Buch-Rezension. Achille Mbembe sucht in der Zeit von Neoliberalismus und Globalisierung nach neuen Antworten für eine Weltpolitik des Mitmenschlichen.

Der in Kamerun geborene Achille Mbembe lebt und lehrt als Historiker und politischer Philosoph in Johannesburg. Er gilt laut Zeit als „einflussreichster Intellektueller des gesamten afrikanischen Kontinents“.
In seinem neuen Buch Politik der Feindschaft hält er der „liberalen Demokratie“ einen Spiegel vor – es ist der Spiegel des Dorian Gray, der die Fratze, die dunkle Seite unter der hübschen Demokratiefassade zeigt.

Mbembe möchte mit seinem Buch einen ‚Beitrag zur Kritik unserer Zeit‘ leisten – einer Zeit großer Bevölkerungsbewegungen und einer Globalisierung der Welt unter Führung des Militarismus und des Kapitals und in letzter Konsequenz einer Zeit, die das Ende der Demokratie (oder deren Verkehrung) erlebt. In der heutigen Welt sieht er auch die Gefahren von Bürgerkriegen, da in der globalisierten Welt die Trennung zwischen Innen und Außen nicht mehr aufrechterhalten werden kann.

Dieses in einer bildhaft-wuchtigen Sprache verfasste Buch steckt nicht nur voller kluger Gedanken und Theorien, sondern konfrontiert uns auch mit unbequemen Wahrheiten. Mbembe geißelt in seinem Buch die Politik der Trennung und Ausgrenzung, die „Politik der Feindschaft“. Blickt er auf die Menschheit in ihrer Zerrissenheit kann er nur noch eine Totenmaske erkennen. Mbembe geht der Frage nach, wie eine „über die Menschheit hinausreichende Politik des Lebendigen“ aussehen könnte und plädiert für eine Welt, die mit allen Spezies geteilt wird.

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