Sambia/Kaunda. Kenneth David Kaunda starb 97-jährig am 17. Juni 2021 in Lusaka. Er war ein Kämpfer gegen den Kolonialismus und der erste Präsident Sambias (1964 – 1991).
Zum Gedenken an Kenneth Kaunda ein Gastbeitrag von Kay Hanisch, den dieser anlässlich von Kaundas 90. Geburtstags am 28. April 2014 auf seinem Blog „Neue Richtung“[1] veröffentlichte:
Zum 90. Geburtstag von Dr. Kenneth Kaunda
Afrikas großer Sohn: Kenneth Kaunda wird 90 Jahre!
Weitgehend unbemerkt von den Massenmedien der westlichen Welt feierte ein politischer Dinosaurier, ein antikolonialer Vorkämpfer aus jenen Tagen, in denen die europäischen Kolonialmächte ihre Kolonien dutzendweise in die Unabhängigkeit entließen, seinen 90. Geburtstag: Dr. Kenneth Kaunda, der frühere Staatsgründer und erste Präsident der Republik Sambia. Kaunda ist neben Sir Dawda Kairaba Jawara von Gambia der letzte noch lebende Unabhängigkeitspräsident Afrikas, nach dem Algeriens Ahmed Ben Bella vor zwei Jahren gestorben war. Er prägte fast drei Jahrzehnte die Politik seines Landes.
Kenneth David Kaunda wurde am 28. April 1924 als Sohn eines presbyterianischen Geistlichen und einer Lehrerin aus dem Njassa-Stamm geboren. Er besuchte mehrere Schulen, musste sich sein Schulgeld selbst verdienen.
Nach einer Qualifikation als Lehrer unterrichtete er an der Lubwa Training School. Später wurde er ordinierter Geistlicher der Kirche von Schottland und Gewerkschafter.
Gewaltlos für die Unabhängigkeit
In der 40iger Jahren schloss sich Kaunda dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) an und wurde 1949 wegen Besitzes einer englischen (!) Zeitschrift verhaftet. 1953 bis 1958 war er Generalsekretär des ANC, trat aber nach Meinungsverschiedenheiten aus und gründete den radikaleren Zambia-African National Congress (ZANC), der aber 1959 verboten wurde. Seine Anhänger gründeten daraufhin die Vereinigte Nationale Unabhängigkeitspartei (UNIP) und wählten „KK“, so der Spitzname Kaundas, zu ihrem Parteichef.