Buch-Rezension. Die „Londoner Gespräche“ blicken zurück auf die Zeiten des Exils und die deutsch-britischen Verflechtungen während des Nationalsozialismus‘.

Im Heft 158 der europäischen Ideen befragte Niko Rollmann die einstmals Emigrierten Freimut Schwarz, Fritz Beer und Peter Wayne über ihre Erfahrungen in Großbritannien. Diese Londoner Gespräche geben nicht nur Einblick in drei außergewöhnliche Lebensläufe, sondern auch in ein weitgehend unbekanntes Kapitel deutsch-britischer Geschichte.

Der Schriftsteller und Übersetzer Freimut Schwarz ging zunächst ins Exil nach Frankreich, floh von dort aus weiter nach Großbritannien, wo er fortan lebte und arbeitete. Der Journalist und Literat Fritz Beer flüchtete als Kommunist und Jude von der Tschechoslowakei über Polen nach Großbritannien und wurde zu späteren Zeiten Präsident des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. 1998 bekam er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Peter Wayne, klassischer deutsch-jüdischer Bildungsbürger, den es von der Schweiz zunächst nach Nordengland verschlagen hatte, war nach Kriegsende Übersetzer bei den Kriegsverbrecherprozessen der britischen Militärregierung. In Frankreich wurde er mit dem Légion d’HonneurOrden ausgezeichnet.

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