Radioplayer/index.html

https://alpin.fm/playlist